Kaum hat die US-Notenbank FED die Zinsen um ein Viertelprozentchen erhöht, klettern auch schon wieder die Gold- und Silberpreise. Der Preis für die Feinunze Gold notierte am frühen Dienstagmorgen in Europa bereits wieder über 1030 Euro/Unze, erreichte auch 1033 €/oz. Damit ist der Goldpreis in Euro schon wieder 7 Euro über den Goldkurs-Notierungen vor der FED-Bekanntgabe.
Goldpreis in US-Dollar von 1192 auf 1300?
Die Commerzbank hat in einer jüngsten Analyse bekräftigt, dass man zahlreiche Belastungsfaktoren für den Finanzmarkt sehe, die den Goldpreis bis zum Jahresende 2018(!) auf ein Niveau von 1300 $/oz treiben könnten. Von jetzt 1192$/oz. Bei all den Risiken für die Wirtschaft und Finanzmärkte gäbe es keinen fundamentalen Grund, warum die Goldpreise niedrig bleiben sollten.
Ungeordneter Brexit und Handelskrieg in den USA
Größte Belastungsfaktoren für die Wirtschaft und Börsen sind nach wie vor die Möglichkeit eines ungeordneten Brexits, hier sei immer noch nichts abschließend geregelt und eines weiter ausufernden Handelskriegs um Zölle in den USA.
Überdies gibt es immer noch ungelöste Probleme in der Eurozone.
Realzinsen weiter niedrig
Auch in den USA werden die Realzinsen weiter niedrig bleiben. Auch wenn die FED die Zinsen weiter erhöhe, wird in den USA auch die Inflation angeheizt, sodass die REAL-Zinsen, die Konsumenten einstreichen könnten, weiter niedrig bleiben werden. Dies wird den Goldpreis anheizen, glauben die Analysten der Commerzbank. Über eine höhere Verbraucherpreis-Inflation in den USA könne überdies zusätzlich eine Flucht in Gold ausgelöst werden, die dazu führen könnte, dass die niedrigen aktuellen Goldpreis der Vergangenheit angehören.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass die US-Notenbank FED am heutigen Mittwochnachmittag einen weiteren Zinsschritt nach oben verkünden wird. Es wäre der achte Zinsschritt in Folge.
Bei den letzten 3 Erhöhungen ging der Goldpreis nach oben
Bemerkenswert dabei: Bei den letzten drei Zinserhöhungen ging der Goldpreis nach der Verkündung stets mit einem Satz nach oben, so im Dezember, März und Juni. Auch wenn solche starken Anstiege in der Folge häufig auch wieder von Rücksetzern begleitet wurden, bleibt der Fakt, dass der Goldpreis nach Verkündung des Anstiegs zunächst deutlich stieg.
Zinssatz um 0,25% nach oben?
9 von 10 Analysten erwarten eine Anhebung des Referenzzinssatzes der US-Notenbank um 0,25%. Mit Interesse erwartet die Öffentlichkeit auch die Prognosen der FED zum Wirtschaftswachstum und zur Inflation. Den Wortes des FED-Chefs Jerome Powell wird im Markt eine große Bedeutung beigemessen. Ein Fakt ist auch bekannt: US-Präsident Trump ist kein Freund von Zinserhöhungen, was auch daran liegen mag, dass dann das Geldleihen für die US-Regierung teurer wird und mehr Geld für Zinszahlungen aufgewendet werden muss. Bei einem Bundeshaushalt, der mehrfach für das Anstoßen an die Schuldenobergrenze sorgte, verwundert das nicht.
Bank of America erwartet stark steigenden Goldpreis in 2019
Die Bank of America Merril Lynch erwartet für 2019 zumindest einen stark steigenden Goldpreis. Statt aktuell 1202 $/oz sieht man für das nächste Jahr einen durchschnittlichen (!) Goldpreis von 1350 $/oz, der in der Spitze dann auch noch höher sein kann. Die Bank sieht die Auswirkungen des US-Handelskriegs mit der Einführung immer neuer Zölle als negativ für die US-Konjunktur. Auch die Ausweitung des US-Haushaltsdefizits würde zu Problemen führen, was insgesamt zu deutlich höherer Nachfrage nach Gold führen wird.
Die Effekte eines stärkeren US-Dollars und höherer Zinsen würden sich allenfalls sehr kurzfristig positiv für die USA auswirken, aber nicht mittel- und langfristig. Da werde eher Gold partizipieren.
