Was der britische Schatzkanzler Gordon Brown mit Gold falsch machte

Der frühere britische Schatzkanzler (zu vergleichen mit dem deutschen Finanzminister) Gordon Brown hat im Zeitraum von 1999-2002 die Hälfte der britischen Goldreserven verkauft. Dafür hatte er damals im Schnitt 275 Dollar pro Unze bekommen (210 GPB). Aktuell wird Gold zu mehr als dem VIERFACHEN Preis notiert, nämlich zu rund 1200 $/oz.

Hätte der britische Schatzkanzler Brown das Gold also behalten und heute erst verkauft, hätte er viermal so viel Geld dafür bekommen. Aktuell hält die britische Zentralbank noch rund 310 Tonnen Gold. Deutschland hält einen ca. 10x so großen Bestand mit 3373 Tonnen Gold. Ursprünglich saß Großbritannien auf einem Goldschatz von 715 Tonnen, den Gordon Brown mehr als halbierte.

Die Nachfrage nach dem britischen Gold hatte damals das Angebot um das Fünffache überstiegen, Brown hatte das Gold verauktionieren lassen. Zu früh, wie man aus heutiger Sicht feststellen kann.

Goldverkauf der Briten stieß damals schon auf Kritik

Der Goldverkauf durch Gordon Brown stieß damals schon auf scharfe Kritik: Zahlreiche Politiker hatten den Verkauf als zu früh bezeichnet und Kritik wurde laut, dass damit der Goldpreis sinken könnte, was Goldminen unrentabel macht und damit Arbeitsplätze in Südafrika koste. Der Schatzkanzler muss sich nun vorwerfen lassen, die Hälfte des britischen Tafelsilbers viel zu billig verscherbelt zu haben.  Die Bank of England wäre heute vermutlich froh, mehr Gold in den Zentralbankreserven zu haben. Aber verkauft ist verkauft.

 

 

 

Wenn Zentralbanken Gold kaufen, warum soll das für den Privatanleger falsch sein?

Die Zentralbanken dieser Welt kaufen Gold, um die eigene Währung stabil zu halten. Teilweise halten oder kaufen sie massive Mengen Gold. Gleichzeitig bemühen sich Banken teilweise, den Privatanlegern Gold als Anlagemedium schlecht zu reden. Es bringe keine Zinsen, man kann es nicht essen und schwanken tut der Kurs auch.

Warum kaufen es die Notenbanken trotzdem?

Seit 10 Jahren kaufen Zentralbanken massiv Gold

Seit Ausbruch der Lehman-Krise vor 10 Jahren kaufen Zentralbanken jedes Jahr massiv Gold. Der Netto-Bestand der Zentralbanken steigt ausweislich von Auswertungen des World Gold Councils jedes Jahr.

Gold kaufen aus Sorge um den Dollar

Galt der US-Dollar früher als weltweit starke Währung, hat man in den letzten Jahren die Lektion gelernt, dass das auf tönernen Füssen steht. Der Dollar hat gegenüber zahlreichen Währungen an Außenwert verloren. Die Wirtschaft hatte Probleme und die Welt gelernt: Auch große Banken können zusammenbrechen und wenn man hinter die Bankbilanzen guckt, verstecken sich da teilweise enorme Risiken. Amerika als Staat ist mehrmals an die Schuldenobergrenze gestoßen. Um das zu beseitigen, hat man – statt die Schulden zu reduzieren – einfach die Grenze nach oben verschoben.

Das ist vergleichbar, als wenn man Leute mit 2 Promille als nüchtern bezeichnen würde. Dann hat man in der Statistik zwar deutlich weniger Unfälle wegen Trunkenheit, weil ja alle unter 2 Promille nüchtern sind, aber das Problem wegen alkoholbedingter Unfälle ist damit trotzdem nicht behoben.

Goldwert steigt – Papiergeld-Wert sinkt

Nach dem 2.Weltkrieg wurde der Goldwert auf 35 Dollar pro Unze Gold festgesetzt, die Währungen hatten einen festen Kurs zum US-Dollar. Als Ende der 60er-Jahre dann die Leute anfingen, Gold für ihre Dollars haben zu wollen, brach das System zusammen. Später haben Zentralbanken teilweise auch Gold verkauft, bis zum Ausbruch der Lehman Krise in 2008. Da hat man gemerkt, dass das falsch war und wieder angefangen, massiv zu kaufen.

Heute steht der Goldpreis pro Unze nicht mehr bei 35 $, sondern bei 1200$. Daraus kann man schließen, dass Papiergeld immer wertloser geworden ist, oder Gold eine gute Geldanlage ist. Oder beides.

Zentralbanken kaufen 11 Millionen Unzen Gold

In 2017 haben Zentralbanken rund 11 Millionen Unzen Gold hinzugekauft. Das machen Sie, weil sie dem Gold eine stabilisierende Wirkung zusprechen und für den Notfall gerüstet sein wollen. Russland hat seit 2005 seine Goldbestände jedes Jahr massiv aufgestockt, China hat in den letzten 10 Jahren ebenfalls massiv Gold gekauft.

Was für Zentralbanken richtig ist, ist auch für Anleger richtig

Zentralbanken legen seit jeher ihr Geld eher konservativ an. Sie kaufen Gold. Sie werden nur wenige Zentralbanken finden, die Tigerfonds, Ost-Immobilien oder Flugzeug-Leasingfonds in den Beständen haben. Zentralbanken setzen auf Werterhaltung, Stabilität und agieren vorsichtig. Deswegen kaufen oder halten sie massiv Gold.

Wenn Privatanleger Geld anzulegen haben, ist daher ein Goldkauf in einem Umfeld von Niedrigzinsen, überbewerteten Aktienkurse und teilweise deutlich gestiegenen Immobilienpreisen, überlegenswert.

