Goldkäufer schauen auf die Wahl in Frankreich – Goldpreis niedrig

Obwohl die letzten Tage massive Käufe von Goldkäufern in Deutschland zu verzeichnen waren, die auf zurückgesetztem Goldpreis-Niveau Goldbarren und Goldmünzen kauften, notieren die Edelmetallkurse kurz vor der Wahl in Frankreich niedriger.

Goldpreis bei 1149 Euro/oz

Der Goldpreis in Euro lag am frühen Mittwochmorgen in Europa bei 1149 €/oz, respektive in US$ bei 1254 $/oz. Damit kam es zu einem klaren Bruch der 1264$ und 1260$-Linie nach unten. Chartisten gehen davon aus, dass Gold ausgehend von 1241 US$ die Rally nach oben wieder aufnehmen könnte. 1241$ dürfte eine wichtige Unterstützungslinie nach unten sein, – aktuell sieht es aber nicht danach aus, dass diese auch nur tangiert wird. Nach oben muss nun zunächst der Intraday-Widerstand bei 1264$/oz gebrochen werden.

Goldhandel institutionell auf kleiner Flamme

Die institutionellen Anleger handelten die letzten Tage Gold nur auf kleiner Flamme, grössere Transaktionen blieben aus. Ein Marktteilnehmer sagte, dass man bis Montag nach der Wahl in Frankreich abwarten wolle. Am Sonntag findet die Stichwahl zwischen Emmanuel Macon und Marine Le Pen statt. Macon gilt als Favorit. Le Pen hat als Ziel den Euro abzuschaffen und könnte sich eine EU ohne Frankreich vorstellen. Macon fehlen zur Durchsetzung seiner Politik selbst bei einem Wahlsieg möglicherweise Mehrheiten im Parlament.

Der Abwärtstrend bei Edelmetallen gilt als beschränkt, es wird erwartet, dass die Edelmetalle in den nächsten Tagen innerhalb enger Handelsspannen notieren und es erst nach der Wahl in Frankreich zu einer Belebung des institutionellen Handelsvolumens kommt.

Nächster US-Zinsentscheid bereits eingepreist

Der nächste US-Zinsentscheid der FED wird erst im Juni stattfinden. Experten gehen jedoch davon aus, dass eine etwaige Erhöhung der US-Leitzinsen, die ohnehin nur moderat stattfinden dürfte (wenn überhaupt) bereits im Goldkurs eingepreist ist und signifikante Änderungen nach unten nicht zu erwarten sind.

Goldpreis-Aufwärtstrend mit hoher physischer Nachfrage

Der charttechnisch seit Dezember vorliegende Gold-Aufwärtstrend wird durch eine anhaltend hohe Goldnachfrage von Privatanlegern weltweit getragen. Hohe Goldimporte nach Indien und China belegen dies. Geopolitische Spannungen dürften zudem den Goldpreis auch zukünftig nach oben bewegen, womit ein Goldpreis-Niveau von 1300$ für dieses Jahr wieder als erreichbar gilt (aktuell 1254$).

Starke Silber-Nachfrage nach Magnificent Maple Leaf

Silber setzte im Geleit des Goldpreises auch etwas zurück, was für deutsche Anleger den Kauf von Silbermünzen und Silberbarren wieder preiswerter machte. Eine erstaunlich starke Nachfrage war nach den neuen 10-Unzen-Silbermünzen Maple Leaf aus Kanada zu verzeichnen. Der unter Magnificent Maple vermarktete Maple Leaf mit 311 Gramm Feinsilber wurde gleich masterboxenweise (25 Stück) geordert.

Goldanleger kaufen Krügerrand

Bei den Goldanlegern war traditionell die Krügerrand Goldmünze Favorit, gefolgt vom kanadischen Maple Leaf in Gold.

Krügerrand Gold kaufen populär

Goldpreis setzt nach Führung von Macron in der ersten Wahlrunde zurück

Nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse in Frankreich, nach denen zwar keiner der Kandidaten mehr als 25% hatte, aber der Kandidat Macron vor der rechtsnationalen Le Pen führt, gingen die Goldpreise im asiatischen Handel zurück. Diejenigen, die Angst davor hatten, dass Marine Le Pen die meisten Stimmen erhält, haben wieder Gold verkauft, was die Preise drückte.

