EZB kauft für 2,5 Billionen Euro Anleihen

Die EZB druckt einfach immer mehr Geld wird ihr von Laien immer wieder vorgeworfen, – so werde der Euro immer wertloser. Doch stimmt das überhaupt?

Tatsächlich ist es komplizierter: Die EZB schöpft nämlich Buchgeld und kauft täglich Anleihen vom Markt auf. So werden die Märkte mit Unsummen von Geld versorgt.

Seit März 2015 kauft die EZB Wertpapiere in großem Stil auf, vor allen Dingen z.B. Anleihen aus dem öffentlichen Sektor. Der Bestand der aufgekauften Anleihen beträgt mittlerweile 2,554 Billionen Euro.

Infografik: Das Anleihekaufprogramm mit den 12 Nullen | Statista Eine Infografik von Statista

Der Vorwurf an die EZB lautet: Sie finanziere somit Staatshaushalte, was ihr eigentlich verboten sei.

Bundesverfassungsgericht verhandelt den Fall

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verhandelt heute und morgen in Sachen Anleihenkaufprogramme der EZB (Az. 2 BvR 859/15 u.a.). Das Bundesverfassungsgericht hatte wegen der Bedeutung zwischenzeitlich dem Gerichtshof der Europäischen Union mehrere Fragen zur Vorabentscheidung vorgelegt.

Nicht alles, was erlaubt ist, ist auch gut

Wie auch immer das Bundesverfassungsgericht entscheidet: Es gilt der Grundsatz: Nicht alles, was erlaubt ist, ist auch gut.

Deutsche Anleger kaufen nach wie vor massiv Gold

Deutsche Geldanleger kaufen vor dem Hintergrund der Niedrigzinsen und der Flutung der Kapitalmärkte mit Liquidität weiter Sachwerte wie Gold. Zumindest diejenigen, die überhaupt noch über anzulegende Gelder verfügen. Nach wie vor im Fokus der Geldanleger: Krügerrand Goldmünzen und Goldbarren.

Wem gehört das Gold Italiens?

Die Europäische Zentralbank EZB hat am Dienstag im Grunde einem Gesetzentwurf Italiens zugestimmt, der klärt, dass die Goldreserven des Landes nicht der Zentralbank, sondern dem Staat Italien gehören.

Gold-Gesetz aus Februar

Das entsprechende Gesetz war bereits im Februar von Claudio Borghi (Liga) eingebracht, wofür er von der Opposition damals scharf kritisiert worden war. In Italien war befürchtet worden, dass der Staat das Gold verkaufen könnte, um das Staatsdefizit zu decken oder Schulden abzubauen. Borghi selber sagte, er wollte nur die rechtliche Situation des Goldes klären, um Missverständnisse zu vermeiden.

EZB-Klarstellung zum Gold

Die EZB stellte zum einen klar, dass die EU-Verträge nur Regelungen zum Halten und Verwalten des Goldes beinhalten, nicht aber die Eigentümerschaft ändern oder klären. Allerdings wies die EZB auch darauf hin, dass die innergemeinschaftlichen Verträge auch verbieten, dass die Goldbestände aus der Bilanz der Zentralbank auf die des Staates übertragen werden. Im Grunde stimmte die EZB der Übertragung des Goldes auf den Staat aber zu, wenn einige kleinere Bedingungen erfüllt werden.

Italien verfügt über die drittgrößten Goldbestände staatlicher Institutionen weltweit.

EZB kündigt an, Zinsen noch länger bei NULL zu belassen

Die Europäische Zentralbank hat diese Woche bekanntgegeben, dass sie beabsichtigt, die Zinsen noch länger als bisher veröffentlicht niedrig zu lassen. Bis dato hatte die EZB immer verkündet, bis Ende diesen Jahres die Zinsen niedrig zu lassen, – nunmehr hat man diesen Zeitraum auf Mitte nächstes Jahres noch weiter nach hinten gelegt.

Sparbuch-Sparer machen langes Gesicht

Wer also sein Geld auf Sparbuch oder Festgeld parkt, darf auch weiterhin davon ausgehen, dort entweder keine Zinsen oder einen Minizins zu erhalten, der das Wort ‚Zins‘ eigentlich gar nicht verdient hat. Die Wirtschaftswoche sprach gar von einem ‚rabenschwarzen Tag‘ für die Sparer.