Warum will manch Bank-Berater kein Gold verkaufen?

Zunächst einmal: Der Bank-‚Berater‘ ist eine extrem seltene Spezies. Angestellte, die in einer Bank arbeiten, haben als Arbeitgeber die Bank und sind im Prinzip Verkäufer der Bank. Eine instituts- oder anlagenübergreifende Beratung ist daher seltenst zu erwarten. Im Focus stehen häufig Produkte, die für das Institut besonders ertragsbringend oder wichtig sind. Das kann mal der Bausparvertrag, mal die Versicherung oder aber ein Investmentfonds sein, an dem man dann ein entsprechendes Agio (gerne auch 5%) verdient. Im Edelmetallhandel sind die Margen aber traditionell sehr niedrig, häufig sogar deutlich unter 1%. Das ist für viele Banken schlichtweg unrentabel. Daher rät man schon einmal zu Anlagen, die einen höheren Profit für das Bankhaus abwerfen.

Gold kann man nicht ‚drehen‘

Wenn ein Bankberater einem Kunden Investmentfondsanteile verkauft, kann er an diesem Portfolio immer wieder Geld verdienen: Einmal beim ersten Verkauf durch das Agio/Aufgeld beim Erstkauf, dann durch die jährlichen Depotgebühren und der Berater kann den Kunden (teilweise auch mehrmals im Jahr) anrufen und ihm einen neuen, jetzt viel besseren Fonds vorschlagen, der natürlich wieder einen Ausgabeaufschlag kostet.

Kauft der Kunde hingegen Goldbarren oder Goldmünzen und verwahrt diese zuhause oder im Schließfach, entzieht sich dieses Vermögen dem Bankberater und noch schlimmer: Die meisten Kunden sind froh, dass sie das gekauft haben und wollen es einfach behalten und nicht dauernd ‚drehen‘, d.h. verkaufen und wieder etwas anderes kaufen. Warum auch? Gold mag zwar schwanken, auch unterjährlich und mal ein Jahr nach oben oder unten gehen, aber mittelfristig ist die Wahrscheinlichkeit eines Zuwachses doch außerordentlich groß. Alleine schon deshalb, weil es immer mehr Menschen auf der Welt gibt und immer weniger Gold, was man noch neu fördern könnte. Das zu fördern, wird zudem jedes Jahr teurer, weil die Lohn- und Explorationskosten jedes Jahr steigen.

Von Beginn der 2000er-Jahre bis 2018 ist die Unze Feingold von rund 300 Euro auf über 1000 Euro gestiegen, man hat sein Geld in Gold mehr als verdreifachen können. Der langfristig orientierte Anleger sieht es daher gelassen, wenn es mal 100 Euro rauf- oder runtergeht. Die Wahrscheinlichkeit eines langfristigen Anstiegs ist einfach zu hoch.

Geld, was man nicht braucht, kann man in Gold anlegen

Viele Reiche legen daher einen Teil ihres Geldes, den sie b.a.w. voraussichtlich ohnehin nicht benötigen, in Gold an. Als eine Art Versicherung für schlechte Zeiten. Mit der Erwartung, dass Gold langfristig Schwankungen bei anderen Anlagen wie Aktien, Immobilien oder Währungen ausgleicht. In der Vergangenheit konnten sich mit dieser Strategie viele reiche Anleger auch durch schwere Zeiten retten. Durch Börsencrashs und Zusammenbrüche großer Bankhäuser.

Goldmünzen oder Goldbarren?

Zentralbanken kaufen häufig Gold in großen 400-Unzen-Goldbarren im Wert einer Eigentumswohnung und stapeln dies dann. Das übersteigt die Regel-Geldanlage der Privatanleger häufig. Was soll der Privatanleger dann kaufen? Goldbarren oder Goldmünzen?

Diese Entscheidung ist eigentlich sekundär. Wichtig ist die Entscheidung, überhaupt Gold zu kaufen und zwar goldpreisnah. Dazu eigenen sich Goldbarren genauso wie Gold-Anlagemünzen (z.B. Krügerrand, Maple Leaf, Känguru, Philharmoniker, Britannia etc.)

Natürlich sind große Barren pro Gramm Gold günstiger als kleine Barren. Ein 1kg-Goldbarren kostet pro Gramm Gold auch weniger als eine 1-Unzen-Goldmünze. Aber: Im 1kg-Goldbarren sind gleich über 30.000 Euro ‚am Stück‘ gebunden, die ich auch nicht nur zum Teil wieder zurückgeben kann.

Mischung aus Barren und Münzen

Daher mischen viele Anleger 1-Unzen-Goldmünzen ihrer Wahl mit Goldbarren bis hin zur 250-Gramm-Größe. Gold kaufen soll ja auch Freude machen, also kaufen viele Anleger auch schöne Motive auf Münzen und erfreuen sich damit zusätzlich am Gold.

Foto: Bundesbank/Nils Thies

Papiergold-Besitzer stoßen ETF-Anteile ab – Nachfrage nach physischem Gold in Deutschland stabil

Nicht jeder Goldanleger kauft Gold direkt in physischer Form, z.B. in Form von Goldmünzen oder Goldbarren. Einige Investoren bevorzugen sogenannte Gold-ETFs, sogenanntes Papiergold. Man erwirbt damit einen Anteilsschein an einem Finanzkonstrukt und glaubt, dass dieses Konstrukt auch tatsächlich mit physischem Gold hinterlegt ist.

ETF-Goldbestände fallen um 45 Tonnen im August

Wie die Commerzbank in einer jüngsten Analyse konstatiert, wurden die Goldbestände in ETFs alleine im August um gut 45 Tonnen reduziert, die ETF-Bestände in Silber blieben stabil und bei Platin und Palladium gab es sogar Zuflüsse.

