Bitcoins fallen auf 1-Jahres Tief – Goldpreis bleibt stabil

Die meisten sogenannten Kryptowährungen wie Bitcoin stehen massiv unter Druck. Auf den Bitcoin-Börsen notierte der Kurs am Montagvormittag auf einem 1-Jahres-Tiefstand zwischen 5173 Dollar und 5270 Dollar pro Bitcoin. So tief standen Bitcoins seit Oktober 2017 nicht mehr. Alleine seit Mitte letzter Woche verloren Anleger bis zu 17% mit Bitcoin-Investments.

Goldpreis in Euro stabil

Der Goldpreis in Euro ist am Montag mit rund 1069 Euro/Unze relativ stabil, der Goldkurs in Dollar bewegt sich um ein Niveau von 1220 $/oz. Damit hat das physische Gold ein weiteres Mal seine Stärke gegenüber künstlichen Digitalwährungen wie Bitcoin unter Beweis gestellt. Der Bitcoin-Preis ist von Höchstnotierungen um 20.000 Dollar in 2017 mittlerweile auf rund ein Viertel innerhalb eines Jahres zusammengebrochen. Dagegen wirkt der Goldpreis – bei allen Schwankungen – wie ein Fels in der Brandung.

Verweigert Bank of England Venezuela die Goldauslieferung?

Das hochverschuldete Venezuela soll von England die Auslieferung der dort bei der Bank of England hinterlegten Goldbarren verlangt haben. Die letzten Tage machte allerdings die Nachricht die Runde, dass die Bank of England das Gold nicht so ohne Weiteres ausliefern möchte.

Weder von der Bank of England noch aus Venezuela gab es Stellungnahmen zu dieser Nachricht. Kolportiert wurde ein Auslieferungsgesuch von 14 Tonnen Gold durch Venezuela. Die Bank of England hätte unter Hinweis auf Geldwäsche und mangelnde Versicherung eine Auslieferung abgelehnt, bzw. mindestens verzögert.

Händler am Londoner Goldmarkt führen das Zurückhalten auf eine neue Anweisung (executive order 13850) aus den USA zurück, die am 1.November in Kraft getreten ist. Diese Anweisung soll den den Goldhandel mit Venezuela einschränken und wurde von Präsident Trump erst kürzlich erlassen. In den britischen Medien wird allerdings kolportiert, dass es schlicht schwierig sei, einen ausreichend versicherten Transport in die als unsicher geltende Region von Venezuela zu arrangieren, – zuletzt habe man dies 2011 und 2012 mit insgesamt 160 Tonnen Gold arrangieren können.

Nachfrage nach Goldmünzen

Deutsche Edelmetallkäufer fragten auch zu Wochenbeginn stark nach den klassischen Goldanlagemünzen wie dem kanadischen Maple Leaf und dem 1oz-Krügerrand nach. Bei den Goldmünzensammlern lag der neue, auf nur 400 Exemplare weltweit limitierte 2-Unzen-Krügerrand im Fokus.

2-oz-Gold-Kruegerrand-2019
Doppel-Krügerrand: 2 oz Krüger mit Auflage von nur 400 Stück weltweit

 

Was der britische Schatzkanzler Gordon Brown mit Gold falsch machte

Der frühere britische Schatzkanzler (zu vergleichen mit dem deutschen Finanzminister) Gordon Brown hat im Zeitraum von 1999-2002 die Hälfte der britischen Goldreserven verkauft. Dafür hatte er damals im Schnitt 275 Dollar pro Unze bekommen (210 GPB). Aktuell wird Gold zu mehr als dem VIERFACHEN Preis notiert, nämlich zu rund 1200 $/oz.

Hätte der britische Schatzkanzler Brown das Gold also behalten und heute erst verkauft, hätte er viermal so viel Geld dafür bekommen. Aktuell hält die britische Zentralbank noch rund 310 Tonnen Gold. Deutschland hält einen ca. 10x so großen Bestand mit 3373 Tonnen Gold. Ursprünglich saß Großbritannien auf einem Goldschatz von 715 Tonnen, den Gordon Brown mehr als halbierte.

Die Nachfrage nach dem britischen Gold hatte damals das Angebot um das Fünffache überstiegen, Brown hatte das Gold verauktionieren lassen. Zu früh, wie man aus heutiger Sicht feststellen kann.