Barrick Gold übernimmt Randgold Resources
Für Überraschung am Markt sorgte noch eine weitere Mitteilung: Barrick Gold, das größte Goldminen-Unternehmen der Welt übernimmt die mit afrikanischen Goldminen groß gewordene Minengesellschaft Randgold Resources. Damit entsteht ein sehr großes Goldminenunternehmen, welches die nächsten Marktteilnehmer auf Abstand hält. Barrick Gold hat im letzten Jahr rund 5,3 Millionen Goldunzen gefördert, dazu kommen nun die rund 1,3 Millionen Unzen aus den afrikanischen Minen der Randgold Resources. Nicht verwechseln darf man die Randgold Resources mit der die Bullionmünze Krügerrand vertreibenden Rand Refinery. Während die Rand Refinery eine südafrikanische Goldraffinerie betreibt, unterhält Rand Resources im Wesentlichen Goldminen in anderen afrikanischen Ländern und hat in Südafrika z.B. gar keine Goldmine. Die Goldminen der Randgold Resources liegen vielmehr in afrikanischen Ländern wie Elfenbeinküste, Mali oder Kongo. Aktionäre und Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen.
Goldman Sachs sieht in seiner jüngsten Analyse den Goldpreis immer noch weiter steigen. Zwar nicht mehr ganz so euphorisch wie in einer früheren Analyse, aber man sieht immer noch deutliche Zuwächse.
Goldpreis soll um 100 Dollar pro Unze steigen
Geht es nach der jüngst veröffentlichten Einschätzung von Goldman Sachs, so soll sich der Goldpreis, der aktuell um ein Niveau von rund 1200 $/oz oszilliert, in den nächsten 6 Monaten um 100 Dollar nach oben bewegen, also auf 1300 $/oz.
In den nächsten 12 Monaten sieht man sogar gute Chancen, dass sich der Goldpreis auf ein Niveau von 1325 $/oz begibt, das wäre ein Plus von 10% in einem Jahr.
Gold jetzt für Deutsche billig
Durch den Kursrücksetzer ist Gold aktuell auch für in Euro investierende Anleger relativ billig. Am Wochenende kauften zahlreiche deutsche Anleger Anlage-Goldmünzen wie den Krügerrand, Maple Leaf und das australische Känguru zu Preisen zwischen 1039 und 1052 Euro pro Unze ein. Steigt Gold so wie von Goldman Sachs prognostiziert, würde dies eine Wertsteigerung pro Goldunze von rund 100 Euro bewirken.
Zentralbanken kaufen weiter fleißig Gold
Die Zentralbanken dieser Welt setzen auch weiterhin auf Gold als Währungsreserve zur Stabilität der eigenen Währung und als Krisenvorsorge, vermeldet das World Gold Council. Alleine in den ersten 6 Monaten 2018 haben Zentralbanken 193,3 Tonnen Gold gekauft. Das sind 8% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (2017 H1: 178,6 Tonnen Gold). Seit 2015 hat es kein so starkes erstes Halbjahr in Sachen Goldkauf durch Zentralbanken mehr gegeben. Ein starker Goldkäufer ist nach wie vor Russland
Grösste Goldkäufer seit 2017
Die grössten staatlichen Goldkäufer bei einer Betrachtung seit Anfang 2017 bis Mitte 2018 sind die folgenden Länder:
Goldkäufe von Zentralbanken in Tonnen Gold
Russland 383,3 Tonnen
Türkei 125,8 Tonnen
Kasachstan 68,4 Tonnen
Indien 15,3 Tonnen
Kolumbien 7,1 Tonnen
Tadschikistan 5,1 Tonnen
Mongolei 5,0 Tonnen
Kirgisien 4,9 Tonnen
Indonesien 2,5 Tonnen
Jordanien 2,2 Tonnen
Ägypten 1,7 Tonnen
Philippinen 1,6 Tonnen
Thailand 1,6 Tonnen
Serbien 1,1 Tonnen
Insbesondere die Türkei dürfte froh gewesen sein, soviel Gold im Bestand zu haben, weil sie in der jüngsten Währungskrise der türkischen Lira im Stande war, einiges Gold zu verkaufen, um die Währung zu stützen, sonst wäre die türkische Lira noch weiter abgerutscht.
Russland kaufte 1 Million Goldunzen im August
Die staatliche Bank of Russia stockte ihre Goldreserven auch im August massiv auf: Rund 31,1 Tonnen und damit rund 1 Million Goldunzen fügt die Zentralbank Russlands dem staatlichen Goldbestand hinzu, der nunmehr bei 64,3 Millionen Goldunzen liegt.
