Chinesen heben Geld von der Bank ab und kaufen Gold

In China scheint sich die Tendenz zu verstärken, dass die Bevölkerung vermehrt in Gold investiert. Die sich abschwächende Konjunktur in China wird offensichtlich auch von Geldanlegern wahrgenommen. Da hilft es auch nichts, wenn staatlicherseits Werbung dafür gemacht wird, dass die Bevölkerung mehr in Aktien investieren solle. Tatsächlich wird Geld von Konten abgehoben und werden Aktien verkauft, um Gold zu kaufen. Dies berichteten mehrere chinesische Medien.

Chinas Währung verliert gegenüber dem Dollar

Der Yuan oder Renminbi fiel Anfang der Woche auf einen 7-Tages-Tiefststand. Chinesen kaufen teilweise US-Dollar als Anlage, sobald dieser etwas schwächer wird. Die Deutsche Bank will ausgerechnet haben, dass die Zölle auf chinesische Waren den Yuan bis auf ein Niveau von 7.1 gegen Dollar abwerten werde. Zuletzt notierte er noch bei 6.88.

Immer mehr Goldkäufe

Das chinesische Newsportal Sina berichtete zuletzt von immer mehr Goldkäufen im Juni in China. In Radio Free Asia wird ebenso von vermehrten Goldkäufen der Kunden gesprochen, weil sie der chinesischen Währung nicht mehr vertrauen.

Immer mehr Goldgeschäfte in großen Städten

In den großen Metrolpolen Chinas entstehen auch immer mehr Goldgeschäfte, in den vor allen Dingen Goldbarren, aber auch Goldmünzen und Goldschmuck verkauft werden. Gerade unter der jüngeren Generation ist das Investment in Gold sehr beliebt. Einige kleinere Bankenpleiten in China haben für zusätzlichen Anschub der Nachfrage gesorgt.

Chinas Regierung begrenzt Kaptialflucht

Bereits in den vergangenen Jahren hat Chinas Regierung die Kapitalflucht der Chinesen begrenzt, indem z.B. die Menge des im Ausland bezogenen Geldes mit der in China beliebte Kreditkarte Unionpay begrenzt wurde. Ein Jahreslimit von 100.000 Yuan, ca. 13.000 Euro wurde ein eingeführt. Das trifft vor allen Dingen wohlhabende Chinesen, die sonst auf ihren Urlaubstrips in Europa oder USA noch größere Mengen für westliche Luxusgüter (von der Louis-Vuitton-Handtasche bis zum Rimova-Koffer) ausgegeben haben. So will der Staat verhindern, dass Chinesen ungehindert über ihre Karte Yuan in Euro oder in US-Dollar tauschen. Gerade solche Beschränkungen scheinen einigen Chinesen Angst zu machen, was zu Goldkäufen führt. Auch die Menge, die an Fremdwährung wie Dollar oder Euro in Chinas Banken getauscht werden kann, wurde begrenzt: Auf jährlich 50.000 US-Dollar.

Will Trump den Goldstandard für den US-Dollar?

Der Goldpreis hat mit dem Bekanntwerden einer Äußerung des US Präsidenten Trump wieder einen Anlauf nach oben genommen. Die Äußerung Trumps hat zahlreiche Goldkäufe ausgelöst. Doch was hat er überhaupt geäußert?

Trump will FED neu besetzen

US Präsident Trump hat am Dienstag bekannt gegeben, dass er beabsichtige sowohl Judy Shelton als auch den bislang bei der FED in St.Louis beschäftigten Ökonom Christopher Waller für das Führungsgremium der US Zentralbank FED vorzuschlagen.

