Auch im Juli hat China die Staatsreserven an Gold erhöht, – ca. 10 Tonnen Gold fügte die Peoples Bank of China den Reserven hinzu.
China dürfte sich über Goldpreisanstieg freuen
Nach dem Kauf von genau 9,96 Tonnen Gold im Juli dürfte man sich über den Goldpreisanstieg im August sehr gefreut haben, erhöht er doch den Wert der Währungsreserven.
84 Tonnen Gold alleine dieses Jahr in China
In China hat man damit alleine in diesem Jahr den Bestand an staatlichem Gold um 84 Tonnen erhöht. Auch im Monat zuvor hatte man mit +10,26 Tonnen Gold die Reserven weiter ausbauen können. Allerdings hat China damit nur den zweiten Platz in der Welt eingenommen: Russland hat alleine im ersten Halbjahr 2019 bereits 96,5 Tonnen Gold hinzugekauft und damit mehr als China in den letzten 7 Monaten.
Stimmen Chinas oder Russlands Goldreserven?
Niemand kann überprüfen, ob die Eigenangaben zu Chinas oder auch Russlands Goldreserven stimmen und richtig sind. Einige Marktkenner vermuten, dass China tatsächlich deutlich mehr Gold kauft, dies aber nicht veröffentlicht, um nicht den Goldpreis noch weiter ansteigen zu lassen. Da sowohl China wie auch Russland häufig Gold aus landeseigenen Goldminen beziehen, ist es schwierig, die exakte Menge an Gold zu messen, die den staatlichen Reserven hinzugefügt wird.
Zentralbanken kauften über 650 Tonnen Gold in 2018
Im ganzen Jahr 2018 kauften alle Zentralbanken dieser Welt netto rund 650 Tonnen Gold hinzu. Die Käufe Russlands und Chinas passen also ins Bild.
Dort , wo die mexikanischen Libertad Gold- und Silbermünzen hergestellt werden, gab es gestern (6.8.2019) am hellichten Tag einen Raubüberfall. Doch gestohlen wurden keine Silber-Libertads, sondern goldene 50-Peso-Münzen.
Raubüberfall auf Casa de moneda
Der Überfall ereignete sich in Mexico-City. Zunächst brachen zwei Personen am Morgen in das Gebäude der Casa de Moneda ein. Einer von beiden war bewaffnet und konnte einen Wachmann überwältigen, den er zu Boden geworfen hatte. Die Waffe des Wachmanns nahmen die Täter anschließend auch an sich. Dann gingen die Täter zum geöffneten Tresor, aus dem sie 1567 Goldmünzen des Typs Centenario entnahmen und in einen mitgeführten Rucksack verpackten. Die Goldmünzen haben einen Wert von aktuell ca. 1600 Euro, sodass der Beutewert rund 2,5 Millionen Euro beträgt. Das nunmehr betroffene Gebäude der Casa de moneda war bereits im letzten Jahr Schauplatz eines Einbruchs, der während Renovierungsarbeiten stattfand.
Centenario-Goldmünzen
Die Goldmünzen werden seit 1921 mit Unterbrechungen hergestellt und bestehen aus 900er-Gold. Der ursprüngliche Prägeanlaß war der 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien im Jahr 1921. Die Münzen haben einen Durchmesser von 37 mm und einen Feingoldgehalt von 37,5 Gramm, weswegen sie auch in Deutschland bei Anlegern beliebt sind.
Täter flohen auf Motorrädern
Die Täter flohen mit ihrem Rucksack voller Goldmünzen auf auf Motorrädern, noch bevor die Polizei eintraf. Warum nur ein Wachmann das Gold beschützte und der Tresor zum Zeitpunkt des Überfalls aufstand, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter über Mittäter innerhalb der Münzprägestätte verfügten. Die Beute wog insgesamt über 60 Kilogramm, was die Täter in der Beweglichkeit eingeschränkt haben dürfte. Verletzt wurde bei dem Überfall ernsthaft niemand.