Deutsche kaufen Goldbarren und Goldmünzen

In Deutschland bleibt die Nachfrage nach direktem Goldbesitz in Form von Goldbarren und Goldmünzen jedoch stabil. Sowohl online als auch bei Tafelgeschäften vor Ort ist eine stabile Goldnachfrage auf hohem Niveau zu verzeichnen, sowohl nach Gold in Barrenform als auch nach Goldmünzen, vor allen Dingen Krügerrand Gold.

US Präsident Trump will auch keine Abschaffung der Zölle

Die EU hat US-Präsident Trump die Abschaffung der Autozölle angeboten: Die EU ist bereit, alle Zölle auf die Einfuhr von US-Fahrzeugen auf 0% zu setzen, also abzuschaffen. Die Antwort von US-Präsident Trump kam sofort: Dies reiche ihm nicht, die Europäer würden immer noch nicht genug US-Autos kaufen, sondern ihre nach USA importieren. Der Handelskrieg mit den USA geht also weiter.

BNP Paribas sieht Rückgang Aktien und Anleihen

Die BNP Paribas sieht in den nächsten 12 Monaten einen Rückgang der Aktien- und Anleihe-Notierungen, – dagegen könne man sich mit dem Kauf von Gold wappnen. Er bezeichnet dies Hedge. Zu sehen ganz am Ende des Videobeitrags bei bloomberg (englisch).

Gold-Erdogan in Wiesbaden abgebaut

Der ‚goldene‘ Erdogan, eine Statue, die in Wiesbaden im Rahmen einer Kunstaktion aufgestellt worden war, wurde wieder abgebaut. In Wiesbaden, wo Anlagegold24 auch einen Goldverkauf/Goldankauf betreibt, hat das Aufstellen der Figur für Kritik gesorgt.

Türkische Anleger vervierfachen mit Gold ihr Vermögen – der Türkei gehen die Dollar aus

Die Türkei ist in einer der schwersten Krisen der letzten Jahre: Die türkische Währung hat dieses Jahr schon zweistellig an Wert verloren, Präsident Erdogan rät den Bürgern alle Dollars, die sie haben, zu verkaufen und in Lire zu tauschen. Auch sollten die Türken eigenen Goldschmuck an Banken verkaufen, damit die Banken für die Dollars, die sie dafür bekommen, türkische Lira am Weltmarkt kaufen können, um diese zu stützen.

Türkische Anleger haben mit Gold gutes Geschäft gemacht

Wer in der Türkei gegen türkische Lira vor 3 Jahren Gold gekauft hat, bekommt heute ca. 4x soviel Lira zurück, wenn er es wieder verkauft. Tatsächlich verkaufen auf dem für Türken hohen Niveau einige Anleger ihr Gold in der Türkei. Auch gibt es Gold-Sammel-Aktionen von Vereinen, die Erdogan unterstützen wollen. So berichtete die Stuttgarter Zeitung von einem Verein AHID, der am Wochenende 65 Goldketten, 195 Goldmünzen, 2500 Euro und 3000 Euro einsammeln konnte, um damit Lira zu kaufen.

Lange Schlangen bei Banken und Wechselstuben

Viel größer ist aber die Bewegung von Anlegern, die Angst um ihr Vermögen haben und lieber Dollar und Gold kaufen wollen, aber in der Türkei werden die Dollars langsam knapp: Am Freitag vermeldeten bereits zahlreiche Banken und Wechselstuben, dass sie keine Dollar-Banknoten mehr haben: AUSVERKAUFT

Noch gibt es Gold in der Türkei

Gold gibt es aber noch in der Türkei und es darf auch noch verkauft werden, psychologisch erscheint es allerdings für viele Türken jetzt als teuer, einige Juweliere in Instanbul und Ankara stöhnen schon, dass die Käufe zurückgehen. Auch Lebensmittelpreise und Preise für andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden in der Türkei deutlich teurer, die Inflationsrate wird dieses Jahr mit 15 bis 16% angegeben.

Erdogan steuert gegen

Präsident Erdogan und sein Schwiegersohn, der Finanzminister der Türkei ist, steuern gegen. Man beeilte sich, mitzuteilen, dass einige Milliarden Dollar und Gold zur Verfügung gestellt wurden, um damit Lira zu kaufen. Als wahrscheinlich darf gelten, dass die Türkei, die in den letzten Jahren als Goldkäufer am Markt auftrat, aktuell große Mengen Gold VERKAUFT hat, um am Markt türkische Lira dafür zu kaufen. Das würde den deutlichen Kursrücksetzer bei Gold die letzten Tage in Euro und Dollar erklären. In der Türkei verlieren einige Goldhändler bereits das Vertrauen in die Regierung, berichtet die Schweizer Zeitung NZZ

Erdogan – Chance für europäische Gold-Käufer?

Des Einen Leid, des Anderen Freud: Für in Euro denkende Anleger könnte die Not der Türkei und deren vermutete Gold-Verkäufe eine Chance sein, nochmal preiswert an Gold zu kommen. Zu niedrigem Niveau macht es in Euro zahlenden Käufern natürlich doppelt so viel Freude, Gold zu kaufen.

Goldpreis in Euro günstig wie lange nicht

Der Goldpreis in Euro notierte zum Wochenausklang mit Preisen um 1030 €/oz so günstig wie schon lange nicht mehr. Auch der Goldkurs in Dollar mit 1185 $/oz befand sich auf niedrigem Niveau.