Shelton will Dollar an Gold binden

Dies ist deshalb bemerkenswert, weil Judy Shelton, die bislang Direktorin bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ist, erst im letzten Jahr geäußert habe, dass eine Bindung des US-Dollars an den Goldpreis deutliche Vorteile hätte. Auch hatte sie sich kürzlich in einem Befragung des Wall Street Journals für eine Zinssenkung durch die Notenbank FED ausgesprochen. Zinssenkungen haben üblicherweise Goldpreissteigerungen zur Folge. Wohl ein Grund für massive Goldkäufe nach dem Bekanntwerden des Vorhabens von US-Präsident Trump.

Trump hat mit Shelton eine Gouverneurin für die US-FED vorgeschlagen, die in der Vergangenheit die FED bereits öfters kritisierte und sich für den Goldstandard ausgesprochen hat. Trump hat – wie üblich – sein Vorhaben über Twitter bekannt gegeben:

Shelton hat vor Ihrer Tätigkeit bei der Bank auch schon bei den Hilton Hotels im Direktorium gearbeitet.

Goldpreise deutlich fester

Am Mittwoch notierten die Goldpreise im Nachmittagshandel deutlich fester als noch am Vortag vor der Äußerung Trumps. Der Goldpreis in Euro zog deutlich auf ein Niveau von 1255 Euro/Unze an, war im Tagesverlauf auch schon deutlich höher. Der Goldkurs in Dollar bewegte sich mit 1417 $/oz wieder deutlich über der 1400$-Linie.

Maple Leaf und Känguru besonders stark gefragt

Im heutigen Auftragseingang war bei den Edelmetallkäufern der Maple Leaf in Gold und die Goldunze der Kängurus sehr beliebt und gehörten zu den meistgeorderten Goldmünzen.

Känguru Goldmünzen aus Australien stark gefragt
Känguru Goldmünzen aus Australien stark gefragt

Goldpreis auf höchsten Stand seit 2013

Sowohl in US-Dollar wie auch in Euro bewegte sich der Goldpreis auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 2013, was Analysten als mögliches Zeichen dafür deuten, dass der Goldpreis nunmehr weiter nach oben ausbrechen könne. Eine Konsolidierungsphase gelte als abgeschlossen. Im frühen europäischen Handel heute morgen wurden durch nachlaufende asiatische Orders sogar Goldpreise bis 1263 Euro pro Feinunze gesehen.

Perth Mint verkaufte im Juni fast doppelt so viel Gold

Vom Run auf Goldmünzen im Juni hat auch die australische Perth Mint als Hersteller der beliebten Känguru Goldmünzen profitiert: Statt noch wie im Mai 10.790 Goldunzen zu verkaufen, wurden im Juni mit 19.449 fast doppelt so viele Unzen abgesetzt.

Umsatzsteigerung bei Gold von 80%

Die Umsatzsteigerung von 80% bei Gold führt die Perth Mint auf die Unsicherheiten an den Weltmärkten und die dadurch ausgelösten Goldkäufe zurück. Die Anleger fliehen in das vermeintlich sichere Edelmetall Gold.

Fokus lag auf Gold, nicht auf Silber

Die meisten Anleger hätten im Juni aber zu Gold statt zu Silber gegriffen, wodurch sich erklärt, dass der Silberabsatz im Juni mit 344.474 Silberunzen zwar immer noch beachtlich, aber 49,5% unter Vormonatsniveau lag.

All-Time-High in Australien bei Gold

In Australien notierte der Goldpreis in australischen Dollar berechnet im Juni auf einem All-Time-High. 1950 Austral-Dollar für eine Unze hatte es zuvor noch nicht gegeben. Und dennoch kaufen die Australier weiter Gold. Die Nachfrage kam aber auch zu einem großen Teil aus Deutschland und USA, wo die Känguru Goldmünzen, früher ‚Nuggets‘ genannt, auch sehr beliebt sind.