Banken können sich weiterhin zu 0 % Geld leihen

Banken können sich weiterhin zu Null Prozent Geld von der EZB leihen und wenn Banken Gelder auf EZB-Konten haben, müssen sie dafür sogar 0,4% Minuszinsen zahlen. Für Einlagen erhalten die Geschäftsbanken also keinen Zins von der EZB, sondern müssen sogar noch 0,4% Strafzinsen zahlen. Überdies wurden weitere Geldleihgeschäfte für Banken aufgelegt – mit einer Laufzeit von 2 Jahren. Die EZB schenkt den Banken, die großzügig Kredite an Unternehmen und Privatleute vergeben, dabei sogar Geld, da die Banken diese Kredite mit aktuell minus 0,3% von der EZB leihen können. D.h. Banken leihen sich Geld und müssen weniger an die EZB zurückzahlen. Damit will die EZB die Märkte weiter mit Liquidität fluten. In früheren Zeiten hätte man vermutlich einfach Banknoten gedruckt und unter das Volk gebracht.

Konjunktur schwächelt

Die Konjunktur in Deutschland (und anderen EU-Ländern) schwächelt. Für das zweite Quartal rechnen Analysten in Deutschland sogar mit einem negativen Wert. Die Banker der EZB hatten deshalb auf Ihrer Seitzung, die diesmal nicht in der EZB in Frankfurt (siehe Bild) stattfand, sondern in der litauischen Hauptstadt Vilnius abgehalten wurde, beschlossen, die Konjunktur durch noch mehr Geld-in-den-Markt-Pumpen zu stützen. Tendenziell entwertet dies allerdings den Euro. Wer auf Papiergeld-Anlagen in Euro setzt, wird damit quasi nach und nach enteignet. Der Euro wird immer weniger wert. Im April war die ausgewiesene Inflation noch bei 1,7%, – für Mai will die europäische Statistikbehörde Eurostat einen Wert von 1,2% ermittelt haben.

Goldnachfrage zieht deutlich an

Die Aussicht auf noch lange Zeit niedrige, bzw. nicht vorhandene Zinsen für Spareinlagen hat die letzten Tage mehr Anleger in das Edelmetall Gold getrieben. Der Goldpreis zog aufgrund der steigenden Nachfrage auch deutlich an. Am heutigen Vormittag (7.6.2019) bewegt sich der Goldpreis in Euro um die 1185 Euro/oz, – der Goldkurs in Dollar notiert bei 1333 $/oz. Der Krügerrand Preis, den Anleger für eine Unze Gold in Form einer Krügerrand Goldmünze zu zahlen haben, notierte je nach Erhaltung zwischen 1194 und 1210 Euro pro Feinunze Gold. Krügerrands waren gestern und heute die am häufigsten georderten Goldunzen bei Anlagegold24.

Krügerrand profitiert vom steigenden Goldpreis
Krügerrand – Goldmünze: Befindet sich dieser Tage häufig im Warenkorb der Edelmetall-Anleger

EZB-Sitzung heute: Nullzinsen bleiben

Mario Draghi könnte in die Geschichte der Europäischen Zentralbank eingehen: Als einziger Präsident, unter dessen Ägide die Zinsen nicht erhöht worden sind. Darauf deutet seine heutige Äußerung in einer Pressekonferenz hin, in der er bestätigte, mindestens bis Ende Dezember diesen Jahres die Zinsen nicht erhöhen zu wollen.

Nullzinsen bis Jahresende

Die Nullzinspolitik will die EZB mindestens bis Ende des Jahres beibehalten, d.h. Banken können sich zu NULL Prozent Zinsen Gelder von der EZB leihen. Auf diesem Rekord-Tief liegt der Zinssatz bereits seit März 2016, was für viele Sparer auch Nullzinsen auf dem Sparbuch bedeutet oder aber Zinssätze, die mit Null Komma anfangen. Die Amtszeit von Mario Draghi endet nach acht Jahren im Oktober diesen Jahres.