Die chinesische Bevölkerung habe im ersten Halbjahr 2019 an eine stabile heimische Währung (Renminbi/Yuan) geglaubt, was dazu geführt hat, dass die chinesische Bevölkerung ca. 29% weniger Goldbarren und Goldmünzen im ersten Halbjahr 2019 gekauft habe – als im Jahr zuvor. So zumindest die Auffassung des World Gold Councils. Der Wechselkurs des Renminbi habe sich auch stabilisiert und die Aktienmärkte waren stabil in China.
Im August fällt der Yuan
Nicht gerechnet haben viele Anleger in China allerdings mit der Abwertung der eigenen Währung gegenüber Dollar und Euro im August – nachdem US Präsident Trump neue Zölle verhängt hat. Auch wenn die chinesische Regierung offiziell bestreitet, mit der an den Märkten erfahrenen Yuan-Abwertung etwas zu tun zu haben, gehen Insider davon aus, dass dies unmöglich ohne Zutun der chinesischen Notenbank erfolgen könne. Erstmals musste man seit Jahren wieder mehr als 7 Yuan aufwenden, um einen US-Dollar zu kaufen.
Goldpreis in Yuan steigt
Diejenigen chinesischen Anleger, die rechtzeitg Gold gekauft haben, mussten nicht unter der Abwertung der chinesischen Währung leiden, denn der Goldpreis ist entsprechend gestiegen. Notierte die Feinunze Gold am 22.7.2019 noch um 9800 Yuan, stieg der Kurs zum 5.8.2019 rasant auf über 10300 Yuan pro Feinunze, mithin mehr als 5%. Die Abwertung des Yuan konnten Goldbesitzer also wieder wettmachen. Gold hat für diese Anleger die Wertaufbewahrungsfunktion vollends erfüllt. Auch auf Jahressicht war Gold für chinesische Anleger ein Gewinn: Im August 2018 kostete eine Feinunze 8300 Yuan, im August 2019 notiert sie mit 10311 Yuan/oz.
Yuan oder Renminbi?
Die offizielle Währung Chinas ist eigentlich der Renminbi. Die Währung wird aber häufig als Yuan oder Renminbi Yuan bezeichnet. Mit Yuan bezeichnet der Chinese i.d.R. konkrete Geldbeträge, mit Renminbi die Währung allgemein.
Auch die US Mint vermeldet für Juli einen steigenden Silbermünzenabsatz. Kurz zuvor hatte die Perth Mint einen deutlich gestiegenen Silberabsatz vermeldet.
1,2 Millionen Silbermünzen Eagle verkauft
Die US Mint hat im Juli 2019 1,224 Millionen Silber-Eagles verkauft. Damit wurden 38 Tonnen Silber in Form der beliebten Liberty-Silbermünze aus USA verkauft. Im Monat zuvor waren es mit 1,035 Millionen noch rund 18% weniger.
38 Prozent mehr Silbernachfrage als im Jahr zuvor
Die Silbernachfrage nach den American Eagle Münzen ist damit gegenüber Vorjahr um 38,3% gestiegen. im Juli 2018 wurden 885.000 Silbereagles verkauft.
Der australischen Perth Mint ist mit den Münzen zur Simpsons Fernsehserie ein Coup gelungen: Die Münzen erfreuen sich großer Nachfrage, vor allen Dingen in USA und Europa. Nach Homer Simpson und Marge Simpson bringt die Münzprägestätte nun eine Münze mit einer Abbildung des in der Serie vorkommenden Biers auf den Markt:
Duff Beer Silbermünze bei Sammlern beliebt
Bei Münzsammlern scheint die Münze sehr beliebt zu sein, sie wird seit Bestellfreigabe unter den Sammlermünzen mit am häufigsten geordert. Die Silbermünze in Form einer Bierdose ist tatsächlich offizielles Zahlungsmittel auf Tuvalu, weswegen auf einer Seite der Münze auch der Dollar-Nennwert und der Kopf der Queen angebracht ist. Die andere Seite zeigt eine farbige Abbildung der Bierdose aus der Simpsons-Serie. Für Simpson-Fans ist das Bier Kult.
