Donald makes Gold great again – Goldpreis steigt im Umfeld des Handelskriegs

Weltweit haben die Anleger diese Woche verstärkt Gold gekauft, auch am heutigen Tag. US-Präsident Donald Trump macht mit seiner Einführung von Strafzöllen vielen Anlegern und Politikern Angst. Darüber tröstet auch nicht die Aussetzung von Strafzöllen gegen die EU, die nur temporär bis 1.5.2018 ausgesetzt wurden.

Alles fällt, Gold steigt

Aktienkurse, Anleiherenditen und auch der Kurs des Dollars fiel diese Woche, aber Gold steigt. Am Freitagnachmittag stieg der Goldpreis in Euro im deutschen Handel auf über 1092 €/oz, lag damit rund 10 Euro über den Vortagsnotierungen. Auch der Goldkurs in Dollar stiegt um 15,50$ auf 1348 $/oz.

Der Dax notierte mit 11.940 Punkten 159 Punkte oder 1,32% schwächer als am Vortag, der CAC40-Index in Paris notierte ebenfalls 1,07% schwächer, zuvor hatte am Morgen Tokyo mit dem Nikkei-Index 4,51% Verlust eingefahren (20.617 Zähler). Auch deutsche Anleihen fielen leicht. Selbst für zehnjährige Bundesanleihen liegt die Rendite mittlerweile nur bei 0,53%. Kein Wunder, dass sich immer mehr Anleger für Gold entscheiden. Der Euro wurde zuletzt mit 1,2346$ gehandelt, nachdem er am Morgen noch knapp über 1,2300 gelegen hatte. Der Dollar sackte ggü. fast allen anderen wichtigen Währungen ab.

Nicht einmal Zinserhöhungen konnten Goldpreis-Anstieg stoppen

Der Markt bewertet die Wirtschaftsprobleme durch den US-Handelskrieg offensichtlich schwerer als die FED-Entscheidung über gestiegene Zinsen. Die Zinserhöhung der US-Zentralbank konnte den Anstieg des Goldpreises nicht bremsen, so verunsichert sind die Anleger weltweit.

China hat Vergeltungsmaßnahmen angekündigt

Auf die Ankündigung von US-Strafzöllen gegen China und andere Länder hat China nunmehr reagiert und seinerseits Strafzölle im Volumen von rund 3 Milliarden Dollar angekündigt, u.a. auf US-Schweinefleisch (25%) und auf Stahlrohre, Früchte und Wein je 15%. 128 verschiedene Produktgruppen umfasste die Liste, die China in Aussicht gestellt hat, wenn die USA an der Einführung von Strafzöllen festhalten. Trump hatte Strafzölle im Volumen von 60 Milliarden Dollar gegen China angekündigt, seine Berater hätten 60 Tage Zeit, eine exakte Liste auszuarbeiten, verkündete das Weiße Haus.

EU bei Zöllen nur während Schonfrist ausgenommen

Ab diesem Freitag beginnt die Zollpflicht für bestimmte Produkte, die in die USA gebracht werden sollen. Nach Interventionen hat sich US-Präsident Trump breitschlagen lassen, die EU(28 Länder), Kanada, Mexiko, Australien, Argentinien und Südkorea bis zum 1.5.2018 vorrübergehend davon auszunehmen, um den betroffenen Ländern die Möglichkeit zu geben, eigene Zölle abzubauen oder Gegenleistungen zu erbringen. Eine Arbeitsgruppe aus EU- und US-Abgesandten soll bis 1.5.2018 eine Lösung erarbeiten.

China kauft so viel Gold wie lange nicht mehr aus der Schweiz

Offenbar setzen auch die chinesischen Anleger immer noch verstärkt auf Gold: Im Februar importierte China alleine aus der Schweiz 66 Tonnen Gold, dies ist fast die Hälfte aller Schweizer Goldexporte im Februar (146 Tonnen). Addiert man Hongkong und Indien zur chinesischen Goldnachfrage aus der Schweiz, kommt man auf 113 Tonen, die im Februar aus dem Alpenland Richtung Asien wanderten. Indien und China gelten weltweit als die größten Goldnachfragenationen.

US Staatsverschuldung größer als alle anderen Länder der Welt zusammen

Die Staatsverschuldung der USA ist auf rekordverdächtigen 21,03 Billionen (!) Dollar angekommen. Diese Zahl ist größer als alle anderen bekannten Staatsschulden der Länder dieser Welt. Die Schuldenobergrenze der USA, die eigentlich bei 19,84 Billionen Dollar lag, war im September 2017 vom Kongress ausgesetzt worden. Mehr als 1,1 Billionen Dollar sind seitdem hinzu gekommen. Die USA haben bereits angekündigt, dieses Jahr vermutlich eine weitere Billion neuer Schulden aufzunehmen. Bei diesen Zahlen wird klar, dass der US-Staat nur wenig Freude an höheren Zinsen in den USA haben wird, – was den Spielraum der FED einschränken dürfte, die Zinsen deutlich zu erhöhen.

Ähnlich wie beim Zusammenbruch der Lehman Brothers befürchten Anleger, dass ein solches schuldenfinanziertes System, bei dem die Neuverschuldung so stark steigt, irgendwann zusammenbricht.

Worauf setzten deutsche Anleger heute?

Edelmetallkäufer haben heute kräftig Anlagegold geordert, vor allen Dingen Maple Leaf und Krügerrand Goldmünzen

Gold wird als Krisenwährung, die nicht beliebig nachgedruckt werden kann, gesehen.

Goldmünze Maple Leaf
Statt auf bunt bedrucktes Papier (Papiergeld) setzen deutsche Edelmetallanleger vor allen Dingen auf Maple Leaf und Krügerrand Goldunzen.