EZB kauft weiter Anleihen an den Märkten

Überdies kauft die Europäische Zentralbank auch weiterhin Anleihen an den Märkten auf. Zwar nicht mehr mit neuem Geld, aber alles Geld, was aus auslaufenden Anleihen zurückfliesst, wird wieder in den Ankauf neuer Anleihen gesteckt. So pumpt die EZB Milliarden Euro in die Märkte. Die EZB hatte in den vergangenen Jahren so ihre Bilanz auf 2,6 Billionen (!) Euro aufgebläht. Kritiker bezeichnen dies – wegen der vielen Staatsanleihenkäufe – als verdeckte Staatsfinanzierung, die der EZB eigentlich verboten ist.

Gold profitiert von niedrigen Zinsen

Der Goldpreis dürfte von den niedrigen Zinsen profitieren, da bei niedrigen Zinsen mehr Geld in Gold angelegt wird. Anleger versuchen dann vermehrt durch den Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen mit Wertsteigerungen aufgrund der Goldpreisentwicklung gegen die Nullzinsen anzukämpfen, die es ansonsten auf Sparbuch oder Festgeld geben würde.

Pressekonferenz der EZB (10.4.2019) im Wortlaut:

Societe Generale: Gold steigt über 1400$/oz

Die französische Großbank Societe Generale hat sich zur Goldpreisentwicklung neu positioniert. Die Analysten des Geldhauses gehen davon aus, dass Gold spätestens im ersten Vierteljahr 2020 bei einem Durchschnittspreis von 1400 $/oz liegen wird. Der aktuelle Goldpreis in Dollar am Mittwoch Morgen liegt im europäischen Handel bei 1305 $/oz, mithin eine Steigerung um ca. 100 Dollar innerhalb von 11 Monaten. Käufer von Goldmünzen und Goldbarren dürften sich freuen, bedeutet doch die Prognose, dass der Goldpreis in Euro sich von jetzt ca. 1158 Euro pro Feinunze Gold um ca. 80-90 Euro binnen Jahresfrist erhöht. Goldene Aussichten.

Sicherheit vor Rezession treibt ins Gold

Die Anleger würden Gold als Sicherheit kaufen und rezessionsbedingt fliehen Investoren aus risikoreicheren Anlagen dann in Gold.

FED und EZB haben Politik gedreht

Auch die Umkehr von bisherigen Verhaltensweisen bei der US-Notenbank FED und der Europäischen Zentralbank EZB in den letzten Wochen trägt dazu bei, dass Anleger vermehrt Gold kaufen. Bei einem Null-Zins-Niveau fällt es Investoren i.d.R. nicht schwer, Gold zu kaufen, betonten die französischen Banker.

Heute EZB-Sitzung

Vor dem Hintergrund darf man gespannt sein, was nach der heutigen EZB-Sitzung verlautbart wird. Für 14:30 Uhr wird mit ersten Bekanntgaben gerechnet. Im Bankenumfeld in Frankfurt rechnet man damit, dass die Nullzinspolitik aufrecht erhalten wird, allenfalls im Bereich der Strafzinsen, die Geschäftsbanken zahlen müssen, wenn sie Gelder auf EZB-Konten unterhalten, eine Änderung eintritt. Bis dato müssen Geschäftsbanken 0,4% Strafzinsen auf Guthaben bei der EZB zahlen. Am Abend steht für 20 Uhr auch die Bekanntgabe des FED-Protokolls auf der Beobachtungsliste der Edelmetallhändler. In den USA rechnet man ebenfalls nicht mit Zinserhöhungen.

Konstant hohe Goldnachfrage in Deutschland

Deutsche Anleger kaufen auf konstant hohem Umsatzniveau Goldbarren und Goldmünzen zur Geldanlage, gefragt waren vor allen Dingen Maple Leaf Goldmünzen die Krügerränder aus Südafrika. Bei den numismatischen Münzen lag der Schwerpunkt auf Käufen der neuen deutschen 10 Euro Münze „In der Luft“, die durch einen transparenten Polymerring auffällt.