Känguru Goldmünze Mini
Die kleinste Känguru-Goldmünze aus Australien: Das Mini-Roo mit 1/2 Gramm Gold

Goldpreis macht größten Rücksetzer des Jahres

Der Goldpreis hat mit einem Rücksetzer von ca. 2% auf die Ereignisse rund um den G20-Gipfel in Osaka reagiert. Dabei fiel der Goldpreis in US-Dollar wieder unter die 1400$-Linie. Als Auslöser werden die Gespräche zwischen den USA und China während des G20-Gipfels gesehen, wo man sich darauf einigte, den Handelskrieg zunächst nicht weiter zu verschärfen und vorerst keine neuen Zölle einzuführen. Die Verhandlungen zwischen beiden Staaten sollen wieder aufgenommen werden. Wenn es auch nur ein symbolischer Schritt war, dürfte auch Trumps Überschreiten der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea ebenfalls beruhigend gewirkt haben.

Goldpreis am Montag Morgen

Im europäischen Vormittagshandel notierte der Goldpreis am Montag Morgen um die 1227 Euro/Unze, respektive um 1390 Dollar/oz. Allerdings war auf diesem Niveau eine starke Nachfrage zu verzeichnen. Auch deutsche Edelmetallkäufer nutzen den Preisrücksetzer massiv für Käufe. Vor allen Dingen die klassischen Goldmünzen wie Maple Leaf und Krügerrand waren bei deutschen Anlegern stark nachgefragt.

Arbeitsmarktdaten USA kommen am Freitag

Am Freitag werden neue Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet, internationale Edelmetallhändler werden mit Argusaugen auf die Bekanntgabe schauen, um dann besser einschätzen zu können, wie die US-Notenbank FED sich wohl hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklung positioniert. Zuletzt hatte die Notenbank einen sehr zurückhaltenden Kurs erwarten lassen, der zukünftig eher Zinssenkungen statt Zinserhöhungen in Betracht kommen ließ. Die Spekulationen über eine Senkung der US-Zinssätze hatte zuletzt auch viele Anleger in den USA in Gold-ETFs getrieben. Nach dem starken Goldpreisanstieg im Juni wird ein Rücksetzer als Konsolidierung als normal angesehen. Für Anleger bieten Preisrücksetzer in einem starken Markt immer wieder günstige Kaufgelegenheiten.

Credit Suisse sieht Goldpreis steigen

Die Schweizer Großbank Credit Suisse sieht gute Chancen, dass der Goldpreis über 1900 US-Dollar pro Unze steigt, ließ der Analyst David Sneddon verlauten. Gold habe mittlerweile eine mehrjährige Basis geschaffen, die als in sechs Jahren geschaffene Plattform für eine bedeutende und lang anhaltende Rallye sorgen könnte.

World Gold Council geht von steigender Goldnachfrage aus

Das World Gold Council WGC geht in einem jüngsten Bericht von einer in 2019 und 2020 steigenden Goldnachfrage aus. Die Goldnachfrage werde in 2020 auf voraussichtlich 4728 Tonnen (p.a.) steigen. Erst in 2021 könne die Nachfrage dann leicht um 4,9% auf 4497 Tonnen fallen. Man rechne damit, dass Notenbanken alleine pro Jahr rund 700 Tonnen Gold kaufen, nachdem in 2018 bereits über 600 Tonnen durch Zentralbanken absorbiert worden waren.

Goldbarren und Goldmünzen: Nachfrage steigt

Das World Gold Council geht nach jüngsten Statistikerhebungen davon aus, dass in 2019 und 2020 die Investmentgoldnachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren um 12 bis 13% pro Jahr steigen wird. Allein diese Nachfrag wird sich zwischen 1244 und 1392 Tonnen Gold pro Jahr bewegen. In China wird die Nachfrage nach Goldschmuck weiter sehr stark bleiben, glaubt das WGC. Weltweit sieht das WGC eine Goldschmucknachfrage in Höhe von 2357 Tonnen im Jahr 2021, was durch Anstiege von 5,7% in 2020 und 4,6% in 2021 erreicht wird. China als weltweit größter Goldschmucknachfrage werde die Nachfrage wesentlich antreiben.