Die neue deutsche Goldmünze ‚Hammerflügel‚ , die von der Bundesrepublik Deutschland Ende August 2019 ausgegeben worden ist, erfreut sich bei Sammlern und Anlegern größerer Beliebtheit und ist in vielen Goldbestellungen mit enthalten.
1/4 Unze Gold kurz über dem reinen Edelmetallpreis
Die Goldmünze mit dem Flügel-Motiv wiegt mit 7,78 Gramm soviel wie eine Viertelunze und wird zu Preisen kurz über dem reinen Edelmetallwert gehandelt. Damit ist sie für Goldkäufer und für Sammler interessant.
Hammerflügel in fünf Prägestätten hergestellt
Die Goldmünze mit dem aufgeprägtem Nennwert von 50 Euro (und dem tatsächlich viel höherem Goldwert) wurde in den folgenden fünf Münzprägestätten hergestellt, was sich an den kleinen Buchstaben auf der Münze ablesen lässt:
A für Flügel-Goldmünze aus Berlin
D für Flügel-Goldmünze aus München
F für Flügel-Goldmünze aus Stuttgart
G für Flügel-Goldmünze aus Karlsruhe
J für Flügel-Goldmünze aus Hamburg
In jeder der fünf deutschen Münzprägestätten sollen maximal je 30.000 Goldmünzen ‚Flügel‘ produziert werden, sodass die Gesamtauflage maximal 150.000 Stück beträgt. Bei der staatlichen Ausgabestelle für Goldmünzen ist diese Münze bereits ausverkauft. Solange der Vorrat reicht, werden die Flügel-Goldmünzen von Anlagegold24 noch abgegeben:
Deutschland-Komplettsammler kaufen natürlich das komplette Set mit allen fünf Goldmünzen (aus jeder Prägestätte eine), Edelmetallinvestoren sind Prägebuchstaben häufig nicht so wichtig.
Flügel Goldmünze Teil einer Serie
Die Flügel-Goldmünze mit dem Hammerflügel in 2019 ist Teil einer fünfteiligen Goldmünzenserie, die von 2018 bis 2022 erscheint und sich ‚Musikinstrumente‘ nennt. Im Rahmen dieser Goldserie erscheinen:
2018: Kontrabass Goldmünze
2019: Hammerflügel Goldmünze
2020: Orchesterhorn Goldmünze
2021: Pauke Goldmünze
2022: Konzertgitarre Goldmünze
Alle werden jeweils 1/4 Unze Feingold 999,9/1000 enthalten und in der Prägequalität Stempelglanz erscheinen. In 2017 gab es übrigens auch schon eine 50 Euro Goldmünze – mit dem Motiv der Lutherrose.
Der australischen Perth Mint ist mit den Münzen zur Simpsons Fernsehserie ein Coup gelungen: Die Münzen erfreuen sich großer Nachfrage, vor allen Dingen in USA und Europa. Nach Homer Simpson und Marge Simpson bringt die Münzprägestätte nun eine Münze mit einer Abbildung des in der Serie vorkommenden Biers auf den Markt:
Duff Beer Silbermünze bei Sammlern beliebt
Bei Münzsammlern scheint die Münze sehr beliebt zu sein, sie wird seit Bestellfreigabe unter den Sammlermünzen mit am häufigsten geordert. Die Silbermünze in Form einer Bierdose ist tatsächlich offizielles Zahlungsmittel auf Tuvalu, weswegen auf einer Seite der Münze auch der Dollar-Nennwert und der Kopf der Queen angebracht ist. Die andere Seite zeigt eine farbige Abbildung der Bierdose aus der Simpsons-Serie. Für Simpson-Fans ist das Bier Kult.
Auflage der Simpsons Duff Beer Münze nur 5000
Alle Simpsons-Fans weltweit werden die Duff Beer Münze freilich nicht kaufen können, denn es gibt weltweit nur 5000 Exemplare dieser Münze mit dem Gewicht von 31,1 Gramm und der Silber-Feinheit von 999,9/1000.
Das World Gold Council (WGC) hat die weltweiten Zahlen aus dem Bereich der Goldnachfrage für das erste Halbjahr 2019 bekannt gegeben:
Gesamt-Goldnachfrage +8% in H1 2019
Demnach stieg die gesamte Goldnachfrage im ersten Halbjahr 2019 um 8% auf 2181,7 Tonnen Gold, wovon 1123 Tonnen im zweiten Quartal (Q2) nachgefragt wurden.