10 Euro Münze In der Luft 2019 Deutschland
Bei Sammlern beliebt: 10 Euro ‚In der Luft‘ aus Deutschland, 2019

Jetzt ist es amtlich: EZB lässt Zinsen bis 2020 auf Null

Sparer, die gehofft hatten, die Europäische Zentralbank würde dieses Jahr die Zinsen anheben, haben es jetzt amtlich: EZB-Präsident Draghi hat es gestern öffentlich gemacht, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen mindestens bis Ende 2019 niedrig halten werde und zwar auf Null %, bzw. sogar minus 0,4%. Das ist der Strafzins, den Geschäftsbanken zahlen müssen, wenn sie Geld auf EZB-Konten unterhalten. In früheren Zeiten gab es dafür Geld. Aktuell werden dort sogenannte Negativzinsen berechnet.

Banken und Sparkassen werden weiter Null- oder Minizinsen zahlen

Die EZB-Entscheidung führt dazu, dass Banken und Sparkassen auch weiterhin ihren Kunden für Festgelder und Sparbücher keine oder Niedrigstzinsen, die häufig mit ‚0,0‘ beginnen zahlen können. Festgelder, Sparbriefe und Sparbücher lohnen sich also nicht. Zumindest wird auch zukünftig deren Verzinsung unter der jährlichen Geldentwertung liegen, sodass Sparer real Werte verlieren, auch wenn der Kontostand gleich bleibt.

Banken in Italien sollen neue Kredite erhalten

Die EZB führt neue Langfristkredite für Banken ein, – diese sollen vor allem den schwächelnden italienischen Banken unter die Arme greifen. Damit beginnt man im September 2019. Zuletzt schuldeten italienische Banken bereits 240 Milliarden Euro in Langfristkrediten.

2,6 Billionen Euro Anleihen im Bestand

Die EZB hatte bis zum letzten Jahr jeden Monat neue Anleihen am Markt aufgekauft und so auch Staaten finanziert. Die EZB kauft auch weiterhin für auslaufende Anleihen wieder neue, pumpt nur kein zusätzliches Geld in diese Anleihen.

Eurokurs fällt nach EZB-Entscheid

Mit Bekanntgabe der weiteren lockeren Geldpolitik und Flutung der Märkte mit billigem Geld fiel der Eurokurs gestern auf den tiefsten Stand seit November des Vorjahres, gegenüber Dollar notierte er am gestrigen Nachmittag bei 1,123 $

Konjunktur wackelt

Draghi hat die Niedrigzinsen auch begründet: Ein Europa wackelt die Konjunktur, es gäbe auch deutlich gesenkte Konjunkturprognosen und eine tiefgreifende Unsicherheit. Handelsprotektionismus und die Abschwächung der Wirtschaft in China seien weitere Gründe.

Goldpreis zieht an

Der Goldpreis, der teilweise unter 1140 Euro/Unze gerutscht war, zog nach dem EZB-Entscheid deutlich an, eine Feinunze Gold kostet am Morgen danach 1154 Euro und damit fast 20 Euro mehr als am Vortag. Die physische Nachfrage deutscher Anleger ist nach wie vor sehr stark, sowohl bei Goldmünzen (hier vor allen Dingen Krügerrand und Maple Leaf), aber auch bei Goldbarren.

Silberpreis geht auch nach oben

Auch der Silberpreis hat im Zuge des Goldpreisanstiegs angezogen, ging ein halbes Prozent nach oben und notiert aktuell bei rund 15,12 $/oz. Das Gros der Nachfrage im physischen Silberhandel konzentrierte sich dabei im Endkundenbereich auf die Silberbullionmünzen Känguru aus Australien, die Anleger häufig in 250er-Mengen (Masterpack) orderten.

EZB lässt Zinsen bei 0,0 Prozent – was Mario Draghi heute sagte

Die EZB hat die Zinsen auch in der heutigen Ratssitzung nicht erhöht. Sie bleiben bei 0,0 Prozent. Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank bekräftigte heute noch einmal, dass dies auch mindestens bis über den Sommer 2019 so bleiben solle.

Keine Zinsen für deutsche Sparer

Auch weiterhin dürfen deutsche Sparer also von Ihrer Bank keine nennenswerten Zinsen auf Sparbücher, Sparbriefe oder Festgelder erwarten.

Negativzinsen für Banken

Kreditinstitute, die Geld bei der EZB auf Konten haben, bekommen auch weiterhin dafür 0,4% Strafzinsen berechnet (Negativzinsen: -0,4%). Ein Grund dafür, dass so manche Bank auch Privatkunden oder Geschäftskunden anschreibt und bittet, nicht so viel Geld auf dem Konto zu lassen oder auch dafür eine Gebühr erhebt.