Deutsche Anleger kaufen massiv Gold

Deutsche Anleger nutzten auf jeden Fall zum Wochenausklang die niedrigen Preise massiv zum Gold kaufen, besonders gefragt waren die Goldmünzen Maple Leaf und der Krügerrand in Gold. Offensichtlich denken viele deutsche Investoren, dass mit den jetzigen Preisen das Ende eines Preisrücksetzers erreicht ist. Es ist noch gar nicht so lange her, da mussten Anleger 100 Euro mehr pro Goldunze für eine solche Goldanlagemünze zahlen. Das niedrige Preisniveau reizt daher zum Kauf. Auch beliebt am Freitag bei Goldmünzen-Käufern: Die neue deutsche Goldmünze KONTRABASS, die die Bundesregierung am 10.8.2018 ausgegeben hat.

Krügerrand Goldpreis 2018
Deutsche Anleger kaufen in der Türkei-Krise massiv Krügerrand-Goldmünzen, weil der Kurs in Euro günstiger geworden ist.

In der Türkei laufen dieses Jahr Kredite für 230 Milliarden Euro aus

In der Türkei laufen dieses Jahr Staatskredite und Kredite privater Gläubiger im Volumen von 230 Milliarden Euro aus, die entweder bezahlt oder umfinanziert werden müssen. Der deutsche Finanzminister Scholz möchte den Kollegen in der Türkei die Zuhilfenahme des Internationalen Währungsfonds IWF anraten, was man in der Türkei bislang kategorisch abgelehnt hat. Der IWF hatte allerdings nur 30 bis 70 Milliarden angeboten – und auch nur, wenn die Türkei in der Bevölkerung unpopuläre Haushaltskürzungen vornimmt. Die Türkei hat signalisiert, dass sie sich lieber Geld in Russland oder den Golfstaaten leihen würde. Erste Zusagen aus den Golfstaaten seien bereits erfolgt.

Bekommt die Türkei die Umfinanzierung gestemmt, dürfte der Goldpreis wieder deutlich anziehen. Präsident Erdogan dürfte alles daran setzen.

In den letzten drei Monaten hat sich der Wert der Währung fast halbiert:

Infografik: Der Verfall der türkischen Lira | Statista (Infografik von Statista)

Goldpreis macht Rücksetzer – Schnäppchenjäger greifen zu

US-Anleger kaufen zur Zeit massiv Dollar und Dollar-Anleihen, vertrauen offensichtlich auf die Stärke der US-Wirtschaft und den US-Präsidenten, gleichzeitig gibt der türkische Präsident Erdogan bekannt, dass er Gold für ca. 3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hat, um die Krise in der Türkei zu überwinden. Gemeint ist damit vermutlich ,dass er das Gold verkaufen könne, um damit am Markt türkische Lira zu erwerben, die er stärken möchte.

Goldpreis geht unter charttechnisch wichtige Marke von 1180$/oz

Der Goldpreis bewegt sich aktuell (16.8.2018) kurz unter der charttechnisch wichtigen Marke von 1180$/oz, was bei einem Euro-/Dollar-Kurs von 1,1362 bedeutet, dass der Goldkurs in Euro bei ca. 1037 Euro/Unze liegt. Basierend auf diesen niedrigen Goldpreisen konnten Anleger heute Goldunzen teilweise deutlich unter 1100 Euro kaufen.

Krügerrand und Maple Leaf besonders gefragt

Die Goldmünzen Krügerand und Maple Leaf waren bei Anlegern gestern und heute besonders gefragt. Auf reduzierter Kursbasis kam es zu massiven Einkäufen deutscher Anleger, die die niedrigen Preise für einen Einkauf nutzten. Neben zahlreichen Online-Goldkäufen waren besonders in der Filiale Wiesbaden Goldmünzen und Goldbarren stark gefragt (Goldankauf-Wiesbaden).

 

Chinesische Währung fällt, türkische Lira fällt

Nicht nur die türkische Währung fiel massiv, zuletzt litt auch die chinesische Währung Renminbi, die gegenüber dem US-Dollar weiter abwertete. Nunmehr will eine chinesische Delegation in die USA reisen, um dort bei US-Präsident Trump auszuloten, wie man die verhängten Handelszölle wieder beseitigen könne.

Milliardär Ray Dalio setzt mit seinem Hedgefonds Bridgewater weiter auf Gold

Der US Milliardär Ray Dalio setzt – trotz gesunkener Kurse mit seinem Hedgefonds Bridgewater weiterhin auf das Edelmetall Gold. Als Vermögensverwalter, der über 100 Millionen US-Dollar Anlegergeld verwaltet, ist er in den USA rechenschaftspflichtig und muss berichten, wo er welche Anteile hält: Hier stellte sich raus, dass er zuletzt 3,9 Millionen Anteile am SPDR Gold-Fonds und 11,3 Millionen Anteile am iShares Gold Trust ETF besitzt. Die beiden Kontruktionen gelten als die beiden größten Gold-ETFs der Welt.

Während mach kleinerer Anleger sich von Gold getrennt hat, sammelt der Milliardär offensichtlich auf niedrigem Niveau Gold ein und hält sein Gold.

Erdogan kann sein Gold nur einmal verkaufen

Am Markt wird gebetsmühlenartig die alte Weisheit wiederholt: Gold kann man nur einmal verkaufen. Das gilt auch für den türkischen Präsident Erdogan. Er könne zwar das türkische Gold gesamthaft auf den Markt werfen, um Liquidität zu gewinnen. Das würde auch den Goldpreis für ein paar Wochen nach unten drücken, aber dann ist sein Gold weg und er könne nichts mehr hinterher werfen. Der Goldpreis fange dann durch die natürliche Nachfrage wieder an zu steigen. Insoweit raten auch erste Banken wieder auf jetzigem Niveau zu Goldkäufen, da man das niedrige Goldpreis-Niveau gut für Einkäufe nutzen könne.

Alan Greenspan: Gold wichtigste Währung

Einige Anleger erinnern sich an die Aussage des früheren Notenbankchefs der USA, Alan Greenspan, der gesagt hat ‚Gold ist die wichtigste Währung der Welt, an die keine andere Währung herankommt – inclusive des Dollars“. Die aufgeblähte Bilanzsumme der US-Notenbank FED nannte er ‚einen Haufen Brennholz‘ und dies aus dem Munde eines Zentralbankchefs.