Vorläufige Endergebnisse der Wahl in Frankreich:

  • Macron 23,75 %
  • Le Pen 21,53 %
  • Fillon 19,91 %
  • Melenchon 19,64 %

Zwischen den beiden Erstgenannten findet nun am 7. Mai eine Stichwahl statt. Bis dahin ist noch alles offen und eine Wahlvorhersage schwierig. Meinungsforscher wollen wissen, dass das Ergebnis einer Stichwahl 65:35 für Macron sein werde.  Niemand weiß, ob bis dahin nicht noch ein Anschlag stattfindet oder ein sonstiges Ereignis, was womöglich einem der beiden Kandidaten einen Vorsprung verschafft. Macron ist für eine Beibehaltung des Euros, Le Pen hatte sich für die Abschaffung des Euros ausgesprochen und steht auch der EU kritisch gegenüber. Im französischen Parlament verfügen beide nicht über die absolute Mehrheit, sondern sind auf Koalitionen und Stimmen der Gegenseite angewiesen.

Euro legt zu – Gold schwächer

In einer ersten Reaktion auf die Wahl legte der Euro zu und Gold tendierte schwächer. Möglicherweise ist einigen Marktteilnehmern nicht bewusst, dass dies nur eine erste Wahl in Frankreich war und die Stichwahl bei derart knappen Verhältnissen wie gestern noch nicht entschieden ist. Am Montag morgen notierte der Euro bei 1,0868 rund 1% besser als am Vortag. Der Goldpreis in Euro notierte bei 1169 Euro/oz, was rund 2% leichter als zum Ende der vergangenen Woche ist. In US-Dollar setzte der Goldpreis bis auf 1270 $/oz zurück.

Deutsche Anleger kaufen auf ermäßigtem Niveau Gold

Deutsche Anleger nutzten die leicht zurückgesetzten Kurse für Gold, um günstiger als noch zum letzten Wochenschluss Goldbarren und Goldmünzen zu kaufen. Der Maple Leaf in Gold und Krügerrand Goldmünzen führten die Absatzhitparade an.

Krügerrand Gold kaufen

Goldpreis charttechnisch

Gold muss nun unter Beweis stellen, dass es die charttechnische Marke von 1260$/oz nicht unterschreitet und kann dann einen neuen Anlauf nehmen, um die Marke von 1300$/oz zu durchbrechen.

Faktoren für steigenden Goldpreis

Unterstützend für den Goldpreis dürfte ein schwächelnder US-Dollar sein, der schwach gegenüber Euro, Pfund und Yen ist. Der Goldpreis könnte also nur einen Zwischenrücksetzer auf dem Weg nach oben gemacht haben. Nach starken Anstiegen wie in der letzten Woche sind Rücksetzer/Gewinnmitnahmen an der Tagesordnung. Sie bieten Anlegern wieder auf vergünstigter Basis die Möglichkeit zum Positionsaufbau. Charttechnisch wäre es allenfalls kritisch, wenn die Marke von 1245$/oz nach unten durchschritten werden würde. Danach sieht es aber im Moment nicht aus, – Gold notiert am Montagmorgen mit 1270$/oz deutlich darüber.

Fundamentale Probleme nicht gelöst

Langfristige Anleger sehen, dass die fundamentalen Probleme auf der Welt nicht gelöst sind, auch mit einer Wahl in Frankreich nicht. Es gibt immer noch eine Auseinanderdriften-Tendenz in der EU, schwache Euroländer wie z.B. Griechenland, die stark verschuldet sind, einen US-Präsidenten, den immer noch keiner richtig einschätzen kann, Nordkorea, die mit einem Angriff auf US-Flugzeugträger drohen, IS-Terror auf der ganzen Welt, eine durch Russland besetzte Krim und zahlreiche andere Krisenherde. Von einer USA, die wieder an der Schuldenobergrenze laviert, ganz zu schweigen. Mit Gold dürfte man auch in der Zukunft auf der sicheren Seite sein.