Auflage der Simpsons Duff Beer Münze nur 5000
Alle Simpsons-Fans weltweit werden die Duff Beer Münze freilich nicht kaufen können, denn es gibt weltweit nur 5000 Exemplare dieser Münze mit dem Gewicht von 31,1 Gramm und der Silber-Feinheit von 999,9/1000.
Die neue Woche beginnt mit einem steigenden Goldpreis. Am Montag Morgen notiert Gold in Euro bei 1310 Euro pro Feinunze und auch in Dollar stiegen die Notierungen auf 1457 $/oz. Edelmetallhändler in Asien und Europa verzeichnen eine erhöhte Nachfrage.
US-Notenbank mit sinkenden Zinsen einer der Auslöser
Die amerikanische Notenbank FED hatte in der vergangenen Woche die Zinsen um 0,25% gesenkt und damit auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität in den USA reagiert. US-Präsident Trump hatte weitere Zölle auf Importe aus China im Milliardenvolumen angekündigt,- auf so zentrale Produkte wie Smartphones, Notebooks und Spielekonsolen, was die chinesische Wirtschaft empfindlich treffen würde, aber auch den US-Verbraucher richtig Geld kosten wird. Ein Apple-Iphone würde demnach rund 100 Dollar teurer.
Deutschland: Alle Bundesanleihen mit negativer Rendite
Man muss aber gar nicht bis nach USA schauen, auch in Deutschland sind die Zinsen niedrig: Erstmals seit Jahrzehnten bringen alle Bundesanleihen negative Renditen, auch Bundesanleihen mit 30-jähriger Laufzeit sind in den negativen Bereich gesunken. Wer sein Geld in 30-jährigen Anleihen des Bundes ‚anlegt“, erhält minus 0,002 Prozent als Rendite, d.h. er erhält weniger Geld zurück als er angelegt hat. Da gleichzeitig die Inflation den Wert des Geldes vermindert, ein gleich doppelt schlechtes Geschäft.
Anleger kaufen Gold
Kein Wunder, dass Anleger lieber Gold kaufen und auf einen weiter steigenden Goldpreis hoffen. Niemand kann steigende Goldkurse oder eine bestimmte Rendite bei den Goldkursen versprechen, aber faktisch ist Gold z.B. seit Jahresanfang kräftig gestiegen:
Goldpreis 2.1.2019: 1130,96 Euro
Goldpreis 2.8.2019: 1300,35 Euro
Wertzuwachs in Prozent in 7 Monaten: ca. 15%
Auch unter Berücksichtigung von Transaktionskosten haben Goldanleger seit Jahresbeginn also kräftig Geld verdient. Wer z.B. Goldbarren oder Anlagemünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Känguru oder Wiener Philharmoniker kaufte, hat auch unter Berücksichtigung von Lagerkosten (z.B. Schließfachgebühren) und dem Unterschied zwischen An- und Verkaufskurs noch eine zweistellige Rendite. Wer sein Gold physisch länger als 12 Monate im Bestand behält, darf den Zuwachs in Deutschland im Privatvermögen sogar steuerfrei für sich verbuchen.
Krise am Golf schwelt weiter
Die Krise in der Golfregion schwelt weiter: Iranische Revolutionsgarden wollen einen weiteren ausländischen Tanker beschlagnahmt haben, ein iranischer Kampfjet stürzt im Süden des Landes ab – angeblich aus technischen Gründen. Sollte der Iran tatsächlich wieder einen Tanker beschlagnahmt haben, wäre es der dritte innerhalb eines Monats. Trump hatte den iranischen Außenminister ins Weisse Haus eingeladen, dieser hatte jedoch abgelehnt.