Goldverkauf der Briten stieß damals schon auf Kritik

Der Goldverkauf durch Gordon Brown stieß damals schon auf scharfe Kritik: Zahlreiche Politiker hatten den Verkauf als zu früh bezeichnet und Kritik wurde laut, dass damit der Goldpreis sinken könnte, was Goldminen unrentabel macht und damit Arbeitsplätze in Südafrika koste. Der Schatzkanzler muss sich nun vorwerfen lassen, die Hälfte des britischen Tafelsilbers viel zu billig verscherbelt zu haben.  Die Bank of England wäre heute vermutlich froh, mehr Gold in den Zentralbankreserven zu haben. Aber verkauft ist verkauft.

 

 

 

Hat die Bank of England 166 Millionen Goldunzen?

So manch Rentner in Deutschland wäre froh, wenn er eine Unze Gold im Besitz hätte und die Bank of England soll 166 Millionen Goldunzen im Besitz haben? Stimmt das überhaupt? Und wenn ja, wem gehören die?

Wer ist die Bank of England überhaupt?

Die Bank of England geht auf eine Gründung im Jahr 1694 zurück und schon im Jahr 1697 wurde es für die Bank of England notwendig, große Gold-Lagerplätze anzulegen, weil damals viele Schiffe der East India Company mit Edelmetallen aus Brasilien in Großbritannien ankamen und das sichere Lagern von Gold damit eine Notwendigkeit wurde. London wurde kurz danach zu einem der wichtigsten Goldhandelsplätze der Welt und Produzenten aus Kalifornien, Australien und Süd Afrika trafen sich dort. Lange Zeit wurde die Mehrheit des nach Großbritannien importieren Goldes und Silbers in die Bank of England nach London verbracht.

Gold-Raffinerien in der Nähe der Bank of England

In der Nähe der Bank of England, die selber die St.Luke´s refinery besaß, siedelten sich goldverarbeitende Betriebe an, sodass es einfach praktisch war, über die Bank of England zu handeln.

Good Delivery Liste ab 1750

Bereits im Jahr 1750 stellte man eine London Good Delivery List auf, die Gold-Raffinerien auflistete, die einen bestimmten Standard an Goldbarren produzierten. Wer auf der Liste stand, dessen Barren durften in London gehandelt werden. Diese Liste ist noch heute Standard im weltweiten Goldhandel. Auf der liste zu stehen, gilt bei Goldbarrenherstellern weltweit als Adelung.

Immer mehr Goldhändler ab 1850

Spätestens mit dem Goldrausch in Kalifornien und Australien in den 1850er-Jahren entstanden in London immer mehr Goldhändler und Broker, die Gold unabhängig von der Bank of England lagerten und handelten.

Goldstandard in 1914 beendet

Bis 1914 verpflichtete sich die Bank of England auch, gegen die britischen Banknoten eine bestimmte Menge Goldmünzen auszugeben, doch diese Golddeckung wurde 1914 aufgegeben. Dennoch kaufte der englische Staat weiter Gold, um seine Währung zu stärken. Insbesondere das Gold aus Südafrikas Goldproduktion wanderte in die britischen Reserven.

Goldfixing in 1919 etabliert

Die Bank of England wurde auch im Jahr 1919, in dem das britische Gold Fixing installiert wurde, der Agent für die Zentralbank Südafrikas (South African Reserve Bank), um deren Gold zu vermarkten. Über das Londoner Gold-Fixing vermarktete die Bank of England das südafrikanische Gold bis zum Jahr 1968 nahezu exklusiv.

LBMA-Gründung in 1987

Die Bank of England als staatliche Bank merkte in den 1980er-Jahren, dass es opportun wäre, die Regulierung der London Good Delivery List in unabhängige Hände zu geben, was im Jahr 1987 durch die Übergabe dieser Funktion an die London Bullion Market Association erfolgte. Bis dahin hatte die Bank of England diese Liste geführt.

Bank of England einer der größten Goldbesitzer der Welt

Auch heute noch ist die Bank of England einer der größten Goldbesitzer der Welt, aber das Gold steht nicht alles im Eigentum der Bank of England. Natürlich bewahrt die Bank of England auch heute noch die britischen Gold-Reserven auf, aber ein Großteil des Goldes in der Bank of England wird für andere Staaten dort verwahrt, z.B. für andere Zentralbanken, aber auch für LBMA-Mitgliedsfirmen.

Goldverwahrung allocated

Die Goldverwahrung für fremde Eigentümer erfolgt ‚allocated‘, d.h. das Gold erscheint nicht in der Bilanz der Bank of England und die Bank kann genau nachweisen, welcher einzelne Barren in der Bank of England wem gehört.