 

 

Wieviel Gold könnte die Türkei verkaufen – um Trump etwas entgegen zu setzen?

In der Türkei kämpft man an allen Fronten gegen einen weiteren Verfall der türkischen Lira: Mit Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium auf Importe aus der Türkei hat US-Präsident Trump die türkische Währung weiter auf Talfahrt geschickt.

Gegenmaßnahmen der türkischen Zentralbank beinhalten auch Gold

Die türkische Zentralbank hat gestern dann Gegenmaßnahmen angekündigt, die auch Gold betreffen. In Ankara gab die Notenbank bekannt, dass man 10 Milliarden türkische Lira, 6 Milliarden US-Dollar und 3 Milliarden Dollar in Gold zur Verfügung gestellt habe, um die türkische Währung zu stützen.

Zu wenig sagen Experten

Experten halten dieses Paket für zuwenig. Selbst wenn die Türkei die 6 Milliarden US-Dollar in einem Aufwasch auf den Markt werfen würde, würde der Kurs der Lira allenfalls kurzfristig marginal steigen, um dann weiter zu fallen.

Was ist mit türkischen Goldverkäufen?

Angegeben hat die Zentralbank, dass man Gold für 3 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stelle, um z.B. Lira zu kaufen. Doch hat die türkische Notenbank überhaupt so viel Gold und was würde das bewirken?

3 Milliarden Dollar = 78 Tonnen Gold

Ausgehend von einem aktuellen Goldkurs von 1196 $/oz wären 3 Milliarden US-Dollar ca. 78 Tonnen Gold, 78.000 Kilo oder 2,5 Millionen Goldunzen.

 Frage 1: Hat die Türkei überhaupt so viel Gold?

Ja, zumindestens, wenn man den Eigenangaben der Vergangenheit Glauben schenken darf. Zuletzt gab die Türkei an, 231 Tonnen Gold zu besitzen. In den letzten 2 Jahren will man massiv Gold gekauft haben. Stimmen diese Angaben, könnte die Türkei davon 78 Tonnen (rund ein Drittel) verkaufen.

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Goldbestände der Türkei seit 2000 – in 2017 und 2018 stark aufgebaut.

Frage 2: Wie oft könnte die Türkei eine solche Menge Gold verkaufen?

Knapp dreimal, dann wäre alles Gold im Staatsbesitz der Türkei verkauft. Die Marktteilnehmer kennen diese Zahlen und wissen das. Insoweit dürfte ein Goldverkauf allenfalls einen kurzfristigen Effekt haben

Frage 3: Beginnt die Türkei bereits mit Goldverkäufen?

Die türkische Zentralbank wird klug genug sein, solche Goldverkäufe so zu platzieren, dass dies kein Aufsehen erregt, aber große Verkaufsvolumen sind geeignet, kurzfristige Bewegungen am Goldmarkt auszulösen. Da die letzten 24h der Goldpreis in Euro von über 1060 auf ein Niveau von 1045-1048 gefallen ist, kann es durchaus sein, dass bereits eine große Menge Gold verkauft worden ist. Allerdings tritt der Goldpreis-Drück-Effekt nur solange ein, wie große Verkaufsorders im Markt liegen. Sobald die Menge abverkauft ist, zieht der Goldpreis dann in der Regel wieder an. Die ‚Munition‘ kann die Zentralbank also nur einmal verschießen. Nach zweimal ‚Nachladen‘ ist dann Schluss.

Frage 4: Soll man jetzt Gold kaufen?

Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Die grundsätzliche globale Lage hat sich nicht geändert. Es gibt nach wie vor eine hohe Verschuldung der Staaten, Probleme in Europa und im Euroraum, einen US-Präsidenten, der Handelszölle für ein geeignetes Mittel der Politik hält und zahlreiche Krisenherde in der Welt. Garniert mit einer Nullzinspolitik in Europa und Banken, die hohe Risiken in den Bilanzen tragen. Nunmehr kommt nur noch ein weiterer Unsicherheitsherd hinzu.

Wer statt Nullzinsen von der Bank lieber auf Gold setzt und darauf vertraut, dass Gold dabei hilft, Vermögenswerte in die Zukunft zu transferieren und damit auch durch schwierige Zeiten zu kommen, kann dies natürlich bei gesunkenen Preisen desto günstiger tun.  Der langfristig orientierte Anleger wird ohnehin regelmäßig Gold kaufen, – unabhängig davon, wo gerade welche Krise neu ausbricht. Langfristig orientierte Anleger waren mit Gold die letzten 5000 Jahre auf der sicheren Seite.

Türkische Lire auf die Hälfte gefallen

Während man im September letzten Jahres nur 3,38 türkische Lira für einen US-Dollar aufbringen musste, bewegt sich der Kurs heute zwischen 6,42 und 6,96 Lira pro Dollar. Türken haben also die Hälfte des Außenwerts ihrer Währung seit September verloren. Wer rechtzeitig Dollars oder Gold gekauft hat, blieb von dieser Entwicklung verschont. Allerdings hat er dann exakt das Gegenteil von dem gemacht, was Präsident Erdogan gefordert hatte: Geht es nach ihm, sollten die Türken Dollar und Gold verkaufen und dafür die türkische Währung Lira kaufen.

Gratis-Tee für Gold-Verkäufer

Einige Gold- und Dollar-Ankäufer werben aktuell mit ‚Gratis-Tee‘ und ‚Gratis-Haarschnitten‘  in Ankara und Istanbul um Kunden, die ihnen Dollar und Gold verkaufen sollen. In der Türkei, wo ein kostenloser Tee ohnehin häufig zur gelebten Gastfreundschaft gehört, sicher kein Angebot, was Menschen, die ihr Vermögen vor Wertverlust schützen wollen, auf die andere Seite der Straße bringt.