15 Milliarden Euro monatlich für Anleihen

In den nächsten Monaten will man pro Monat für je 15 Milliarden Euro (!) Anleihen vom Markt aufkaufen. Dieses Anleihekaufprogramm soll dann aber zum Jahreswechsel auslaufen. Bis Ende 2018 wird die EZB dann Anleihen für rund 2,6 Billionen Euro (!) gekauft haben.  Allerdings will man auch nach dem Jahreswechsel aus fälligen Einnahmen wieder neue Anleihen kaufen.

Draghi und Italien

Der Italiener Mario Draghi machte deutlich, dass die EZB das italienische Haushaltsproblem nicht finanzieren werde. Dies übersteige das Mandat der EZB. EU-Vorgaben für Italien müsse man überwachen und diese müssen eingehalten werden.

Draghi und der Abschwung

Der EZB-Präsident ist ferner der Auffassung, dass es in der EU keinen Abschwung gebe, sondern nur der Aufschwung an Dynamik verloren habe. Schwächelnde Exportzahlen und Probleme in der Automobilindustrie räumte er auf Nachfrage jedoch ein.

Draghi und seine Amtszeit

Die Amtszeit von Mario Draghi endet im Oktober 2019. Bis über den Sommer hinaus will er die Zinsen auf Null halten. Da sein Nachfolger noch nicht bestimmt ist, ist auch noch nicht klar, was nach der achtjährigen Amtszeit Draghis mit den Zinsen passiert.

Sparer verlieren Geld

Da die deutschen Sparer eine Inflation von aktuell 2,1% erdulden müssen, aber keine Zinsen auf Sparguthaben erhalten, verlieren sie netto Vermögen. Bis mindestens über den Sommer nächsten Jahres soll dies auch so bleiben.

Sparer setzen auf Gold

Einige Sparer setzen statt auf Nullzinsen lieber auf Gold und investieren in Goldbarren oder mehrwertsteuerfreie Goldmünzen, um der Inflation ein Schnippchen zu schlagen.

 

EZB lässt die Zinsen mindestens bis nächstes Jahr auf Null

Seite Jahren erhalten deutsche Sparer auf ihren Spar- und Festgeldkonten 0% Zinsen oder einen Minizinssatz knapp darüber. Bei Inflationsraten von 2% verliert der deutsche Sparer so jedes Jahr knapp 2% seines Vermögens.

Damit will die EZB erstmal weitermachen. Ende letzter Woche hat sie beschlossen und verkündet, die Zinsen mindestens bis Sommer nächsten Jahres auf 0% zu belassen.

EZB kauft für 15 Milliarden Euro Anleihen im Monat

Die EZB will ab Oktober 2018 für 15 Milliarden Euro (!) pro Monat Anleihen kaufen, um den Märkten Liquidität zu verschaffen. Diese Anleihekäufe (z.B. von Staatsanleihen) wurden von Kritikern gerne als verdeckte Staatsfinanzierung bezeichnet und rechtlich in Frage gestellt. Zwar hat die EZB das Volumen von vormals 30 Milliarden Euro im Monat auf 15 Milliarden zurückgefahren, aber 15 Milliarden Euro Liquidität pro Monat ist immer noch eine sehr große Summe.

EZB prognostiziert Inflation von 1,7%

Die EZB sagt für die nächsten Jahre eine Inflation von 1,7% voraus, allerdings dürfte es zweifelhaft sein, ob das auch so eintritt. Die Löhne in Tarifverträgen wurden zuletzt i.d.R. um mehr als 2% erhöht, was einen signifikanten Einfluss auf die Inflationsrate haben dürfte. Niedrige Zinsen lassen auch in einigen Euroländern die Immobilienpreise deutlich steigen, was zu einer Blasenbildung führen könnte.

EZB will den Südstaaten helfen

Mit der Niedrigzinspolitik will die EZB es Staaten wie Italien oder Griechenland erleichtern, Kredite zu niedrigen Zinsen aufzunehmen. Allerdings dürfte es den Staaten schwer werden, diese auch zeitnah zurück zu zahlen.