Wesentlich getragen war die Goldnachfrage im ersten Halbjahr von starken Zentralbankkäufen. Die Notenbanken dieser Welt hatten sich zuletzt darauf verständigt, ein altes Abkommen, dass sie nur zu begrenzten Verkäufen ermächtigt, nicht weiter zu verlängern. Tatsächlich haben die Zentralbanken dieser Welt netto aber kein Gold verkauft, sondern zugekauft. Alleine im zweiten Quartal 2019 kauften Zentralbanken Gold im Gewicht von 224 Tonnen hinzu. Im gesamten ersten Halbjahr kauften Notenbanken 374,1 Tonnen Gold
Die Goldschmucknachfrage in Indien nahm im ersten Halbjahr zu, während Goldbarren und Goldmünzen vor allen Dingen in China weniger stark gekauft wurden.
Goldschmucknachfrage +12% in Q2
Durch eine starke Goldnachfrage vor allen Dingen in Indien stieg im zweiten Quartal 2019 die Goldschmucknachfrage weltweit um 12% auf 168,8 Tonnen Gold, was vor allen Dingen der Festival- und Hochzeitssaison zu verdanken war. Im gesamten ersten Halbjahr stieg die weltweite Goldnachfrage aus dem Schmucksektor auf 531,7 Tonnen, was ein Plus von 2% gegenüber Vorjahr bedeutet.
476 Tonnen Goldmünzen und Goldbarren gekauft
Anleger kauften im ersten Halbjahr 2019 weltweit Gold in Form von Goldmünzen und Goldbarren im Gewicht von 476,9 Tonnen. Im zweiten Quartal sank die Nachfrage um 12% auf 218,6 Tonnen, was im Wesentlichen auf eine gesunkene Nachfrage in China zurückzuführen ist (dort minus 29% in Q2). In Deutschland ist die Goldnachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen im ersten Halbjahr um 1% ggü. Vorjahr gestiegen.
Gold-ETFs bekamen Zuwachs
Papiergold ist nach wie vor populär in dieser Welt. Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Insgesamt wuchs der Bestand an Gold in (angeblich) goldgedeckten ETFs im zweiten Quartal 2019 um 67,2 Tonnen auf 2.548 Tonnen Gold, was auf die weltweiten Problemfelder wie Handelskriege und politische Instabilitäten zurückzuführen sei. Alleine auf ETFs, die in Europa gelistet sind, entfielen 1184 Tonnen Gold.
Goldförderung konnte ausgedehnt werden
Angesichts der höheren Goldpreise am Markt steigerten einige Goldminen den Ausstoß und auch das Goldrecycling nahm zu. Das gesamte Goldangebot (aus Förderung und Recycling) stieg in Q2 auf 1186,7 Tonnen, was auf eine Rekordförderung von 882,6 Tonnen aus Goldminen und auf eine um 9% gesteigerte Goldrecycling-Menge zurückzuführen war (Q2: 314,6 Tonnen). Im gesamten ersten Halbjahr 2019 konnten somit 2323,9 Gold ‚produziert‘ werden, soviel wie seit 2016 nicht mehr im ersten Halbjahr.
Goldpreis überwandt in H2 erstmals wieder 1400$
Im ersten Halbjahr stieg der Goldpreis erstmals seit 2013 wieder über 1400 Dollar pro Feinunze. Analysten rechnen im Umfeld sinkender Zinsen und politischer Unsicherheiten mit weiteren Steigerungen.
Goldnachfrage nach Sektoren
Insgesamt hat sich die Nachfrage nach Gold aus den verschiedenen Sektoren damit wie folgt entwickelt:
Unter Finanzminister Olaf Scholz wurde heute vormittag in der Bundeskabinettssitzung die neue Bargeldgrenze für Edelmetallkäufe beschlossen. Diskutiert hat man in der 62.Sitzung am 31.7.2019 über die Geldwäscheänderungen nicht. Der Gesetzentwurf, der heute Vormittag vom Bundeskabinett genehmigt wurde, sieht vor, dass ab 1.1.2020 Edelmetallkäufer ihren Ausweis registrieren lassen müssen, wenn sie Edelmetalle für 2000 Euro oder mehr kaufen wollen und diese bar bezahlen. Bisher lag diese Grenze bei 10.000 Euro.