Perth Mint verzeichnet 10% Zuwachs bei der Goldnachfrage
Die australische Perth Mint, die neben Goldbarren auch die stark bei Anlegern gefragte Goldmünze ‚Känguru‘ herstellt, verzeichnete bereits im Juli einen Anstieg von 10,6% bei der Goldnachfrage. 21.518 Goldunzen konnte die Perth Mint im Juli absetzen, im Monat zuvor waren es auch schon 19.449 Unzen Gold. Bei den Silberunzen verdreifachte sich der Absatz sogar: Im Juli verkaufte die Perth Mint 987.040 Unzen Feinsilber, nachdem im Juni nur 344.474 Unzen Silber bewegt worden waren.
Kaum hatte US-Präsident Trump gestern neue Zölle für Einfuhren aus China verkündet, sank die Apple-Aktie um 3% und Gold stieg um 2%. Der Goldpreis in Euro bewegte sich sogar über die 1300-Euro-Linie.
Was hat Trump angekündigt?
US-Präsident Trump scheint enttäuscht von den Verhandlungen mit China zu sein und kündigte an, ab September Zölle in Höhe von 10% auf Produkte aus China im Umfang von 300 Milliarden Dollar zu erheben. Bisher hatten die USA vor allen Dingen Zölle auf Industriewaren wie Stahl oder Aluminium erhoben, nun führt Trump Zölle auf Produkte ein, die die US-Verbraucher treffen werden, z.B.:
Handys
Notebooks
Kleidung
Schuhe
Spielekonsolen
Das neue Apple Iphone, was ca 1000 Dollar in den USA kostet, dürfte damit zukünftig 10% teurer werden und 1100 Dollar kosten. Es sei denn, der Hersteller verzichtet auf einen großen Teil seiner Marge, was aber nur schwer vorstellbar ist. Die Apple-Aktie fiel daher an den US-Börsen gestern um 3%.
Massive Goldkäufe lösten Goldpreis-Steigerung aus
Mit der Bekanntgabe durch Trump setzten weltweit massive Goldkäufe ein, – sowohl durch institutionelle Anleger wie auch private Investoren. Auch in Deutschland wurden massiv Goldbarren und Anlagemünzen wie Krügerrand und Maple Leaf geordert. Auch am Morgen danach, am frühen Freitag notiert Gold im europäischen Handel immer noch sehr fest mit 1295 Euro/Unze, respektive in US-Dollar mit 1438 $/oz. Der Goldpreis in Euro stieg in der Nacht sogar deutlich über 1300 Euro.
Muss jetzt die FED die Zinsen noch mehr senken?
Edelmetallhändler in den USA haben die Erwartung, dass die US-Notenbank FED nach dem Einsetzen der neuen Zölle die Zinsen in den USA noch weiter senken muss, weil die US-Wirtschaft unter den neuen Zöllen leiden wird. Befürchtet wird ein Investitionsstopp wegen der unsicheren Lage rund um die Zölle und ein Rückgang der Umsätze im Konsumgüterbereich. Erwartet werden auch neue Gegenzölle aus China. Sinken die Zinsen weiter, dürften noch mehr Anleger ins Gold fliehen. In Erwartung dessen kauften gestern Abend und heute morgen bereits zahlreiche Anleger Gold.
Jerome Powell, Fed-Chef in den USA hatte bereits angekündigt, bei weiteren Konfrontationen zweier großer Volkswirtschaften – gemeint war China und USA – beeinflusse dies auch die Zinspolitik. Eine solche weitere Konfrontation dürfte nunmehr vorliegen. Die neuen Zölle werden auf jeden Fall die US-Wirtschaft belasten, – auch wenn der Staat dadurch Einnahmen erzielt.
Trump kündigte auch eine Erklärung zum Handel mit der EU an
Trump kündigte auch eine Erklärung zum Handel mit der EU an, für 13:45 Eastern Time, also am frühen Abend (19:45 MEZ) in Europa. Man darf gespannt sein, ob er auch da neue Zölle ankündigt.