Der Bank of England gehören nur zwei Goldbarren

Der Bank of England selber gehören nur zwei Goldbarren und diese zwei London good delivery Barren sind im Bankmuseum ausgestellt. Die anderen britischen Goldbarren gehören der britischen Regierung und diese ist Kunde der Bank of England.

400.000 Goldbarren in der Bank of England

Aktuell (9.2018) gibt die Bank of England an, über 400.000 Goldbarren für diverse Eigentümer zu verwahren, zumeist 400-Unzen-Barren (ca. 12,4 Kilogramm).

166 Millionen Goldunzen in 2018

Die Bank of England weist in ihrer Statistik für Mitte 2018 einen Bestand von 166,6 Millionen Goldunzen aus. In 2016 betrug der Bestand noch 150,8 Millionen Goldunzen:

Bank-of-england-goldunzen-2018
Goldunzen in der Bank of England (Quelle: BoE)

Goldmarktregulierung abgegeben

Auch die Goldmarktregulierung wurde von der Bank of England abgegeben. Seit dem Jahr 2000 macht dies in Großbritannien eine eigene Behörde, die Financial Services Authority und die Financial Concuct Authority.

Einblick in den Goldkeller der Bank of England

Aus Sicherheitsgründen gewährt die Bank of England dem Publikum für gewöhnlich keinen Einblick in die Gold-Tresore. Hier gibt es jedoch in einer Broschüre der LBMA einen Einblick in einen der Gold-Lagerräume:

Goldlagerung in der Bank of England (Seite 3)

Kann man die Bank of England besichtigen?

Nein, die Bank of England nicht, aber das Museum direkt daneben ja. Es befindet sich direkt in der City of London.

Gold-Britannia lagert in der British Royal Mint

Die Britannia Goldmünzen, die die Royal Mint in Großbritannien herstellelt, lagern in einer der Produktionsstätten der Münzprägestätte, die dafür eigens große gesicherte Spezialtresore hat.

Auch am Donnerstag steigt der Goldpreis weiter

Auch am Tag nach der FED-Entscheidung über eine Mini-Zinserhöhung steigt der Goldpreis im deutschen Handel weiter an. Am Nachmittag erreichte der Goldpreis die Marke von 1080 €/oz, was mehr als 15 Euro höher als der Goldpreis von vor 2 Tagen ist. Der Goldkurs in US$ notierte am Nachmittag bei 1330 $/oz.

FED machtlos

Am Markt hatte man offensichtlich eine höhere Zinsanpassung befürchtet und die Vornahme dreier weiterer Zinsschritte. Nunmehr wurden aber nur zwei weitere angekündigt. Die US Notenbank FED will offensichtlich weder die Konjunktur abwürgen, noch es dem US-Präsidenten schwer machen, weitere Kredite aufzunehmen. Höhere Zinsen schlagen sich auch in einem höheren Aufwand im Staatshaushalt für den Schuldendienst nieder. Hier stehen die USA ohnehin schon mit dem Rücken an der Wand und haben die Schuldenobergrenze erreicht.

Bank of England macht nichts

Die Bank of England hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass man vorerst keine Zinsschritte vornehmen wolle.

Starke Goldimporte nach Indien

Die indische Schmuckindustrie hat alleine im Februar diesen Jahres Gold für rund 606 Millionen US-Dollar importiert, – dies ist mehr als sechsmal so viel wie im Vormonat (Januar: 98 Millionen USD). Offensichtlich zieht die Goldschmucknachfrage in Indien wieder an. Indien und China zählen weltweit zu den größten Goldnachfragern. Während in China vor allen Dingen Goldmünzen und Goldbarren gefragt sind, legt der Inder sein Geld lieber in Goldschmuck an.

Goldproduktion in Südafrika fällt

Die Goldproduktion in Südafrika ist weiter gefallen. Im Januar habe man nicht nur 13,6% weniger Platinmetalle aus der Erde gefördert, sondern auch 7,7% weniger Gold. Mit seinem Ausstoß von zuletzt nur noch 145 Tonnen Gold pro Jahr liegt Südafrika, das einst das größte Gold fördernde Land der Welt war, nur noch auf Platz 7 der Weltrangliste.  Größter Goldförderer der Welt ist auf Platz 1 China (ca. 440 Tonnen), gefolgt von Australien (ca. 300 Tonnen) und Russland (ca. 255 Tonnen).