Bank Julius Bär: Gold sollte 15% steigen

Geht es nach Mark Matthews von Julius Bär, notiert der Goldkurs innerhalb der nächsten Zeit deutlich höher: Innerhalb eines Jahres geht das Bankhaus von 15% höheren Notierungen für Gold aus und begründet dies mit einem Stop der Dollarstärke.

Anleger würden im Angesicht der Handelskriege und Konfrontationen zwischen Russland, China und den USA ihre Anlage diversifizieren und nicht mehr schwerpunktmäßig auf den Dollar setzen, was zu einem Zustrom ins Gold führen sollte. Das Bankhaus Julius Bär ist daher positiv für die weitere Goldpreisentwicklung gestimmt. Vorsichtiger sei man bei den Industriemetallen, diese könnten unter einer Wirtschaftsabschwächung leiden oder zumindest nicht weiter steigen, – bei Gold sei man aber positiv.

UBS: Jetzige Goldpreise sind Kaufgelegenheit

In ein ähnliches Horn stößt die Schweizer UBS, die die jetzigen Goldpreise als klare Kaufgelegenheit sieht. Preise um 1280$/oz seien eine Einladung zum Kauf, um strategische Positionen aufzubauen.

Goldpreis am Morgen

Der Goldpreis am Donnerstag Morgen notiert im frühen deutschen Handel bei 1149 €/oz, respektive in US-Dolar bei 1285 $/oz. Deutsche Edelmetallkäufer kaufen nach wie vor in großen Mengen Goldbarren und Anlagegoldmünzen wie den Krügerrand, Maple Leaf oder das australische Känguru.

Zentralbanken kauften 4,5 Millionen Unzen Gold

Die Zentralbanken dieser Welt kauften im ersten Quartal 2019 rund 4,5 Millionen Unzen Gold zu ihren Beständen hinzu, alleine Russland und China kamen zusammen auf 2,8 Millionen Goldunzen. Wenn die Notenbanken dieser Welt in diesem Tempo weitermachen, könnte der Rekord aus dem letzten Jahr (12,1 Millionen Unzen Feingold) noch gebrochen werden. Auch Zentralbanken scheinen Gold als sicheren Hafen zu betrachten.

China kauft im 5.Monat in Folge wieder Gold

Und China hat es wieder getan: Auch im April und damit im fünften Monat in Folge hat China den staatlichen Goldbestand erhöht: Die Bestände der Peoples Bank of China erhöhten sich im April 2019 um satte 480.000 Unzen Feingold und stehen damit aktuell bei 61,1 Millionen Unzen.

Gold im Wert von 78 Milliarden Dollar

China besitzt damit Gold im Wert von 78,35 Milliarden US Dollar zu Ende April 2019. Ende März war es noch etwas mehr, weil der Goldpreis pro Unze noch etwas höher war (78,53 Milliarden USD).

Deutschland und USA immer noch ganz vorne beim Gold

Wenn das Gold denn tatsächlich noch da ist, was in den Büchern stehen, führen immer noch Deutschland und die USA die Hitliste der größten staatlichen Goldbesitzer an, wobei die USA angeben, über 8000 Tonnen Gold zu besitzen und Deutschland rund 3370 Tonnen Gold im Staatsbesitz ausweist. Insbesondere beim US-Gold werden allerdings immer wieder Zweifel laut, ob dies denn auch tatsächlich noch alles vorhanden ist, da eine unabhängige Vollinventur seit Jahrzehnten nicht mehr stattgefunden hat.

Die größten Goldminen der Welt (2018)

Welches sind eigentlich die größten Goldminen der Welt? Wieviel Unzen Gold werden dort gefördert? Hier eine Übersicht über die vermutlich größten Goldminen der Welt, sortiert anhand der Goldförderung im letzten Quartal 2018 (Q4 2018) – nach Eigenangaben der Minengesellschaften:

  1. GOLDSTRIKE Complex in den USA, Hauptbesitzer: Barrick Gold: 620.000 Unzen Gold in Q4
  2. GRASBERG Operations in Indonesien, Hauptbesitzer: Freeport McMoran: 391.000 Unzen Gold in Q4
  3. Olimpiada in Russland, Hauptbesitzer: Polyus Gold: 345.000 Unzen Gold in Q4
  4. Pueblo Viejo in der Dom.Republik, Hauptbesitzer: Barrick: 277.000 Unzen Gold in Q4
  5. Carlin Trend in den USA, Hauptbesitzer: Newmont: 276.000 Unzen Gold in Q4
  6. Lihir in Papua Neu Guinea, Hauptbesitzer: Newcrest: 251.000 Unzen Gold in Q4
  7. Cadia East in Australien, Hauptbesitzer: Newcrest mit 239.000 Unzen Gold in Q4
  8. Kumtor in Kirgistan, Hauptbesitzer: Centerra Gold mit 228.000 Unzen Gold in Q4
  9. Kibali in Kongo, Hauptbesitzer: Anglo Gold Ashanti mit 209.000 Unzen Gold in Q4
  10. Geita in Tansania, Hauptbesitzer Anglo Gold Ashanti mit 184.000 Unzen Gold in Q4

Bemerkenswert dabei der Produktionsrückgang in Indonesien, wo in den Minen der Grasberg Operations von Q3 auf Q4 die Förderung um 52% fiel. Auch im Kongo ging die Produktion von Gold um 7% zurück. In Kirgistan konnte man jedoch (wenngleich auch auf niedrigem Niveau) die Förderung von Q3 auf Q4 um 86% steigern.

goldmine-australien-goldpreis-pixaba
Goldmine in Australien

Kosten der Goldförderung schon bei rund 1000$

In den oben angegebenen Minen liegen die Kosten der Goldförderung (All-in sustaining costs: AISC) bei rund 988$/oz

Silbernachfrage verdoppelt

Seit längerem ist ein starker Auftragseingang für Silberunzen zu verzeichnen, vor allen Dingen für die silbernen Anlagemünzen Känguru aus Australien. Nun hat auch die Perth Mint den Trend bestätigt:

Über 900.000 Unzen Silber verkauft

Alleine im April hat man in Perth über 900.000 Unzen Silber verkauft, vor allen Dingen in Form der Silber-Kängurus. Im vergangenen Jahr, im April 2018 waren es nur rund halb so viel (458.655 oz Silber). Auch der März bereits über 900.000 Unzen, damit scheint sich die Silbernachfrage auf sehr hohem Niveau zu verfestigen.

Masterboxen Silber stark gefragt

Die häufigste Ordergrößenordnung sind 250 Silbermünzen Känguru oder ein Vielfaches davon, weil dann in den Original-Masterboxen der Perth Mint ausgeliefert wird, die Sammler und Geldanleger offensichtlich in Kellern und Tresoren stapeln.

Känguru Masterbox
Bei Anlegern beliebt: Masterbox mit 250x Känguru Silbermünzen mit je 31,1 Gramm Feinsilber

19.991 Unzen Gold im April

Im April bewegte die Perth Mint darüber hinaus auch 19.991 Unzen Feingold in Richtung Geldanleger, vor allen Dingen in Form der Känguru Goldmünzen (1oz)

Venezuela beschwert sich über Gold-Blockade

Aus Venezuela kommen Beschwerden, dass die Bank of England mit der Blockade der Goldvorräte des Staates Venezuela und deren Nichtauslieferung den Kauf von Lebensmitteln und Medikamenten für das Volk dort blockieren würde. Das Maduro-Regime will offensichtlich über das Staatsgold verfügen, welches bei der Bank of England eingelagert ist.

1,3 Milliarden Euro blockiert

Geht es nach Jorge Arreaza, so blockiere England Gold im Volumen von 1,359 Milliarden Euro und gefährde damit die Gesundheit der Einwohner Venezuelas. Die Bank of England würde – wie andere Institutionen auch – Vermögen Venezuelas auf Wunsch von US Präsident Trump blockieren, so der Außenminister des Landes, auch der Telegraph hatte darüber berichtet.

Zentralbanken kaufen 145 Tonnen Gold im ersten Quartal 2019

Die Notenbanken dieser Welt haben im ersten Quartal diesen Jahres bereits 145,5 Tonnen Gold gekauft, hat das World Gold Council (WGC) ermittelt.