Ohne Aussprache beschlossen
Das Bundeskabinett hat diesen Punkt ohne Aussprache beschlossen, er war integriert in eine sogenannte ‚Top-1-Liste‘. Die Bundesbürger werden also zukünftig in der Verwendung ihres eigenen Bargeldes noch mehr eingeschränkt. Edelmetallverkäufer müssen die Ausweisdaten registrieren und jahrelang für eine mögliche Behördeneinsicht aufbewahren.
Nationale Risikoanalyse habe dies ergeben
Eine nationale Risikoanalyse habe die Notwendigkeit für diese Änderungen ergeben, hieß es aus dem Bundesfinanzministerium. Die Ergebnisse aus dieser Risikoanalyse sollen allerdings erst im Herbst vorgestellt werden. Die Arbeitsgruppe für nationale Risikoanalyse hatte mehrfach getagt, u.a. auch am 11.Oktober 2018, als man sich mit dem Risiko von Kryptowährungen befasste.
Bezüglich der Sonderregelung für Goldhändler argumentierte man damit, dass Edelmetallhändler die bisherige Regelung, dass man Gold bis kurz unter 10.000 Euro anonym kaufen könnte, auch beworben hätten. Damit wirft man dem deutschen Edelmetallhandel vor, dass er auf geltende Gesetze hingewiesen hat. Von Edelmetallhändlerseite wurde entgegen gebracht, dass Edelmetallkäufer fast ausnahmslos Anleger seien, die schlichtweg Angst um ihr Erspartes haben und eine sinnvolle, krisensichere Anlage suchen. Aus Angst vor einem Goldverbot oder einer staatlichen Goldwegnahme bevorzuge ein Teil der Kunden den anonymen Barkauf. Für Geldwäsche würden sich zahlreiche andere Geschäftsbereiche wesentlich besser eignen: Von der Gastronomie über Immobilien und bis hin zu Scheinfirmen und -Konten im Ausland. Unter deutschen Edelmetallhändlern ist auch kein einziges Geschäft bekannt, welches auch nur den Anschein hatte, zum Waschen von Drogengeldern o.ä. in großen Stil getätigt worden zu sein.
Belastbares Zahlenmaterial fehlt
Auch aus dem Bundesfinanzministerium wurde kein belastbares Zahlenmaterial den Goldhandel betreffend zur Verfügung gestellt.
Deutschland ist das bargeldintensivste Land der EU
Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter betont, dass Deutschland in der EU das bargeldintensivste Land sei. Und das wolle man nun ändern, da Bargeld in vielen Bereichen der Geldwäsche und Kriminalität eine bedeutende Rolle spielt.
Studie der Universität Halle sieht Schwerpunkt woanders
Eine in 2016 vorgestellte Studie der Universität Halle sieht zwar ein Geldwäschevolumen von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr incl. Gastronomie und Glücksspiel. Das Dunkelfeld schätzte man an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf 15.000 bis 28.000 Verdachtsfälle jährlich. Die Studie sieht Schwerpunkte der Geldwäsche aber in ganz anderen Sektoren als dem deutschen Münzhandel. Hier wurden vor allen Dingen Gastronomie, Glücksspiel, Immobilien und andere Bereiche genannt. Bei den Güterhändlern sieht man in der Studie das mit Abstand größte Risiko bei den Kunst- und Antiquitätenhändlern. Edelmetallhändler werden in der Studie überhaupt nicht als große Problemgruppe erwähnt.
Anti-Geldwäsche-Einheit FIU überfordert
Ende Mai saß die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU, die der Staat extra gegründet hatte, noch auf über 30.000 nicht abgearbeiteten Geldwäschemeldungen, was auf eine eher unzureichende Personalausstattung hindeutet. Und darauf, dass am Wirtschaftsleben Beteiligte vorsorglich eher eine Geldwäschemeldung zuviel als eine zuwenig erstatten. Zukünftig wird diese Stelle mit noch mehr Meldungen zu kämpfen haben. Man darf gespannt sein, wie sich das auswirkt. In 2018 gingen bei der FIU insgesamt 77.252 Verdachtsmeldungen ein. In 58% der Fälle wurde nach Prüfung der Vorgang an Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.
Deutsche Bank besonders vorsichtig
Aufgrund mehrerer Geldwäscheverfahren gegen die Deutsche Bank ist man im Hause der Bank wohl besonders vorsichtig. Alleine von Juni 2017 bis April 2019 meldete die Deutsche Bank 26.494 Verdachtsfälle an die Financial Intelligence Unit FIU
98% der Verdachtsmeldungen kommen von Banken
Die FIU teilt in ihrem Jahresbericht 2018 mit, dass 98% der Verdachtsmeldungen aus dem Finanzsektor kommen, womit im Wesentlichen Banken gemeint sind. Aus dem Nicht-Finanzsektor kamen ganze 597 Meldungen in 2018.