Nur ca. 8 Kilo Diamanten im Jahr
Hätten Sie es gewusst? Russland ist der weltweit größte Förderer von Naturdiamanten aus der Erde, dennoch kommen aber pro Jahr nur rund 8 Kilogramm Diamanten aus allen russischen Diamanten-Minen zusammen. Ganze 8000 Gramm an Diamanten wollen die russischen Minen im Gesamtjahr fördern, die wären 40.000 Karat (1 Karat = 0,2 Gramm bei Diamanten). In 2014 lag man sogar noch darunter: 38304 Karat an Diamanten. Anleger, die Diamanten kaufen, wissen, warum die kleinen Steine so kostbar sind.
Die Deutsche Bank wurde in den USA zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 30 Millionen Dollar herangezogen, da es als sicher gilt, dass deren Händler (genauer die der Deutsche Bank Securities Inc. (DBSI)) in der Vergangenheit den Goldpreis manipuliert haben.
Manipulation und Spoofing rund um die Unze Gold
Mindestens im Zeitraum von Februar 2008 bis September 2014 haben Händler der Deutschen Bank den Goldpreis manipuliert. Den Preis für die Unze Gold habe man z.B. durch Spoofing beeinflusst. So seien z.B. künstlich große Orders, die eigentlich gar nicht existiert haben, in den Markt gelegt worden, um eine bestimmte Reaktion zu erreichen. Als diese dann eingetreten sei und der Markt reagiert habe, habe man die Order wieder zurückgezogen, um den eingetretenen Effekt für sich auszunutzen. Diese Technik sei z.B. auch an der New Yorker COMEX, einer der größten Edelmetallbörsen der Welt angewandt worden.
2 Goldhändler aufgefallen
Besonders seien der Finanzaufsicht zwei Händler der Deutschen Bank aufgefallen, die den Goldpreis dadurch beeinflusst haben, dass abgesprochen künstlich große Orders kurz vor der Ausführung zurückgezogen wurden.
Die großen künstlichen Orders wurden nur am Markt platziert, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Ein entsprechendes Eigengeschäft der Bank oder ein Kundenauftrag dazu existierte gar nicht.
Die Deutsche Bank wurde auch deshalb zur Strafe herangezogen, weil die interne Aufsicht versagte. Selbst als elektronische Warnsysteme anschlugen, sei man dem nicht hinreichend nachgegangen.
Strafe wegen Kooperation so gering
Die Strafe in Höhe von 30 Millionen Dollar ist im Verhältnis zu sonstigen Strafen in den USA so gering, weil die Deutsche Bank bei der Aufklärung vollumfänglich kooperierte und die Vorwürfe nicht bestritt. Zudem habe man Schritte eingeleitet, damit sich das Verhalten in der Zukunft tunlichst nicht wiederholt.
Zwischen 2009 und 2012 hat man auch ähnliche Verhaltensweise im Hause der Deutschen Bank für den Marktplatz Singapur feststellen können.
Die Commerzbank sieht in einer jüngst veröffentlichten Ausarbeitung gute Chancen, dass der Goldpreis bis zum Jahresende 2018 wieder auf 1300$/oz steigt. Im morgendlichen Handel am Dienstag (28.8.2018) notierte er zuletzt bei 1213 $/oz. Der Goldpreis in Euro bewegte sich im Vormittagshandel um ein Niveau von 1038 Euro/Unze.
Goldpreis auch bei Finanzkrise 2008 erst gefallen, dann gestiegen
Die Analysten der Commerzbank verwiesen darauf, dass der Goldpreis auch in der Finanzkrise von 2008 zunächst anfänglich mehr als 200 Dollar pro Unze verlor und bei steigendem US-Dollar auf 700$/oz fiel. Bis Dezember 2009 sei es dann jedoch deutlich auf 1200 $/Oz gestiegen, Ende 2010 sogar auf 1400 $/oz. Einen solchen Anstieg hält die Commerzbank auch vom aktuellen Niveau für möglich.
Goldpreis-Rücksetzer wegen erstarktem Dollar
Auch aktuell sei der Goldpreis-Rücksetzer auf einen starken US-Dollar, einen sehr lebhaften US-Aktienmarkt und eher schwächere Schwellenländer zurückzuführen, dazu kommen spekulative Verkäufe.
Rekord-Short-Positionen müssten bei Gold eingedeckt werden
Bei Gold müssten an den Märkten noch rekordverdächtig hohe Short-Positionen eingedeckt werden, was zu einem Anstieg des Goldpreises führen dürfte.