Das World Gold Council (WGC) hat die weltweiten Zahlen aus dem Bereich der Goldnachfrage für das erste Halbjahr 2019 bekannt gegeben:
Gesamt-Goldnachfrage +8% in H1 2019
Demnach stieg die gesamte Goldnachfrage im ersten Halbjahr 2019 um 8% auf 2181,7 Tonnen Gold, wovon 1123 Tonnen im zweiten Quartal (Q2) nachgefragt wurden.
Wesentlich getragen war die Goldnachfrage im ersten Halbjahr von starken Zentralbankkäufen. Die Notenbanken dieser Welt hatten sich zuletzt darauf verständigt, ein altes Abkommen, dass sie nur zu begrenzten Verkäufen ermächtigt, nicht weiter zu verlängern. Tatsächlich haben die Zentralbanken dieser Welt netto aber kein Gold verkauft, sondern zugekauft. Alleine im zweiten Quartal 2019 kauften Zentralbanken Gold im Gewicht von 224 Tonnen hinzu. Im gesamten ersten Halbjahr kauften Notenbanken 374,1 Tonnen Gold
Die Goldschmucknachfrage in Indien nahm im ersten Halbjahr zu, während Goldbarren und Goldmünzen vor allen Dingen in China weniger stark gekauft wurden.
Goldschmucknachfrage +12% in Q2
Durch eine starke Goldnachfrage vor allen Dingen in Indien stieg im zweiten Quartal 2019 die Goldschmucknachfrage weltweit um 12% auf 168,8 Tonnen Gold, was vor allen Dingen der Festival- und Hochzeitssaison zu verdanken war. Im gesamten ersten Halbjahr stieg die weltweite Goldnachfrage aus dem Schmucksektor auf 531,7 Tonnen, was ein Plus von 2% gegenüber Vorjahr bedeutet.
476 Tonnen Goldmünzen und Goldbarren gekauft
Anleger kauften im ersten Halbjahr 2019 weltweit Gold in Form von Goldmünzen und Goldbarren im Gewicht von 476,9 Tonnen. Im zweiten Quartal sank die Nachfrage um 12% auf 218,6 Tonnen, was im Wesentlichen auf eine gesunkene Nachfrage in China zurückzuführen ist (dort minus 29% in Q2). In Deutschland ist die Goldnachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen im ersten Halbjahr um 1% ggü. Vorjahr gestiegen.
Gold-ETFs bekamen Zuwachs
Papiergold ist nach wie vor populär in dieser Welt. Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Insgesamt wuchs der Bestand an Gold in (angeblich) goldgedeckten ETFs im zweiten Quartal 2019 um 67,2 Tonnen auf 2.548 Tonnen Gold, was auf die weltweiten Problemfelder wie Handelskriege und politische Instabilitäten zurückzuführen sei. Alleine auf ETFs, die in Europa gelistet sind, entfielen 1184 Tonnen Gold.
Goldförderung konnte ausgedehnt werden
Angesichts der höheren Goldpreise am Markt steigerten einige Goldminen den Ausstoß und auch das Goldrecycling nahm zu. Das gesamte Goldangebot (aus Förderung und Recycling) stieg in Q2 auf 1186,7 Tonnen, was auf eine Rekordförderung von 882,6 Tonnen aus Goldminen und auf eine um 9% gesteigerte Goldrecycling-Menge zurückzuführen war (Q2: 314,6 Tonnen). Im gesamten ersten Halbjahr 2019 konnten somit 2323,9 Gold ‚produziert‘ werden, soviel wie seit 2016 nicht mehr im ersten Halbjahr.
Goldpreis überwandt in H2 erstmals wieder 1400$
Im ersten Halbjahr stieg der Goldpreis erstmals seit 2013 wieder über 1400 Dollar pro Feinunze. Analysten rechnen im Umfeld sinkender Zinsen und politischer Unsicherheiten mit weiteren Steigerungen.