Goldhändler bis 2.000 – Kfz-Händler bis 10.000 Euro
Im letzten Jahresbericht 2018 der FIU ist aufgeführt, dass bei der Geldwäsche besonders Kfz-Händler aufgefallen seien. Daneben noch Juweliere. Edelmetallhändler werden gar nicht erwähnt.
Kfz-Händler machen 71% der betroffenen Güterhändler aus, Edelmetallhändler nur 5%. Schwer zu verstehen, dass man dann nur für 5% der Händler eine Bargeldbegrenzung von 2000 Euro einführt, bei der Mehrheit der Händler mit 71%, den Kfz-Händlern jedoch nicht.
Chinas Zentralbank scheint dem Gold eine große Bedeutung beizumessen: Im siebten Monat in Folge hat die Peoples Bank of China nunmehr Gold für den Staatsbestand gekauft, wie die offiziellen Zahlen ausweisen. Im Juni 2019 hat man den Goldbestand von 61,61 Millionen Unzen auf 61,94 Millionen Unzen Feingold ausgebaut, dies ist ein Zuwachs um 330.000 Unzen Gold.
Über 10 Tonnen Gold im Juni gekauft
Damit hat die Notenbank Chinas im Juni 10,263 Tonnen Feingold gekauft, was ins Bild passt, weil in den sechs Monaten zuvor (bis Mai 2019) wurden insgesamt fast 74 Tonnen Gold für den Staatsbestand angeschafft.
China will sich vom US-Dollar unabhängig machen
Die Goldkäufe sind Teil einer Strategie, bei der man sich vom US-Dollar unabhängig machen möchte. Gold ist unabhängig von Regierungen und Versprechen. Ein Wert, der in Zeiten des Handelskrieges rund um Einfuhrzölle für China von besonderer Bedeutung sein dürfte. China gehört mit Russland und der Türkei zu den größten staatlichen Goldkäufern der letzten Zeit. Insgesamt dürften alle Notenbanken der Welt in Summe dieses Jahr noch mehr Gold kaufen als im Rekordjahr 2018. Experten rechnen mit über 700 Tonnen Gold, die dieses Jahr von Notenbanken für die Eigenbestände gekauft werden.
Chinesen kaufen Goldbarren, Goldpandas und Goldschmuck
In den großen Zentren Chinas gibt es zahlreiche Geschäfte für Investmentgold, in denen Chinesen Goldbarren, Goldpandas, aber auch Goldschmuck nahe am Goldpreis kaufen können. Diese Geschäfte sind fast immer gut besucht. Gerade junge wohlhabende Chinesen setzen auch auf Gold als Geldanlage und Sicherheit.
Alleine im Mai 2019 haben die Zentralbanken dieser Welt Gold im Gewicht von 35,8 Tonnen gekauft. Die gesamten Goldkäufe durch Notenbanken stehen mit 247,3 Tonnen dieses Jahr schon 73% höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dies teilte das World Gold Council (WGC) nach einer Auswertung der Bankenkäufe mit.
Russland und China starke Käufer
Am stärksten kaufen im Moment die Notenbanken aus China, Russland, Türkei und Kasachstan Gold für ihre Eigenbestände. China hat dieses Jahr schon über 63 Tonnen Gold gekauft, die Türkei schon über 49 Tonnen. Das meiste Gold hat sich jedoch Russland dieses Jahr einverleibt: 77,1 Tonnen beträgt der Zuwachs alleine in 2019 bis dato.
Aber auch Länder wie Ägypten, Ungarn, Indien, Griechenland (!), Weißrussland und andere kauften durch ihre Notenbanken Gold.
Kauft die USA zukünftig auch wieder Gold?
Abzuwarten bleibt, wie die USA sich zukünftig verhalten. Präsident Trump hat für das Führungsgremium der US-Notenbank kürzlich eine Frau vorgeschlagen, die in der Vergangenheit dadurch aufgefallen ist, dass sie eine Goldbindung für den US-Dollar für sinnvoll gehalten hat.