Kleiner Auslöser könnte große Wirkung beim Goldpreis auslösen
Die Commerzbank ist der Auffassung, dass bereits ein kleiner Auslöser als Katalysator für höhere Goldpreise dienen könnte. Wenn z.B. eine Korrektur der US-Aktienmärkte einsetzt oder die Dollar-Stärke abbröckele, könne schnell eine Goldpreis-Rally einsetzen. Der Dollar habe sich auf ein 1-Jahres-Hoch bewegt, wobei sich Gold in solchen Situationen häufig in die andere Richtung bewege. Dies könne bei schwächelndem Dollar schnell positiv für Gold sein.
Spätestens 2019 dürfte der Dollar zurückfallen
Auch wenn bis Ende 2018 der Goldpreis nicht stark ansteigen sollte, dürfte der US-Dollar spätestens in 2019 zurückfallen, was dann zu Goldpreis-Steigerungen führen würde, meinen die Commerzbank-Analysten. Die US-Notenbank FED nähere sich langsam dem Ende eines Zinserhöhungszyklus und die EZB werde im kommenden Jahr die lockere Geldpolitik beenden. Dies dürfte zu einem Erstarken des Euros im Verhältnis zum US-Dollar führen und damit zu höheren Goldpreisen.
Goldpreis in 2019: 1500$
Für das Jahr 2019 sieht die Commerzbank sogar noch höhere Goldpreise: Basierend auf dem jetzigen Goldpreis von 1213 $/oz sieht die Commerzbank den Preis für die Feinunze Gold im Jahr 2019 auf 1500 $/oz steigen. Die Besitzer von Goldmünzen und Goldbarren dürften sich dann freuen.
Massive Goldnachfrage in Deutschland
Deutsche Anleger nutzten auch in den vergangenen Tagen massiv die niedrigen Preise zum Positionsaufbau bei physischem Gold. Gerade die Goldmünze Krügerrand und der kanadische Maple Leaf in Gold wurden stark nachgefragt. Bei den Silbermünzen ist immer noch eine starke Nachfrage nach dem neuen Krügerrand in Silber (2018) zu verzeichnen.
Der 13.August 2018 war der letzte Tag in diesem Jahr, an dem der Goldpreis über 1200 $/oz notierte, danach rauschte er – nach Ankündigungen von US-Präsident Trump zu neuen Zöllen im Verhältnis zur Türkei bis in die Region von 1170 $/oz.
Mittlerweile hat sich der Goldpreis schon wieder auf ein Niveau von 1186$/oz am heutigen Montag erholt, der Goldpreis in Euro war kurzfristig auch unter 1030 €/oz gerutscht, notiert am Montag Mittag aber schon wieder fester mit 1038 Euro pro Unze. Für den Krügerrand-Preis heißt dies aber immer noch, dass Anleger aktuell Krügerrand-Goldmünzen für unter 1100 Euro einkaufen können.
Geht der Goldpreis wieder über 1200$/oz ?
Innerhalb von nur einer Woche wird dies vermutlich ein zu großer Kurssprung nach oben sein, aber mittelfristig erwarten Analysten wieder ein Überschreiten der 1200er-Marke beim Goldpreis (in Dollar). Charttechnisch müsste der Goldpreis, der aktuell bei 1186$/oz liegt, auf unter 1171$ fallen, um weiter nach unten Richtung 1160$ zu marschieren, – dies sehen die Analysten aktuell aber eher nicht. Im Gegenteil: Das Überschreiten der Marke von 1180$ wird als sicheres Zeichen dafür angesehen, dass auch die 1200er-Marke wieder überschritten wird.
Physische Gold-Nachfrage zieht an
Fast einheitlich berichten deutsche Edelmetallhändler über eine anziehende physische Nachfrage nach Gold. Geldanleger kaufen in Deutschland massiv Goldbarren und Goldmünzen.
ABN Amro erwartet Stabilisierung Goldpreis
Die ABN Amro erwartet für die nächsten Wochen eine Stabilisierung von US-Dollar und Yuan, der im Handelsstreit mit den USA auch in Bewegung geraten war und auch eine Stabilisierung des Goldpreises.
Gold-Short-Positionen nehmen zu
Die zunehmenden Gold-Short-Positionen an der COMEX-Börse haben zugenommen, von 42.528 Kontrakten in der Vorwoche auf 66.116 Kontrakte in der aktuellen Woche. Das sind alles Händler, die Gold – ohne es zu besitzen – auf Termin verkauft haben, weil sie hoffen, es später billiger einzukaufen. Die Auswirkung ist jedoch, dass alle diese Händler das Gold irgendwann EINKAUFEN müssen (zumindestens auf dem Papier), was dann den Goldpreis nach oben bringen dürfte. Je mehr Händler also ’short‘ gehen, desto mehr Gold muss später eingedeckt werden, was die Preise für gewöhnlich anziehen lässt. Daraus zieht der eine oder andere Analyst die Vorhersage steigender Goldpreise.