Goldnachfrage nach Sektoren
Insgesamt hat sich die Nachfrage nach Gold aus den verschiedenen Sektoren damit wie folgt entwickelt:
Die amerikanische Notenbank FED hat zum ersten Mal seit 10 Jahren die Zinsen wieder gesenkt. Erwartungsgemäß um 0,25%. Damit liegen die Zentralbankzinsen in den USA jetzt in einer Spanne von 2 bis 2,25%. Angekündigt wurde auch, dass man bereits im August die Drosselung der Anleiheaufkäufe beenden werde und anschließend noch mehr Liquidität in die Märkte pumpen werde.
Erwartungsgemäße Senkung lässt Goldpreis marginal nach unten gehen
Die Zinssenkung war von Experten so erwartet worden, zuletzt hatte Notenbankchef Powell eine Senkung selber in Aussicht gestellt. US Präsident Trump hatte eine größere Zinssenkung gefordert. Weil Analysten darauf gesetzt haben, dass die Notenbank auch weiterer Zinssenkungen ankündigt – was aber ausblieb – waren einige Analysten enttäuscht. Der Goldpreis in Euro ging um rund 4 Euro nach unten, während der Goldpreis in US-Dollar um 13 Dollar pro Feinunze sank. Gegen 21 Uhr MEZ notierte der Goldkurs bei 1418 $/oz, respektive bei 1280 €/oz.
Den Rückgang um ein paar Euro nutzten Anleger für Käufe
In den USA schwächelt die Wirtschaft, was FED-Chef Jerome Powell mit ‚Unsicherheiten hinsichtlich der Wirtschaft‘ umschrieb. Zur Stimulierung senkte die FED die Zinsen, damit Unternehmen leichter und billiger Kredite erhalten. Ob dies auch so funktioniert, bleibt abzuwarten.
Unter Finanzminister Olaf Scholz wurde heute vormittag in der Bundeskabinettssitzung die neue Bargeldgrenze für Edelmetallkäufe beschlossen. Diskutiert hat man in der 62.Sitzung am 31.7.2019 über die Geldwäscheänderungen nicht. Der Gesetzentwurf, der heute Vormittag vom Bundeskabinett genehmigt wurde, sieht vor, dass ab 1.1.2020 Edelmetallkäufer ihren Ausweis registrieren lassen müssen, wenn sie Edelmetalle für 2000 Euro oder mehr kaufen wollen und diese bar bezahlen. Bisher lag diese Grenze bei 10.000 Euro.
Ohne Aussprache beschlossen
Das Bundeskabinett hat diesen Punkt ohne Aussprache beschlossen, er war integriert in eine sogenannte ‚Top-1-Liste‘. Die Bundesbürger werden also zukünftig in der Verwendung ihres eigenen Bargeldes noch mehr eingeschränkt. Edelmetallverkäufer müssen die Ausweisdaten registrieren und jahrelang für eine mögliche Behördeneinsicht aufbewahren.
Nationale Risikoanalyse habe dies ergeben
Eine nationale Risikoanalyse habe die Notwendigkeit für diese Änderungen ergeben, hieß es aus dem Bundesfinanzministerium. Die Ergebnisse aus dieser Risikoanalyse sollen allerdings erst im Herbst vorgestellt werden. Die Arbeitsgruppe für nationale Risikoanalyse hatte mehrfach getagt, u.a. auch am 11.Oktober 2018, als man sich mit dem Risiko von Kryptowährungen befasste.
Bezüglich der Sonderregelung für Goldhändler argumentierte man damit, dass Edelmetallhändler die bisherige Regelung, dass man Gold bis kurz unter 10.000 Euro anonym kaufen könnte, auch beworben hätten. Damit wirft man dem deutschen Edelmetallhandel vor, dass er auf geltende Gesetze hingewiesen hat. Von Edelmetallhändlerseite wurde entgegen gebracht, dass Edelmetallkäufer fast ausnahmslos Anleger seien, die schlichtweg Angst um ihr Erspartes haben und eine sinnvolle, krisensichere Anlage suchen. Aus Angst vor einem Goldverbot oder einer staatlichen Goldwegnahme bevorzuge ein Teil der Kunden den anonymen Barkauf. Für Geldwäsche würden sich zahlreiche andere Geschäftsbereiche wesentlich besser eignen: Von der Gastronomie über Immobilien und bis hin zu Scheinfirmen und -Konten im Ausland. Unter deutschen Edelmetallhändlern ist auch kein einziges Geschäft bekannt, welches auch nur den Anschein hatte, zum Waschen von Drogengeldern o.ä. in großen Stil getätigt worden zu sein.