Goldpreis wieder über 1400$/oz
Der Goldpreis ist zu Wochenbeginn (8.7.2019) wieder über der 1400$-Linie, notiert knapp bei 1401$ pro Feinunze. In Euro notiert der Goldkurs bei 1249 €/oz und ist damit wieder fester als zum Wochenausklang letzte Woche. Nach der Nachricht über das Vorhaben der Bundesregierung, anonyme Goldkäufe zukünftig weitgehend zu unterbinden, setzten am Montag starke Goldkäufe von Anlegern ein. Sowohl online als auch im Tafelgeschäft, wo man aktuell noch anonym bis 9999,99 Euro Gold einkaufen kann.
Der Krügerrand in Gold war wieder einmal die meistgekaufte Goldmünze am Montag.
Kaum einer hat es bemerkt und doch ist es auf dem Weg in die Gesetzgebung. Referenten aus dem Bundesfinanzministerium haben es ausgearbeitet: Das Verbot anonymer Goldkäufe ab 1.1.2020.
Was soll genau verboten werden?
Aus dem Bundesfinanzministerium liegt ein sogenannter Referentenentwurf vor, der zukünftig anonyme Goldkäufe nur noch unterhalb von 2000 Euro erlaubt. Wer also zwei Krügerrand Münzen kaufen oder verkaufen will, muss sich ausweisen und der Geschäftspartner muss dies festhalten. Bisher liegt diese Grenze bei 10.000 Euro, nachdem man sie von zuvor 15.000 Euro bereits auf dieses Niveau gesenkt hatte.
Ist der Entwurf zur Senkung der Bargeldgrenze öffentlich?
Ja, den Referentenentwurf zur Senkung der Bargeldgrenze im Geldwäschegesetz bei Edelmetallen ist öffentlich einsehbar. Wir stellen das Dokument hier zur Verfügung:
Auf den Seiten 13 und 53 finden sich u.a. die den Edelmetallhandel betreffenden Bereiche.
U.a. heißt es dort (S.53):
Der Schwellenbetrag, ab dem Güterhändler geldwäscherechtlichen Pflichten unterliegen, soll in Bezug auf den Edelmetallhandel abgesenkt werden. Die Erkenntnisse der nationalen Risikoanalyse haben ergeben, dass insbesondere im Bereich des Goldhandels ein starker Bargeldverkehr knapp unterhalb der gegenwärtigen Schwelle für Identifizierungspflichten von 10 000 Euro stattfindet und offensiv damit geworben wird, wie viel Edelmetall identifizierungsfrei eingekauft werden kann. Die im Gesetzentwurf avisierte Schwelle von 2 000 Euro zielt darauf ab, diesen Umgehungshandel zu unterbinden bzw. signifikant zu beschränken
Quelle: Referentenentwurf BMF vom 20.5.2019
Hat man Banken oder Verbände in diesen Entwurf eingebunden?
Nein. Man hat lediglich am 20.5.2019 einige wenige Verbände und Institutionen angeschrieben und eine Stellungnahmefrist von ca. 10 Tagen zum Lesen und Auseinandersetzen mit dem über 100-seitigen Manuskript eingeräumt. Eine Frist, die ungewöhnlich kurz ist und überdies noch durch enthaltenen Feiertag und Brückentage so lag, dass man damit rechnen musste, dass in Verbänden kaum jemand angemessen innerhalb einer Frist antworten kann.
Bekämpft man mit so einer niedrigen Bargeldgrenze für Edelmetallkäufe den Terrorismus oder die organisierte Kriminalität?
Das gibt man vor, aber die Praxis zeigt, dass dem nicht so ist. Der weit überwiegende Teil der Edelmetallkäufer in Deutschland sind rechtschaffene Bürger, die ihr hart erarbeitetes und erspartes Geld sinnvoll und vermögenswahrend anlegen wollen. Insbesondere im Umfeld von Nullzinsen oder gar Minuszinsen.
Gibt es bereits ähnliche Bargeldgrenzen im EU-Ausland?
Ja, insbesondere in zwei Ländern:
in Italien: Hier hat man zunächst eine Bargeldgrenze von 1000 Euro für alle Bargeschäfte eingeführt, die man ganz schnell auf 3000 Euro wieder angehoben hat, weil sonst der Verwaltungsaufwand viel zu hoch wurde. In Italien gilt die Grenze sogar für alle Bargeschäfte, auch zu bezahlende Hotelrechnungen o.ä. Dennoch gilt Italien als Hochburg der Mafia, woran diese Bargeldgrenze nichts, aber auch gar nichts geändert hat.
in Frankreich: Dort sind Edelmetallbargeschäfte ab 1000 Euro registrierungspflichtig: In kaum einem anderen EU-Land hat es allerdings seit Einführung der 1000-Euro-Grenze soviele terroristische Aktivitäten wie in Frankreich gegeben, die furchtbaren Anschläge haben wir alle noch in Erinnerung.