Mehr als doppelt so viel Goldhandel in der Türkei
In der Türkei, die von einer Lira-Krise geschüttelt wird, boomt der Goldhandel: Statt wie sonst üblich, wurde nicht 17.000 Kontrakte im Tagesschnitt an der Istanbuler Goldbörse gehandelt, sondern 40.000. In Türkischen Lira gemessen ist der Goldpreis von März bis August um 30% gestiegen, was allerdings nur die Abwertung der türkischen Währung wiederspiegelt.
Erdogan selber hat zum Goldkauf aufgefordert
Erdogan selber hatte in 2016 die Bevölkerung aufgefordert, ihr Geld in Lira und Gold anzulegen und nicht in Dollar. Aktuell bemüht man sich in der Türkei, dass die Bevölkerung das Gold den Banken bringt, damit diese es benutzen können, um Lira zu kaufen. Davon macht die Bevölkerung aber nur in kleinem Rahmen Gebrauch. In der Türkei hat Gold eine große Tradition – war es doch das Königreich Lydien, wo im 7.Jahrhundert vor Christus die ersten Goldmünzen hergestellt worden sein sollen. Lydien befand sich dort, wo heute die Türkei liegt (Izmir/Mittelmeerküste/Kleinasien).
König Krösus war reich und erfand die Goldmünze
Glaubt man den Geschichtsforschern war der letzte König Lydiens, König Krösus (griechisch: Kroisos), sagenumworben reich. In den Städten Kleinasiens florierte der Tauschhandel. Kleinasien war rohstoffreich und man kassierte Tributzahlungen der griechischen Städte Ioniens. Im 7.Jahrhundert vor Christus ‚erfand‘ man dann dort die Goldmünzen, indem man auf kleine Gold-Klumpen (eine natürliche Mischung aus Gold und Silber) ein Siegelbild aufschlug und sie somit zu Münzen machte, die ein bestimmtes Gewicht und einen bestimmten Edelmetallgehalt garantierten.
König Krösus war der Erste, der Münzen in purem Gold schlagen ließ und nannte sie nach seinem Namen: ‚Kroiseios‘. In seinem Währungssystem gab es u.a. schwere Goldstater (10,6g) und leichte Goldstater (8,1g).
Die Türkei ist in einer der schwersten Krisen der letzten Jahre: Die türkische Währung hat dieses Jahr schon zweistellig an Wert verloren, Präsident Erdogan rät den Bürgern alle Dollars, die sie haben, zu verkaufen und in Lire zu tauschen. Auch sollten die Türken eigenen Goldschmuck an Banken verkaufen, damit die Banken für die Dollars, die sie dafür bekommen, türkische Lira am Weltmarkt kaufen können, um diese zu stützen.
Türkische Anleger haben mit Gold gutes Geschäft gemacht
Wer in der Türkei gegen türkische Lira vor 3 Jahren Gold gekauft hat, bekommt heute ca. 4x soviel Lira zurück, wenn er es wieder verkauft. Tatsächlich verkaufen auf dem für Türken hohen Niveau einige Anleger ihr Gold in der Türkei. Auch gibt es Gold-Sammel-Aktionen von Vereinen, die Erdogan unterstützen wollen. So berichtete die Stuttgarter Zeitung von einem Verein AHID, der am Wochenende 65 Goldketten, 195 Goldmünzen, 2500 Euro und 3000 Euro einsammeln konnte, um damit Lira zu kaufen.
Lange Schlangen bei Banken und Wechselstuben
Viel größer ist aber die Bewegung von Anlegern, die Angst um ihr Vermögen haben und lieber Dollar und Gold kaufen wollen, aber in der Türkei werden die Dollars langsam knapp: Am Freitag vermeldeten bereits zahlreiche Banken und Wechselstuben, dass sie keine Dollar-Banknoten mehr haben: AUSVERKAUFT
Noch gibt es Gold in der Türkei
Gold gibt es aber noch in der Türkei und es darf auch noch verkauft werden, psychologisch erscheint es allerdings für viele Türken jetzt als teuer, einige Juweliere in Instanbul und Ankara stöhnen schon, dass die Käufe zurückgehen. Auch Lebensmittelpreise und Preise für andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden in der Türkei deutlich teurer, die Inflationsrate wird dieses Jahr mit 15 bis 16% angegeben.