Belastbares Zahlenmaterial fehlt
Auch aus dem Bundesfinanzministerium wurde kein belastbares Zahlenmaterial den Goldhandel betreffend zur Verfügung gestellt.
Deutschland ist das bargeldintensivste Land der EU
Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter betont, dass Deutschland in der EU das bargeldintensivste Land sei. Und das wolle man nun ändern, da Bargeld in vielen Bereichen der Geldwäsche und Kriminalität eine bedeutende Rolle spielt.
Studie der Universität Halle sieht Schwerpunkt woanders
Eine in 2016 vorgestellte Studie der Universität Halle sieht zwar ein Geldwäschevolumen von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr incl. Gastronomie und Glücksspiel. Das Dunkelfeld schätzte man an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf 15.000 bis 28.000 Verdachtsfälle jährlich. Die Studie sieht Schwerpunkte der Geldwäsche aber in ganz anderen Sektoren als dem deutschen Münzhandel. Hier wurden vor allen Dingen Gastronomie, Glücksspiel, Immobilien und andere Bereiche genannt. Bei den Güterhändlern sieht man in der Studie das mit Abstand größte Risiko bei den Kunst- und Antiquitätenhändlern. Edelmetallhändler werden in der Studie überhaupt nicht als große Problemgruppe erwähnt.
Anti-Geldwäsche-Einheit FIU überfordert
Ende Mai saß die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU, die der Staat extra gegründet hatte, noch auf über 30.000 nicht abgearbeiteten Geldwäschemeldungen, was auf eine eher unzureichende Personalausstattung hindeutet. Und darauf, dass am Wirtschaftsleben Beteiligte vorsorglich eher eine Geldwäschemeldung zuviel als eine zuwenig erstatten. Zukünftig wird diese Stelle mit noch mehr Meldungen zu kämpfen haben. Man darf gespannt sein, wie sich das auswirkt. In 2018 gingen bei der FIU insgesamt 77.252 Verdachtsmeldungen ein. In 58% der Fälle wurde nach Prüfung der Vorgang an Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.
Deutsche Bank besonders vorsichtig
Aufgrund mehrerer Geldwäscheverfahren gegen die Deutsche Bank ist man im Hause der Bank wohl besonders vorsichtig. Alleine von Juni 2017 bis April 2019 meldete die Deutsche Bank 26.494 Verdachtsfälle an die Financial Intelligence Unit FIU
98% der Verdachtsmeldungen kommen von Banken
Die FIU teilt in ihrem Jahresbericht 2018 mit, dass 98% der Verdachtsmeldungen aus dem Finanzsektor kommen, womit im Wesentlichen Banken gemeint sind. Aus dem Nicht-Finanzsektor kamen ganze 597 Meldungen in 2018.
Goldhändler bis 2.000 – Kfz-Händler bis 10.000 Euro
Im letzten Jahresbericht 2018 der FIU ist aufgeführt, dass bei der Geldwäsche besonders Kfz-Händler aufgefallen seien. Daneben noch Juweliere. Edelmetallhändler werden gar nicht erwähnt.
Kfz-Händler machen 71% der betroffenen Güterhändler aus, Edelmetallhändler nur 5%. Schwer zu verstehen, dass man dann nur für 5% der Händler eine Bargeldbegrenzung von 2000 Euro einführt, bei der Mehrheit der Händler mit 71%, den Kfz-Händlern jedoch nicht.
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