Hat die Türkei nicht viel mehr Gold?

Bei der Zentralbank lagern noch mehr als 300 weitere Tonnen Gold, dabei handelt es sich aber um Gold, welches Geschäftsbanken dort als eine Art Sicherheit hinterlegt haben, im Rahmen der sogenannten Reserve Option Mechanicsm – Geschäfte. Dieses Gold kann die Zentralbank zwar theoretisch auch verkaufen, hat dann aber ein Problem gegenüber den Geschäftsbanken, die das Gold lediglich als Sicherheit hinterlegt haben. Zuletzt (Juli 2018) waren 364 weitere Tonnen Gold im Rahmen dieser Hinterlegung bei der Zentralbank.

Gold war schon lange nicht mehr so preiswert – Russen kaufen tonnenweise Goldbarren

Der Goldpreis liegt im heutigen Mittagshandel bei rund 1048 Euro/Unze und damit so günstig wie seit langem nicht mehr. Der Goldkurs in US-Dollar bewegte sich um ein Niveau vom 1227 $/oz.

Russland kauft 15,5 Tonnen Gold

Glaubt man den Statistiken der russischen Zentralbank, so hat die Bank of Russia alleine im Juli Gold im Gewicht von 15,55 Tonnen dazu gekauft. Damit addieren sich die Käufe der Zentralbank Russlands dieses Jahr schon auf mehr als 105 Tonnen. Russland hält nun über seine Staatsbank 1943 Tonnen Gold.

US-Staatsanleihen abgestoßen – Gold gekauft?

Einen Teil des Goldes könnte die Bank of Russia mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen finanziert haben, – Russland befindet sich aktuell nicht mehr unter den 30 größten Kreditgebern der USA, zu denen es lange Zeit gehörte. Zuletzt stand Russland noch auf Platz 22 der Liste. Größter Besitzer von US-Staatsanleihen ist weltweit China, die für ca. 1,2 Billionen US-Dollar Staatsanleihen besitzen. Durch massive Verkäufe könnte China so sowohl den Dollarkurs wie auch das Zinsniveau in den USA beeinflussen.

Im April verkaufte die Bank of Russia US-Staatsanleihen im Volumen von 47,5 Milliarden US$ ab, im Mai 33,8 für 33,8 Milliarden US-Dollar. Russland besitzt nunmehr nur noch US-Staatsanleihen im Volumen von 14,9 Milliarden US-Dollar – was der tiefste Stand seit 2007 ist.

Schweiz exportiert 400 Tonnen Gold nach China

Auch die Schweiz vermeldet für das erste Halbjahr Exporte von rund 400 Tonnen Gold nach China (274 Tonnen Festland, 126 Tonnen Hong Kong). Da China auch von anderen Ländern wie den USA, Australien oder Großbritannien Gold importiert, vermag man zu ermessen, wie groß der Goldhunger der chinesischen Bevölkerung ist. China hat mit seinen 400 Tonnen mehr als die Hälfte aller Schweizer Goldexporte (718 Tonnen) im ersten Halbjahr 2018 ausgemacht. Sieht man die Goldhandelsaktivitäten an der Shanghaier Goldbörse, wo 1kg Goldbarren gehandelt werden, stellt man fest, dass im ersten Halbjahr in China über 1000 Tonnen Gold gekauft worden sind. Nicht von der Staatsbank, sondern von der Bevölkerung oder institutionellen Anlegern.

Mongolei kauft auch Gold

Dagegen muten die 8,3 Tonnen Gold, die die Staatsbank der Mongolei als Zukauf vermeldet hat, gerade zu minimalistisch, zeigen aber, dass auch andere Zentralbanken auf Gold als Geldanlage setzen. Bei allen Schwankungen, denen der Goldpreis unterliegen kann.

Deutsche Anleger kaufen massiv Gold

Deutsche Anleger nutzen die niedrigen Goldkurs massiv zum Kauf, die Nachfrage ging von ohnehin schon starkem Niveau in einzelnen Gattungen teilweise mehr als 50% nach oben. Besonders gefragt waren Krügerrand Goldmünzen aus Südafrika und Känguru Goldmünzen aus Australien. Bei den Silbermünzen gingen massive Bestellungen für die neuen Krügerrand Silbermünzen 2018 ein, zudem massive Orders für das australische Silber-Känguru.

 

Gold zu kaufen war lange nicht so günstig wie heute

Der Goldpreis in Euro und Dollar war lange nicht so günstig wie dieser Tage: Am Montag Vormittag notiert der Goldkurs in Euro um die 1089 €/oz, der Preis für die Feinunze Gold in Dollar betrug 1269 $/oz. Dies ist knapp über dem Wochentief von letzter Woche, als der Goldpreis bis 1263 $/oz nach unten ging.

Das Jahr begann knapp über 1300 $/oz. Der Preis für die Feinunze Gold begann am Jahresanfang bei kurz über 1300$/oz, – aktuell sind wir bei den niedrigsten Preisen für 2018, was viele auch zum Einstieg und Nachkaufen animiert.

Goldpreis war schon bei 1370 $/oz dieses Jahr

Man darf nicht vergessen, dass der Goldpreis (Gold-Futures) im April (9.4.) schon bei 1370 $/oz stand, also rund 100$ pro Unze über dem jetzigen Niveau. Das Wieder-Erreichen dieses Niveaus im Laufe des Jahres wird von einigen Analysten für wahrscheinlich gehalten.