Erdogan steuert gegen
Präsident Erdogan und sein Schwiegersohn, der Finanzminister der Türkei ist, steuern gegen. Man beeilte sich, mitzuteilen, dass einige Milliarden Dollar und Gold zur Verfügung gestellt wurden, um damit Lira zu kaufen. Als wahrscheinlich darf gelten, dass die Türkei, die in den letzten Jahren als Goldkäufer am Markt auftrat, aktuell große Mengen Gold VERKAUFT hat, um am Markt türkische Lira dafür zu kaufen. Das würde den deutlichen Kursrücksetzer bei Gold die letzten Tage in Euro und Dollar erklären. In der Türkei verlieren einige Goldhändler bereits das Vertrauen in die Regierung, berichtet die Schweizer Zeitung NZZ
Erdogan – Chance für europäische Gold-Käufer?
Des Einen Leid, des Anderen Freud: Für in Euro denkende Anleger könnte die Not der Türkei und deren vermutete Gold-Verkäufe eine Chance sein, nochmal preiswert an Gold zu kommen. Zu niedrigem Niveau macht es in Euro zahlenden Käufern natürlich doppelt so viel Freude, Gold zu kaufen.
Goldpreis in Euro günstig wie lange nicht
Der Goldpreis in Euro notierte zum Wochenausklang mit Preisen um 1030 €/oz so günstig wie schon lange nicht mehr. Auch der Goldkurs in Dollar mit 1185 $/oz befand sich auf niedrigem Niveau.
Deutsche Anleger kaufen massiv Gold
Deutsche Anleger nutzten auf jeden Fall zum Wochenausklang die niedrigen Preise massiv zum Gold kaufen, besonders gefragt waren die Goldmünzen Maple Leaf und der Krügerrand in Gold. Offensichtlich denken viele deutsche Investoren, dass mit den jetzigen Preisen das Ende eines Preisrücksetzers erreicht ist. Es ist noch gar nicht so lange her, da mussten Anleger 100 Euro mehr pro Goldunze für eine solche Goldanlagemünze zahlen. Das niedrige Preisniveau reizt daher zum Kauf. Auch beliebt am Freitag bei Goldmünzen-Käufern: Die neue deutsche Goldmünze KONTRABASS, die die Bundesregierung am 10.8.2018 ausgegeben hat.
Deutsche Anleger kaufen in der Türkei-Krise massiv Krügerrand-Goldmünzen, weil der Kurs in Euro günstiger geworden ist.
In der Türkei laufen dieses Jahr Kredite für 230 Milliarden Euro aus
In der Türkei laufen dieses Jahr Staatskredite und Kredite privater Gläubiger im Volumen von 230 Milliarden Euro aus, die entweder bezahlt oder umfinanziert werden müssen. Der deutsche Finanzminister Scholz möchte den Kollegen in der Türkei die Zuhilfenahme des Internationalen Währungsfonds IWF anraten, was man in der Türkei bislang kategorisch abgelehnt hat. Der IWF hatte allerdings nur 30 bis 70 Milliarden angeboten – und auch nur, wenn die Türkei in der Bevölkerung unpopuläre Haushaltskürzungen vornimmt. Die Türkei hat signalisiert, dass sie sich lieber Geld in Russland oder den Golfstaaten leihen würde. Erste Zusagen aus den Golfstaaten seien bereits erfolgt.
Bekommt die Türkei die Umfinanzierung gestemmt, dürfte der Goldpreis wieder deutlich anziehen. Präsident Erdogan dürfte alles daran setzen.
In den letzten drei Monaten hat sich der Wert der Währung fast halbiert:
Der Goldpreis ist aktuell verglichen mit den Preisen in den letzten 12 Monaten auf einem sehr niedrigen Niveau. Das soll sich zum Jahresende hin ändern, meint die ICBC Standard Bank Plc, die immerhin als die größte Bank der Welt gilt:
Goldpreisentwicklung über 1260 bis hin zu 1300$/oz
Der Goldpreis in US$ solle sich von aktuell 1211 $/oz im dritten Quartal 2018 zunächst Richtung 1260 $/oz bewegen, um dann gegen Jahresende das Jahr bei einem Niveau von 1300$/oz zu beenden.