Vermögen der Deutschen sinkt

Dadurch, dass die Inflation größer als das Zinsniveau ist, sinkt das Realvermögen der Deutschen, selbst mit Gewinnen aus Wertpapiervermögen konnten die Deutschen zuletzt die Niedrigzinsen nicht mehr ausgleichen, wie Zahlen der Deutschen Bundesbank verdeutlichten. Zuletzt hatte DIE WELT darüber berichtet.

EZB Präsident Draghi nimmt es mit einem Lächeln, wie man im EZB-Video sieht:

 

Gold als Alternative zu Nullzinsen

Angesichts dieser Aussichten, dass noch mindestens ein Jahr lang Nullzinsen bestehen werden, greifen viele Anleger zu Gold und kaufen Goldbarren oder Goldmünzen. Der aktuell niedrige Goldpreis verstärkt diesen Anreiz. Bei allen Schwankungen des Goldpreises hat sich Gold über die Jahrtausende als Inflationsschutz bewährt. Viele Anleger sehen keinen Grund, warum sich das die nächsten Jahre ändern sollte. Gold ist seit tausenden Jahren wertvoll. Papiergeldwährungen kommen und gehen. Auch auf deutschem Gebiet.

 

EZB will Zinsen noch mind. 1 Jahr bei NULL Prozent lassen – soll man jetzt Goldbarren kaufen?

Die EZB hat durch Ihren Präsidenten, Mario Draghi erklärt, dass die Zinsen nicht nur aktuell, sondern noch mindestens ein weiteres Jahr bei Null Prozent belassen werden sollen. Banken, die bei der EZB Geld auf dem Konto haben, müssen dafür sogar weiterhin Strafzinsen zahlen, – in Höhe von 0,4%. Zwar wolle man das Anleihekaufprogramm, in dem man aktuell für 30 Milliarden Euro im Monat Wertpapiere von den Märkten kaufen, ab Oktober reduzieren und später nahezu einstellen, aber das Zinsniveau werde auch weiterhin bis mindestens Juli 2019 auf Null Prozent bleiben, ließ die EZB verkünden.

Inflation steigt im Euroraum

Die Volkswirte, die sich bei der EZB mit der Inflation beschäftigen, haben zwischenzeitlich ihre Prognosen angehoben: Statt wie noch im April 1,5% Inflation für dieses Jahr vorherzusagen, geht man jetzt für 2019 von 1,7% aus, – also von einem Anstieg der Inflation. Auch die Wachstumsprognosen nahm man zurück: Statt zuletzt für dieses Jahr 2,4% zu prognostizieren, geht man nun nur noch von 2,2% Wachstum für 2018 aus.

Resultat: Sparzinsen auch weiterhin bei Null oder mickrig

Für Banken folgert daraus, dass die Zinsen für Spareinlagen und Festgelder auch weiterhin bei Null Prozent oder absolut niedrig sein werden. Die EZB sprach davon, noch mindestens über den Sommer 2019 die Zinsen auf dem jetzigen Niveau (Null Prozent) zu belassen.

Goldbarren kaufen eine Alternative?

Auf dem jetzigen niedrigen Goldpreis-Niveau von 1220 US$/oz, respektive 1048 €/oz sind damit Goldbarren wie auch Goldmünzen eine Alternative. Bisher sehen nahezu alle Analysten für die nächsten 12 Monate einen Goldpreisanstieg für die Feinunze Gold. Zudem haben sowohl die USA wie auch China sinkende Goldförderungen aus den eigenen Minen vermeldet.Die Knappheit des Materials zusammen mit dem herumvagabundierenden Anlagekapital, welches eine Anlage jenseits der Nullzinsen sucht, könnte für steigende Goldpreise sorgen.

100 Gramm und 1 Unzen Goldbarren besonders gefragt

Nach der EZB-Verkündung über ein weiteres Jahr Nullzinsen waren dann auch 100 Gramm Goldbarren und 1-Unzen-Goldbarren besonders stark nachgefragt – typische Geldanleger-Größen. In den letzten Tagen setzten auch Vorbestellungen für die in Kürze erscheinende 50-Euro-Goldmünze Kontrabass aus Deutschland ein.