Die Praxis zeigt also, dass solche niedrigen Grenzen nicht geeignet sind, den Terrorismus oder die organisierte Kriminalität sinnvoll zu bekämpfen.
Was versteht man unter Geldwäsche?
Klassischerweise versteht man unter Geldwäsche das Reinwaschen von schmutzig oder schwarz verdientem Bargeld und damit das Umwandeln von nicht in den Büchern vorhandenem Bargeld, welches mit unsauberen und illegalen Methoden verdient wurde, in sauberes Buchgeld. Wer im Drogenhandel große Mengen Drogen absetzt, erhält dafür Bargeld und steht vor der Aufgabe, dieses in Buchgeld umzuwandeln. Dazu lassen sich Kriminelle zahlreiche Ideen einfallen: Sie betreiben Restaurants, die eigentlich nicht viel abwerfen, aber angeblich große Beträge verdienen, verkaufen mittelklassige Weine zu überhöhten Preisen an Gastronomen oder rüsten Restaurants mit neuen Möbeln aus, die völlig überteuert in Rechnung gestellt werden.
Erst die Abschaffung des 500ers, dann der anonymen Goldkäufe
Zuletzt wurde der 500-Euroschein in der EU abgeschafft, er wird nicht mehr neu gedruckt und nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Angeblich wurde er von Kriminellen zum Bezahlen benutzt. Nunmehr will man der Bevölkerung die Möglichkeit nehmen, Edelmetalle anonym für mehr als 2000 Euro zu kaufen. Kritiker erwarten als nächsten Schritt die komplette Abschaffung des Bargelds. Nicht wenige Politiker bezeichnen Bargeld als gedruckte Freiheit und sehen eine potentielle Abschaffung als Abschaffung und Reduzierung der individuellen Freiheit.
Wann soll die neue Bargeldgrenze in Kraft treten?
Die neue Bargeldgrenze für Edelmetalle (2000 Euro) soll ab 1.1.2020 in Kraft treten.
Machen das dann gleichzeitig alle EU-Staaten so?
Nein, das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewährleistet, sodass es ggf. zu Wanderbewegungen der Käufer kommt. Deutsche kaufen dann im EU-Ausland ein, wo die Grenzen nicht so niedrig sind. Oder fahren in die Schweiz und kaufen dort. Damit wird dem deutschen Handel geschadet, was Arbeitsplätze gefährdet und deutsche Steuereinnahmen reduziert. Ausländische Wettbewerber dürften sich freuen.
Bis zu welchem Betrag kann ich heute noch anonym Edelmetalle kaufen?
Noch kann man in Deutschland anonym bis 9.999,99 Euro Edelmetalle kaufen, – ohne Offenlegung der Identität. Darüber hinaus muss man sich ausweisen. Noch kann man also z.B. in den Anlagegold24-Geschäftsstellen in Wiesbaden oder Braunschweig auch mehrere Krügerrand Goldmünzen anonym kaufen. Aber wohl nur noch bis 1.1.2020.
Spielt Gold bei der Geldwäsche wirklich so eine große Rolle?
Nein. Die meisten ’schmutzigen‘ Geschäfte werden immer noch mit Bargeld betrieben. Bemerkenswerterweise will man das Papiergeld aber nicht verbieten, – auch wenn man schon die 500-Euro-Scheine aus dem Verkehr zieht.
In keinem EU-Land wurde Gold überdurchschnittlich häufig in Zusammenhang mit Geldwäsche verwendet. Natürlich gibt es Einzelfälle, in denen ein Krimineller oder eine kriminelle Organisation für Geld auch Gold kauft. Genauso wie teure Autos, Häuser oder Schmuck gekauft werden. Niemand würde aber auf die Idee kommen, jetzt den Kauf von Häusern, Autos oder Schmuck zu verbieten. Man verbietet ja auch nicht den Verkauf von Messern, nur weil ab und zu jemand damit eine Gewalttat begeht.