Zinserhöhungen der FED schon eingepreist
Die Bank geht von zwei weiteren Zinserhöhungen in den USA dieses Jahr aus, die aber schon in den Goldpreis eingepreist seien. Auch wenn theoretisch der Goldpreis auch kurz unter die Grenze von 1200$/oz rutschen könnte, befände man sich aktuell am unteren Ende einer möglichen Entwicklung und der aktuelle Goldpreis würde für Investoren eine gute Gelegenheit zum Einstieg sein. Es sei überdies fraglich, ob die US-Verbraucher höhere Zinsen überhaupt aushalten – oder ob es dann nicht zu Problemen bestehender Kreditkunden kommen würde und die Konjunktur in den USA deutlich bremsen würde.
Erdogan fordert Türken zum Goldverkauf auf
Der türkische Präsident Erdogan hat die Bevölkerung dazu aufgefordert, etwaig vorhandene Devisen und Gold gegen Lire zu verkaufen, um die anhaltende Abwertung der türkischen Währung zu stoppen. Im Juli lag die Inflation in der Türkei bei knapp 16%, – so hoch wie seit 14 Jahren nicht mehr. Die Währung hat dieses Jahr gegen Dollar schon ein Fünftel ihres Wertes verloren, wogegen Türken, die ihr Geld in Gold angelegt haben, geschützt waren. Frühere Aufrufe des türkischen Präsidenten, dass die Bevölkerung Gold vermöge, verhallten jeweils weitgehend erfolglos. Der türkische Finanzminister Albayrak, ein Schwiegersohn Erdogans, strebt für 2019 eine Inflation von nur 9,3% an, die nach Meinung von Experten nur schwer eingehalten werden kann, wenn die jetzigen Preissteigerungen in der Türkei weiter anhalten.
Goldpreis in Euro leicht fester
Der Goldpreis in Euro ist zu Wochenbeginn leicht fester. Gegen Mittag notierte er am Montag um 1049 €/oz. Europäische Anleger nutzten das tiefe Goldpreis-Niveau für massive Käufe von Goldbarren und Goldmünzen. Der Krügerrand in Gold war dabei wieder die meistverkaufte Anlagemünze, dicht gefolgt vom kanadischen Maple Leaf in Gold. Bei Silber-Anlegern setzte eine massive Nachfrage nach den neuen Silber-Krügerrand-Münzen ein, die ab August 2018 erstmals unlimitiert für Anleger ausgegeben werden.
Der Goldpreis liegt im heutigen Mittagshandel bei rund 1048 Euro/Unze und damit so günstig wie seit langem nicht mehr. Der Goldkurs in US-Dollar bewegte sich um ein Niveau vom 1227 $/oz.
Russland kauft 15,5 Tonnen Gold
Glaubt man den Statistiken der russischen Zentralbank, so hat die Bank of Russia alleine im Juli Gold im Gewicht von 15,55 Tonnen dazu gekauft. Damit addieren sich die Käufe der Zentralbank Russlands dieses Jahr schon auf mehr als 105 Tonnen. Russland hält nun über seine Staatsbank 1943 Tonnen Gold.
US-Staatsanleihen abgestoßen – Gold gekauft?
Einen Teil des Goldes könnte die Bank of Russia mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen finanziert haben, – Russland befindet sich aktuell nicht mehr unter den 30 größten Kreditgebern der USA, zu denen es lange Zeit gehörte. Zuletzt stand Russland noch auf Platz 22 der Liste. Größter Besitzer von US-Staatsanleihen ist weltweit China, die für ca. 1,2 Billionen US-Dollar Staatsanleihen besitzen. Durch massive Verkäufe könnte China so sowohl den Dollarkurs wie auch das Zinsniveau in den USA beeinflussen.
Im April verkaufte die Bank of Russia US-Staatsanleihen im Volumen von 47,5 Milliarden US$ ab, im Mai 33,8 für 33,8 Milliarden US-Dollar. Russland besitzt nunmehr nur noch US-Staatsanleihen im Volumen von 14,9 Milliarden US-Dollar – was der tiefste Stand seit 2007 ist.
Schweiz exportiert 400 Tonnen Gold nach China
Auch die Schweiz vermeldet für das erste Halbjahr Exporte von rund 400 Tonnen Gold nach China (274 Tonnen Festland, 126 Tonnen Hong Kong). Da China auch von anderen Ländern wie den USA, Australien oder Großbritannien Gold importiert, vermag man zu ermessen, wie groß der Goldhunger der chinesischen Bevölkerung ist. China hat mit seinen 400 Tonnen mehr als die Hälfte aller Schweizer Goldexporte (718 Tonnen) im ersten Halbjahr 2018 ausgemacht. Sieht man die Goldhandelsaktivitäten an der Shanghaier Goldbörse, wo 1kg Goldbarren gehandelt werden, stellt man fest, dass im ersten Halbjahr in China über 1000 Tonnen Gold gekauft worden sind. Nicht von der Staatsbank, sondern von der Bevölkerung oder institutionellen Anlegern.
