Das World Gold Council hat einmal ermittelt, wohin eigentlich das jedes Jahr gehandelte Gold abfließt und einen Betrachtungszeitraum über 10 Jahre (2009-2018) zugrunde gelegt:
51% geht in den Goldschmuck
Demnach gilt immer noch die alte Weisheit, dass rund die Hälfte des Goldes im Schmuckbereich benötigt wird, wo man aus dem Gold Goldschmuck macht. Im Zehnjahreszeitraum waren es 51%. Goldbarren und Goldmünzen machen mit 27%, also rund einem Viertel der Nachfrage den nächst größeren Bereich aus.
Indien und China absorbieren die Hälfte allen Goldes
Auch keine Überraschung, sondern bekannt ist die Tatsache, dass Indien und China zusammen rund die Hälfte allen Goldes weltweit absorbieren, z.B. als Goldschmuck, Goldbarren oder auch Goldmünzen. Die Bevölkerung in diesen Ländern ist einmal besonders goldhungrig und zum anderen einer sehr großen Anzahl vorhanden. Die europäische Goldnachfrage macht nur 12% aus, die aus USA nur 9%.
Was bedeutet das für den Goldpreis?
Zunächst einmal bedeutet das, dass es für den Goldmarkt und damit für den Goldpreis sehr entscheidend ist, wie sich die Goldschmucknachfrage entwickelt und wie sich die Goldnachfrage in China und Indien entwickelt. Wenn die Chinesen oder Inder 10% mehr Gold kaufen, hat das eine deutlich größere Auswirkung auf den Goldpreis als wenn die deutschen Geldanleger doppelt so viele Goldbarren kaufen.
Wie ist aktuell die Goldnachfrage in China und Indien?
Aktuell ist die Goldnachfrage in beiden Ländern massiv und auf hohem Niveau. In Indien gibt es immer wieder kleine Nachfragedellen, wenn die Regierung versucht, die Goldnachfrage zu bremsen, z.B. neue Zölle einführt oder Handelserschwernisse, aber im Prinzip kaufen die Inder und Chinesen nach wie vor auf sehr hohem Niveau Gold und immer mehr Inder und Chinesen werden vermögend und können sich daher immer mehr Gold leisten. Als Schmuck, Barren oder auch auch Münzen.
Die Zeiten, in denen China ein Entwicklungsland war, sind längst vorbei. In vielen Techniken ist China schon lange aus dem Nachmacher-Status heraus und selber führend in der Technologie. In chinesischen Schnellzügen gibt es funktionierendes WLAN und funktionierende Klimaanlagen. Elektroautos und Elektromofas haben schon lange in China Einzug gehalten. In manche chinesische Innenstädte darf man mit anderen Antrieben gar nicht mehr hinein.
Dazu kaufen nicht nur chinesische Bürger massiv Gold, sondern auch Chinas Nationalbank, die Peoples Bank of China auch. Sie hat nunmehr im siebten Monat in Folge tonnenweise Gold für den Eigenbestand gekauft.
Die Zeichen stehen also gut für weiter steigende Goldpreise, wenn es um die asiatische Nachfrage geht.