In Großbritannien erfasst die National Crime Agency ganz detailliert, was in Zusammenhang mit Kriminalität oder Geldwäsche alles beschlagnahmt oder aufgefallen ist. Dort liest man von Drogen wie Kokain und Heroin, von Waffen und beschlagnahmten Geldern. Gold spielt aber offensichtlich eine so kleine Rolle, dass es noch nicht einmal im Jahresbericht separat mit einer Zahl erwähnt wird. Hier die Schautafel, was im letzten Jahr in UK z.B. alles beschlagnahmt wurde – im Kampf gegen die Kriminalität. Gold sucht man vergeblich:
Der Goldpreis in Euro hat sich für Anleger seit Jahresbeginn schon sehr positiv entwickelt. Plus 9,8% lautet die positive Entwicklung des Goldpreises vom 1.Januar 2019 bis Ende Juni 2019. Eine Halbjahresbilanz, die sich durchaus sehen lassen kann. Vor allen Dingen im Vergleich zu Festgeld- oder Sparbuchzinsen, wo Anleger häufig im ganzen Jahr keine Zinsen bekommen, die über 1,0% liegen, sondern i.d.R. mit Zinsen von Null Komma xy Prozent abgespeist werden. Kein Wunder, dass immer mehr Anleger Goldmünzen und Goldbarren kaufen. Doch wie sieht es im 5 oder 10-Jahresvergleich aus?
Hier die Wertzuwächse des Goldpreises in Euro für verschiedene Zeiträume:
Goldpreisentwicklung bis Ende Juni 2019:
1/2 Jahr: + 9,8%
seit 1.1.2014 (5 Jahre): + 40,7%
seit 1.1.2009 (10 Jahre): + 96,9%
Natürlich kann man nicht ‚blind‘ aus vergangenen Zeiträumen auf die Zukunft schließen und man könnte sicherlich auch Zeiträume in weiter zurück liegenden Perioden finden, wo die Wertentwicklung anders verlaufen ist, aber entscheidend ist ja nicht, was vor 195 Jahren oder vor 30-40 Jahren passiert ist, sondern wie sich Gold im aktuellen Umfeld entwickelt und entwickeln wird. Dazu sind Betrachtungen der näheren Vergangenheit natürlich gut geeignet. In der Finanzkrise ist der Goldpreis in Euro stark gestiegen und man hatte teilweise Schwierigkeiten, überhaupt noch Goldbarren oder Goldmünzen mit kurzer Lieferzeit zu bekommen.
Krisenherde rund um den Globus
Die Krisenherde rund um den Globus verheißen auch für die Zukunft Unsicherheiten und wirtschaftliche Risiken, z.B. auch für Aktien und Immobilienmärkte. Bricht die Wirtschaft in den USA ein, weil sich die Regierung dort mit Zöllen selbst ein Eigentor schießt, leidet die gesamte Weltwirtschaft. Schießen die Mieten für Immobilien zu stark nach oben, weil zu viele Menschen Wohnraum in Ballungszentren suchen, könnten Regierungen Mietpreisstopp-Gesetze erlassen, die die Renditen von Immobilienanlagen nachhaltig beeinflussen. Gleiches gilt für massive Bauprogramme. Sobald massiv gebaut wird, sinken die Preise oder steigen weniger stark. Die jüngsten Wahlen – auch in Deutschland – haben gezeigt, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Politische Verhältnisse können sich in der heutigen Zeit auch schnell ändern. Einstige Volksparteien werden zur Splitterpartei und Parteien ergreifen das Ruder, bei denen man das noch vor 10 Jahren für unmöglich gehalten hat.
Gold als Versicherung für das Vermögen
In solchen Zeiten greifen viele Anleger zu Gold und wollen sich damit gegen unsichere Zeiten absichern. Gold als Sachwert ist kein Zahlungsversprechen einer Bank und unterliegt nicht dem direkten Zugriff der Kreditinstitute oder des Staates. Erfahrungen aus verschiedenen Ländern der Welt haben gezeigt, dass Staaten in Krisen häufig zuerst Wertpapierdepots und Immobilien besteuern, Griechenland ist dafür ein Lehrbeispiel. Wer in solchen Zeiten den Vermögenswert Gold besitzt, kann gelassen zuschauen. Gold ist ein Sachwert an sich. Er ist mobil und kann jederzeit weltweit wieder zu Geld gemacht werden. Probieren Sie das einmal mit einer Immobilie.
Notenbanken kaufen selber Gold
Die Zentralbanken dieser Welt haben im letzten Jahr mehrere hundert Tonnen Gold für die Eigenbestände gekauft. So viel wie noch nie. Wenn Zentralbanken Goldbarren kaufen und bunkern, kann das für den Privatanleger so falsch nicht sein.