Mongolei kauft auch Gold
Dagegen muten die 8,3 Tonnen Gold, die die Staatsbank der Mongolei als Zukauf vermeldet hat, gerade zu minimalistisch, zeigen aber, dass auch andere Zentralbanken auf Gold als Geldanlage setzen. Bei allen Schwankungen, denen der Goldpreis unterliegen kann.
Deutsche Anleger kaufen massiv Gold
Deutsche Anleger nutzen die niedrigen Goldkurs massiv zum Kauf, die Nachfrage ging von ohnehin schon starkem Niveau in einzelnen Gattungen teilweise mehr als 50% nach oben. Besonders gefragt waren Krügerrand Goldmünzen aus Südafrika und Känguru Goldmünzen aus Australien. Bei den Silbermünzen gingen massive Bestellungen für die neuen Krügerrand Silbermünzen 2018 ein, zudem massive Orders für das australische Silber-Känguru.
Statistisch gesehen über die letzten Jahre waren folgende Monate im Schnitt mit einer positiven Goldpreisentwicklung verbunden:
Gute Monate für Goldpreis
Januar
April
Juli
August
September
November
Alleine im August und September ist in der Vergangenheit der Goldpreis im Durchschnitt jeweils über 1,3% gestiegen.
Indische Hochzeitssaison als Ursache
Als Ursache dürfte die Hochzeitssaison in Indien herangezogen werden, für die große Mengen Gold (als Geschenke) benötigt werden. Spätestens ab August eines jeden Jahres steigt dann in Indien die Goldnachfrage drastisch an, was für einen Teil des statistisch erwiesenen Goldpreisanstiegs in den Monaten verantwortlich sein dürfte. Genau lässt sich natürlich nicht timen, wann die Großhändler und Schmuckfabrikanten in Indien das Rohmaterial einkaufen, – dies ist auch abhängig davon, wieviel sie bereits in den Vormonaten vorgekauft haben.
Indische Goldkäufe kommen noch
Indien hat im Juni vorsichtig Gold eingekauft. Mit 44 Tonnen rund 25% weniger als ein Jahr zuvor. Marktbeobachter schließen daraus, dass Indien für die Hochzeitssaison dann in den Monaten Juli und August stärker einkaufen wird. Für Juli wird mit 55 Tonnen Gold gerechnet.
Aktueller Goldpreis Kaufgelegenheit
Da der aktuelle Goldpreis in Euro mit 1073 €/oz deutlich unter den bereits erreichten Höchstkursen diesen Jahres liegt, gelten die jetzigen Goldkurse als Kaufkurse. Zuletzt hatten auch mehrere Banken (u.a. Bank of America, Saxo Bank) deutliche Goldpreisanstiege für die zweite Jahreshälfte vorhergesagt, die sich lediglich in der Höhe unterschieden. Basierend von jetzt 1260 $/oz lagen die niedrigsten Prognosen dieser Banken aber eher bei 1300$ und höher – bis hin zu über 1400$ für das nächste Jahr. Prognosen sind bekanntlich immer schwierig, vor allen Dingen, wenn sie die Zukunft betreffen. Man kann sich nicht darauf verlassen.
Statistikfreunde können beruhigt auf Juli, August und September setzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es auch dieses Jahr in diesen Monaten zu einer positiven Goldpreisentwicklung kommt, dürfte groß sein. Sell in May and go away gilt nur für den Aktienmarkt, nicht für Gold, was sich häufig umgekehrt zu Aktienmärkten verhält.
Goldnachfrage in China legt auch zu
In China wurden im ersten Halbjahr 2018 an der Börse Shanghai 1040 Tonnen (!) Gold bezogen, im Vorjahr wurden im vergleichbaren Zeitraum nur 984 Tonnen Gold dort gekauft. Die Nachfrage in China nach Investmentgold zieht also an. Damit dürfte China im Gesamtjahr über 2000 Tonnen alleine über die Börse in Shanghai an den Mann bringen. Eine gewaltige Menge. In Shanghai wird – abweichend zu anderen großen Goldbörsen – nicht etwa das Gold in 400-Unzen-Goldbarren gehandelt, sondern in handlichen 1kg-Goldbarren, die auch Privatinvestoren kaufen können.
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