Kontrabass 50 Euro Goldmünze 2018 Deutschland
Goldmünze 50 Euro Kontrabass wird schon ordentlich bestellt

Goldpreis-Chart

Der Goldpreis-Chart zeigt, dass jetzt im Vergleich zu den letzten 30 Tagen eine günstige Gelegenheit zum Positionsaufbau ist, die Kurse sind aktuell relativ niedrig, was viele Kunden durch Orders zur Positionsverbilligung oder -verstärkung nutzen.

Goldpreis-2018-Juli-chart
Goldpreis-2018-Juli-chart

 

Gold zu kaufen war lange nicht so günstig wie heute

Der Goldpreis in Euro und Dollar war lange nicht so günstig wie dieser Tage: Am Montag Vormittag notiert der Goldkurs in Euro um die 1089 €/oz, der Preis für die Feinunze Gold in Dollar betrug 1269 $/oz. Dies ist knapp über dem Wochentief von letzter Woche, als der Goldpreis bis 1263 $/oz nach unten ging.

Das Jahr begann knapp über 1300 $/oz. Der Preis für die Feinunze Gold begann am Jahresanfang bei kurz über 1300$/oz, – aktuell sind wir bei den niedrigsten Preisen für 2018, was viele auch zum Einstieg und Nachkaufen animiert.

Goldpreis war schon bei 1370 $/oz dieses Jahr

Man darf nicht vergessen, dass der Goldpreis (Gold-Futures) im April (9.4.) schon bei 1370 $/oz stand, also rund 100$ pro Unze über dem jetzigen Niveau. Das Wieder-Erreichen dieses Niveaus im Laufe des Jahres wird von einigen Analysten für wahrscheinlich gehalten.

Aktueller Rücksetzer wegen FED und Trump

Der aktuelle Rücksetzer beim Goldpreis wird auf den starken US-Dollar und die Zinserhöhung der FED zurückgeführt. Offensichtlich gibt es Marktteilnehmer, die die US-Politik des amerikanischen Präsidenten mit der Abschottung der Märkte und der Erhöhung von Handelszöllen für zielführend halten und glauben, so könnte die US-Wirtschaft belebt werden. Wenn die EZB die Zinsen niedrig lässt und die FED die Zinsen erhöht, wird vermutlich ein Teil des Kapitals in den Dollar abwandern und den Euro schwächen. Dies ist jedoch für europäische Anleger eher ein Grund, Euros (die schwächer zu werden drohen) in den Sachwert Gold zu tauschen.

Muss die FED die Zinsen schon bald wieder senken?

Analysten in den USA schätzen zwar das Wachstum (BSP) dieses Jahr in den USA auf 2,9%, aber für 2019 sieht man nur noch 2% und für 2020 deutlich reduzierte 1,3%. Aufgrund fiskalischer Einflüsse wird das Wachstum so stark zurückgehen.

Die FED werde daher die US-Zinsen wohl in 2019 noch auf knapp 3% erhöhen, dann aber wieder senken müssen, spätestens 2020, weil sonst eine Rezession droht, wird von Capital Economics in den USA ausgeführt. Eine weitere Einführung von Zöllen oder der Zusammenbruch des NAFTA-Systems würden diese Effekte noch verstärken. Als wahrscheinlicht gilt, dass die FED in den nächsten 12 Monaten zwar noch ca. 4x die Zinsen erhöht, damit aber die Konjunktur verlangsamt und die Wirtschaft belastet. Die Kreditkosten der privaten und offiziellen Haushalte in den USA würden steigen, was zu Problemen führt. Weitere sich gegenseitig hochschaukelnde Handelszölle könnten überdies zum deutlichen Rückgang der Exporte führen. Ein Supergau für die Amerikaner.

Europäische Anleger wappnen sich mit Gold

Trump hat vor dem Wochenende ja weitere Zölle auf europäische Güter angekündigt. Europäische Anleger wappnen sich vor den unsicheren Zeiten mit Gold. Selten wurde an einem Wochenende so massiv Gold und Silber geordert. Spitzenreiter bei den Anlagegoldmünzen waren der Gold-Maple und der 1-Unzen-Krügerrand, bei den Goldbarren gingen erstaunliche viele Orders für die neuen Heraeus-Sommer-Goldbarren ein, die pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang erschienen, gefolgt von den neutralen 100 Gramm Goldbarren.