Aktueller Rücksetzer wegen FED und Trump

Der aktuelle Rücksetzer beim Goldpreis wird auf den starken US-Dollar und die Zinserhöhung der FED zurückgeführt. Offensichtlich gibt es Marktteilnehmer, die die US-Politik des amerikanischen Präsidenten mit der Abschottung der Märkte und der Erhöhung von Handelszöllen für zielführend halten und glauben, so könnte die US-Wirtschaft belebt werden. Wenn die EZB die Zinsen niedrig lässt und die FED die Zinsen erhöht, wird vermutlich ein Teil des Kapitals in den Dollar abwandern und den Euro schwächen. Dies ist jedoch für europäische Anleger eher ein Grund, Euros (die schwächer zu werden drohen) in den Sachwert Gold zu tauschen.

Muss die FED die Zinsen schon bald wieder senken?

Analysten in den USA schätzen zwar das Wachstum (BSP) dieses Jahr in den USA auf 2,9%, aber für 2019 sieht man nur noch 2% und für 2020 deutlich reduzierte 1,3%. Aufgrund fiskalischer Einflüsse wird das Wachstum so stark zurückgehen.

Die FED werde daher die US-Zinsen wohl in 2019 noch auf knapp 3% erhöhen, dann aber wieder senken müssen, spätestens 2020, weil sonst eine Rezession droht, wird von Capital Economics in den USA ausgeführt. Eine weitere Einführung von Zöllen oder der Zusammenbruch des NAFTA-Systems würden diese Effekte noch verstärken. Als wahrscheinlicht gilt, dass die FED in den nächsten 12 Monaten zwar noch ca. 4x die Zinsen erhöht, damit aber die Konjunktur verlangsamt und die Wirtschaft belastet. Die Kreditkosten der privaten und offiziellen Haushalte in den USA würden steigen, was zu Problemen führt. Weitere sich gegenseitig hochschaukelnde Handelszölle könnten überdies zum deutlichen Rückgang der Exporte führen. Ein Supergau für die Amerikaner.

Europäische Anleger wappnen sich mit Gold

Trump hat vor dem Wochenende ja weitere Zölle auf europäische Güter angekündigt. Europäische Anleger wappnen sich vor den unsicheren Zeiten mit Gold. Selten wurde an einem Wochenende so massiv Gold und Silber geordert. Spitzenreiter bei den Anlagegoldmünzen waren der Gold-Maple und der 1-Unzen-Krügerrand, bei den Goldbarren gingen erstaunliche viele Orders für die neuen Heraeus-Sommer-Goldbarren ein, die pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang erschienen, gefolgt von den neutralen 100 Gramm Goldbarren.

 

 

Vor 70 Jahren wurde die DM eingeführt – und wo ist sie jetzt?

Papiergeld hat selten eine lange Lebensdauer. Vor 70 Jahren wurde in Deutschland (Westen) die DM eingeführt: Am 20./21.Juni 1948 wurde sie in den sogenannten westlichen Besatzungszonen als Zahlungsmittel eingeführt. Heute gibt es sie nicht mehr. Doch wie war das damals?

40 Mark Kopfgeld für alle

Zum Neustart in die neue Währung erhielt jeder 40 DM, einen Monat später gab es noch einmal einen Nachschlag: Nochmal 20 DM. Wer 100 Reichsmark auf dem Sparkonto hatte, bekam dafür nur noch 6,50 DM. Ein Schock für viele Sparer. Ein Schock für viele Deutsche. Wer Sachwerte hatte, war im Vorteil. Die Bevölkerung wurde übrigens erst am 18.6.1948 über den Rundfunk darüber informiert. Nur Tage vorher. Sein Geld auf dem Konto bekam man übrigens erst nach Genehmigung durch das zuständige Finanzamt umgetauscht.

Umstellung Mieten und Löhne 1:1

Es bekam zwar jeder nur 40 DM Kopfgeld, aber die Mieten und Löhne wurden 1:1 umgestellt. Regale in Supermärkten, die vorher leer waren, füllten sich plötzlich. Die Händler hatten vorher aus Angst, dass die Reichsmark plötzlich außer Verkehr gesetzt wird, Waren zurückgehalten, um nicht auf wertlosem Papiergeld zu sitzen. Ein großer Schwarzmarkt und Tauschhandel war entstanden. Verbindlichkeiten (Kredite) wurden übrigens im Verhältnis 10:1 umgestellt: Wer 10 Reichsmark schuldete, musste nur noch 1 DM zurückzahlen.

DM auf DDR-Bürger übergestülpt

Mit der Wiedervereinigung wurde die DDR-Mark 1:1 in DM umgetauscht und auf dem Gebiet der früheren DDR die DM eingeführt. Das führte schnell dazu, dass DDR-Betriebe nicht mehr konkurrenzfähig waren oder dies offenkundig wurde. Viele Arbeitsplätze wurden vernichtet, viel Arbeitslosigkeit entstand, sukzessive entstanden neue Arbeitsplätze. Für viele ein sehr schmerzhafter Prozess

2002 dann Abschaffung der DM

Mit Einführung des Euros wurde im Jahr 2002 die DM ganz abgeschafft und der Euro eingeführt. Viele empfinden ihn auch heute noch als Teuro, weil gefühlt alles teurer geworden ist. Mehr als 50% der über 50-jährigen rechnen auch heute noch Preise in DM um, wenn Investitionen oder Ausgaben anstehen. Wer heute ein Schnitzel mit Spargel für 32 Euro isst, fragt sich, ob er früher dafür auch 64 DM ausgegeben hätte. Die Eiskugel, für die man als Kind 20 Pfennig bezahlt hat, kostet heute häufig umgerechnet 2 DM. Hier wird einem die Geldentwertung richtig vor Augen geführt.

Statistiker errechnen für den Euro eine Geldwertstabilität. Im Schnitt der letzten 10 Jahre soll die durchschnittliche Preissteigerung nur 1,6% pro Jahr gewesen sein. Viele Bürger fühlen etwas anderes.