Die staatliche amerikanische Münzprägestätte US Mint teilt mit, dass alle Platin-Anlagemünzen des Typs EAGLE/Liberty des Jahres 2019 ausverkauft sind.
40.000 Platinmünzen abverkauft
Die US Mint hatte 40.000 Platinmünzen Eagle zum Vertrieb im Jahr 2019 vorgesehen und diese sind nunmehr komplett verkauft worden. Die Abverkäufe gestalteten sich wie folgt:
Januar: 27.100 Platineagles
Februar: 2.400 Platineagles
März: 4.000 Platineagles
April: 6.500 Platineagles
Die Münzprägestätte in den USA beabsichtigt nicht, die Auflage zu erhöhen, damit könnte der Platineagle 2019 der US-Mint auch für Sammler interessant werden. Da in Deutschland Platinmünzen grundsätzlich der Mehrwertsteuer unterliegen, ist das Interesse an Platinmünzen tendenziell immer kleiner als das an steuerfreien Goldmünzen, aber auch deutsche Anleger kaufen stetig Platin-Anlagemünzen. Stabil ist die Nachfrage vor allen Dingen für Platin-Kängurus aus Australien und die Platinmünzen aus Großbritannien.
Die Royal Canadian Mint hat die Zahlen für das erste Quartal 2019 (Q1) veröffentlicht und damit auch höhere Absatzzahlen im Bullionbereich (Gold- und Silber-Anlagemünzen) bekannt gegeben.
123.800 Goldunzen im ersten Quartal verkauft
Die Royal Canadian Mint (RCM) hat in Q1 2019 rund 123.800 Unzen Feingold verkauft, vor allen Dingen in Form der Maple Leaf Goldmünzen. Im vergleichbaren Vorjahresquartal (2018) waren es nur 108.500 Unzen Gold.
5,5 Millionen Unzen Silber verkauft
Auch für die Silberumsätze muss sich die RCM nicht verstecken. Vor allen Dingen aufgrund starker Verkäufer der Silber-Maple Leaf Münzen wurden in Q1 2019 5,5 Millionen Unzen Silber bewegt. Im Vorjahr konnte man im Vergleichsquartal nur 4,8 Mio oz Silber verkaufen.
Numismatik auf fast gleichem Niveau
Im numismatischen Bereich blieb der Absatz an Sammlermünzen fast gleich: Man verkaufte für 27,3 Millionen Can$ Münzen (Q1 2018: 28,0 Mio $)
194 Millionen Umlaufmünzen
Die Münzprägestätte RCM produzierte überdies in Q1 2019 ca. 194 Millionen ausländische Umlaufmünzen und Münzrohlinge, was allerdings 53% weniger als im außerordentlich erfolgreichen Jahr 2018 (Q1) war.
Bullionmünzen margenschwach
An den Bullionmünzen wie dem Maple Leaf verdient die Münzprägestätte relativ wenig, die Bruttomarge liegt im kleinen einstelligen Prozentbereich, wovon aus einem Klumpen Gold zunächst Münzrohlinge und dann Münzen geformt werden müssen. Diese müssen verpackt und auch mit aufwändigen Sicherheitstransporten zu Distributeuren versandt werden. Allein durch die große Menge der nachgefragten Münzen wird dies für eine Münzprägestätte zum Geschäft.
Mintshield-Technik belebt Silber-Maples
Seitdem die Mintshield-Technik bei den Silber Maple Leaf Münzen eingesetzt wird, die das Entstehen sogenannter Milchflecken verhindern soll, hat sich der Absatz der Maples in Silber deutlich belebt. Maples wie der Silbermaple 2019 sind durch diese Technik vor dem Auftreten von Flecken weitestgehend geschützt. Sammler und Edelmetallanleger honorieren dies durch kräftige Käufe großer Mengen Silbermünzen aus Kanada.
18 Millionen Silberunzen in 2018
In ganz 2018 hatte man bei der RCM 18,4 Millionen Silberunzen und 523.000 Goldunzen im Bullionbereich verkauft. Eine stolze Summe, die zeigt, dass Anleger weltweit auf die Anlagemünzen der Royal Canadian Mint setzen. Der Absatz an Unzen Feinsilber im Bullionbereich hat sich bei der Royal Canadian Mint wie folgt entwickelt:
2014: 30,263 Mio oz
2015: 36,141 Mio oz
2016: 34,694 Mio oz
2017: 18,498 Mio oz
2018: 18,432 Mio oz
2019 Q1: 5,5 Mio oz
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