Rekordverdächtige Goldkäufe durch Banken

Das ist ein Plus von 68% gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode, – offensichtlich sehen die Zentralbanken in Gold eine Möglichkeit, die Währungen zu stabilisieren, bzw. abzusichern. Im gesamten Vorjahr kauften Notenbanken immerhin 651,5 Tonnen Gold hinzu, was eine rekordverdächtige Höhe ist und seit 1967 in keinen einzigen Jahr erreicht wurde.

Goldbarren und Goldmünzen-Nachfrage auf hohem Niveau

Auch die weltweite Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren ist auf nahezu unverändert hohem Niveau: Im ersten Quartal kauften Anleger weltweit 257,8 Tonnen Gold in Form von Goldmünzen und Goldbarren zur Geldanlage, was lediglich 1% unter Vorjahr liegt. Der Absatz von offiziellen Goldmünzen legte gar um 11,7% zu (von 50,2 Tonnen Gold auf 56,1 Tonnen Gold), während die Goldbarren-Nachfrage um 5,2% auf 185,4 Tonnen sank.

Papiergold wurde stärker abgesetzt

Auch die Gold-ETFs und ähnliche Papiergold-Produkte legten beim Absatz in Q1 deutlich zu: 40,3 Tonnen statt 27,1t in Q1 2018 wurden zuletzt abgesetzt.

Über 500 Tonnen Goldschmuck verkauft

Im ersten Quartal wurden mit 530,3 Tonnen annähernd gleich viele Tonnen Gold im Bereich des Goldschmucks abgesetzt wie in Q1 2018 (527,3t), was lediglich eine Veränderung von +0,6% ausmacht. Unverändert stark ist die Goldnachfrage in China und Indien.

Insgesamt in Q1 2019 über 1000 Tonnen Gold nachgefragt

Im ersten Quartal 2019 wurden insgesamt über alle Sektoren (Schmuck, Technologie, Investment, Zentralbanken) 1053,3 Tonnen Gold nachgefragt, was einer Nachfragesteigerung um 7% gegenüber Q1 2018 (984,2t) entspricht.

Briten kauften 58% mehr Gold

Den Brexit fürchten wohl auch die Briten, denn sie kauften im ersten Quartal 58% mehr Gold als im Vorjahr, insgesamt alleine 3,6 Tonnen in Form von Goldmünzen und Goldbarren.

US Notenbank FED lässt Zinsen unverändert niedrig

US-Präsident Trump hatte sich noch am 30.4. per Twitter eine Zinssenkung um 1% gewünscht, doch US-Notenbank-Chef Jerome Powell ließ die Zinsen am gestrigen 1.Mai 2019 unverändert. Der geldpolitische Schlüsselzinssatz bleibt damit unverändert in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,5 Prozent.

Wohl doch keine Zinserhöhung wie letztes Jahr avisiert

Noch im letzten Jahr wurde avisiert, dass man in 2019 wohl noch 2-3x die Zinsen erhöhen werde, – das scheint nicht mehr aktuell zu sein. Jerome Powell erhöhte die Zinsen nicht und erniedrigte sie – trotz US-Präsidenten-Wunsch – auch nicht. Im Gegenteil: Er avisierte, dass die US-Notenbank auch zukünftig ‚geduldig‘ agieren werde, womit Beobachter verstanden haben wollen, dass man sich nicht von der Regierung beeinflussen lasse. Das Brutto-Inlandsprodukt hatte zuletzt mit einer Rate von +3,2% zugelegt.

Sogar kleine Zinssenkung beschlossen

Die FED beschloss gestern sogar eine kleine Zinssenkung bei einem Nebenzinssatz: Der Zins auf sogenannte Überschussreserven der Geschäftsbanken wurde um 0,05% auf 2,35% gesenkt, was aber eher als technische Maßnahme gesehen wurde.

Goldpreis zunächst unverändert

Der Goldpreis blieb nach dem Zinsentscheid zunächst nahezu unverändert, – am Donnerstagmorgen notiert der Goldpreis in Euro allerdings etwas niedriger – auf einem Niveau von 1136 Euro/Unze. Der Goldkurs in US-Dollar bewegt sich am Morgen um 1272 $/oz.