Milliarden DM noch im Umlauf

Nach den Statistiken der Bundesbank sind auch 16 Jahre nach der Euro-Einführung immer noch DM-Scheine im Volumen von 5,91 Milliarden DM nicht in Euro getauscht worden, auch 6,69 Milliarden DM an Münzen sind noch nicht umgetauscht. Darunter mag auch die eine oder andere Sammlermünze sein. Die Bundesbank hat das Versprechen gegeben, die DM zeitlich unbefristet in Euro umzutauschen. Nur bekommt man für 100 DM keine 100 Euro, sondern es wird mit dem Faktor 1,95 gerechnet, als Faustformel haben sich viele gemerkt, dass man für 100 DM nur 50 Euro bekommt. Gefühlt bekam man allerdings für 100 DM damals einen Einkaufswagen voller Lebensmittel, während für 50 Euro heute der Boden des Einkaufswagens bedeckt ist.

In vielen anderen Euro-Ländern hat man übrigens den Umtausch der alten Währung zeitlich befristet und nicht unbefristet belassen – wie in Deutschland.

Gold oder DM 1948

Wer sich 1948 entscheiden musste, ob er Gold oder DM im Garten vergräbt, hätte sich besser für das Gold entschieden:

  • 1 Unze Gold kostete 1948  115,58 DM
  • 1 Unze Gold kostet 2018 rund 1100 Euro
  • 115,58 DM vergraben im Garten wären heute rund 59 Euro
  • 1 Unze Gold kostete damals 35 US-Dollar, heute ca. 1275 US-Dollar

Clevere Deutsche hatten vor der Währungsumstellung auf die DM mit Reichsmark Gold gekauft und konnten so die Kaufkraft erhalten. Während im April 1948 der Ankaufspreis für ein Kilogramm Gold in Deutschland bei 3600 Reichsmark lag, erhielt man für das gleiche Kilo Gold im Oktober desselben Jahres (nach DM-Einführung) bereits 3800 DM. Goldbesitzer  haben also der Geldentwertung ein Schnäppchen geschlagen.

Gold kaufen auch im Euro-Zeitalter sinnvoll

Auch heute noch ist Gold kaufen sinnvoll. Auch im Euro-Zeitalter. Niemand kann die Zukunft des Euros vorhersehen. Die wenigsten hätten einen EU-Austritt Großbritanniens vor Jahren für möglich gehalten, – nunmehr steht das Königreich mitten in den Brexit-Verhandlungen und andere Länder gelten ebenso als Austrittskandidat. Griechenland bittet um Schuldennachlass und Italien hat auch Probleme mit dem Euro. Wird es den Euro in 10 oder 20 Jahren noch geben. Das weiß niemand. Was man weiß, ist, dass es Gold in 10 oder 20 Jahren noch geben wird. Die letzten 5000 Jahre war es wertvoll. Die Wahrscheinlichkeit, dass es das auch in 10 bis 20 Jahren noch ist, dürfte groß sein. Ob es in 20 Jahren auf deutschem Gebiet noch einen Euro gibt, darauf würden vermutlich weniger Leute wetten. Viele Anleger setzten daher lieber auf Gold statt auf Papiergeld.

 

 

 

Was ist der Fußball-WM-Pokal aus Gold eigentlich wert?

Ob die deutsche Fußball-Nationalmannschaft dieses Jahr in Russland die Fußball-WM gewinnt, steht ja noch in den Sternen. Nach dem ersten Spiel werden einige Fans froh sein, wenn die Mannschaft nicht in der ersten Runde schon ausscheidet.

Doch was ist der goldene Fußball-Pokal, den der Sieger (leihweise) bekommt, überhaupt wert und wie kann man daran die positive Goldpreisentwicklung ablesen?

Gold im Fußball-WM-Pokal

Der Pokal, den der Sieger des Turniers bekommt, wird seit 1974 unverändert weitergereicht. Bis 1970 galt, dass, wenn man ihn 3x gewinnt, darf man ihn auch behalten. Dies ist im Jahr 1970 Brasilien gelungen. Anschliessend wurde der jetzige Pokal gestaltet, der auch bei einem dreimaligem Gewinn im Eigentum der FIFA bleibt.

Der jetzige Pokal wurde in Mailand durch die Werkstatt GDE S.r.l. (Bertoni Milano) hergestellt, in 2005 wurde der Cup generalüberholt. Der 36,8 cm hohe Pokal wiegt 6175 Gramm, davon sind ca. 4,9 kg Gold und zwar 750er Gold. Ein paar Malachit-Edelsteine verzieren den Gold-Pokal.

4,9 kg 750er Gold entsprechen 3,675 kg reinem Gold

Materialpreis Gold des Fußball WM Pokals

Schaut man sich an, was heute z.B. ein 1 kg Goldbarren kostet, kommt man alleine auf einen Materialwert von rund 130.000 Euro für den Fußball WM Pokal. Hier sieht man die positive Entwicklung des Goldpreises, denn bei der Herstellung im Jahr 1973 lagen die Materialkosten nur bei knapp 5.000 US-Dollar. Der Goldwert im Pokal hat sich also seit Beginn der 70er vervielfacht.

Gewinner-Mannschaft bekommt nur Kopie mit

Seit dem Jahr 2006 ist übrigens eingeführt, dass die Gewinnermannschaft gar nicht mehr den Original-Pokal aus purem Gold mitnehmen darf, sondern diese bei Abreise nur eine preiswerte Kopie aus Bronze erhält, die vergoldet ist. Und selbst diese Nachbildung bleibt Eigentum der FIFA und muss auf Verlangen zurückgegeben werden. Der Original-WM-Pokal wird im FIFA Museum in der Schweiz (Zürich) verwahrt.