Sinkende Zinsen befördern Goldpreis über 1300 Euro/Unze

Die neue Woche beginnt mit einem steigenden Goldpreis. Am Montag Morgen notiert Gold in Euro bei 1310 Euro pro Feinunze und auch in Dollar stiegen die Notierungen auf 1457 $/oz. Edelmetallhändler in Asien und Europa verzeichnen eine erhöhte Nachfrage.

US-Notenbank mit sinkenden Zinsen einer der Auslöser

Die amerikanische Notenbank FED hatte in der vergangenen Woche die Zinsen um 0,25% gesenkt und damit auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität in den USA reagiert. US-Präsident Trump hatte weitere Zölle auf Importe aus China im Milliardenvolumen angekündigt,- auf so zentrale Produkte wie Smartphones, Notebooks und Spielekonsolen, was die chinesische Wirtschaft empfindlich treffen würde, aber auch den US-Verbraucher richtig Geld kosten wird. Ein Apple-Iphone würde demnach rund 100 Dollar teurer.

Deutschland: Alle Bundesanleihen mit negativer Rendite

Man muss aber gar nicht bis nach USA schauen, auch in Deutschland sind die Zinsen niedrig: Erstmals seit Jahrzehnten bringen alle Bundesanleihen negative Renditen, auch Bundesanleihen mit 30-jähriger Laufzeit sind in den negativen Bereich gesunken. Wer sein Geld in 30-jährigen Anleihen des Bundes ‚anlegt“, erhält minus 0,002 Prozent als Rendite, d.h. er erhält weniger Geld zurück als er angelegt hat. Da gleichzeitig die Inflation den Wert des Geldes vermindert, ein gleich doppelt schlechtes Geschäft.

Anleger kaufen Gold

Kein Wunder, dass Anleger lieber Gold kaufen und auf einen weiter steigenden Goldpreis hoffen. Niemand kann steigende Goldkurse oder eine bestimmte Rendite bei den Goldkursen versprechen, aber faktisch ist Gold z.B. seit Jahresanfang kräftig gestiegen:

  • Goldpreis 2.1.2019: 1130,96 Euro
  • Goldpreis 2.8.2019: 1300,35 Euro
  • Wertzuwachs in Prozent in 7 Monaten: ca. 15%

Auch unter Berücksichtigung von Transaktionskosten haben Goldanleger seit Jahresbeginn also kräftig Geld verdient. Wer z.B. Goldbarren oder Anlagemünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Känguru oder Wiener Philharmoniker kaufte, hat auch unter Berücksichtigung von Lagerkosten (z.B. Schließfachgebühren) und dem Unterschied zwischen An- und Verkaufskurs noch eine zweistellige Rendite. Wer sein Gold physisch länger als 12 Monate im Bestand behält, darf den Zuwachs in Deutschland im Privatvermögen sogar steuerfrei für sich verbuchen.

Krise am Golf schwelt weiter

Die Krise in der Golfregion schwelt weiter: Iranische Revolutionsgarden wollen einen weiteren ausländischen Tanker beschlagnahmt haben, ein iranischer Kampfjet stürzt im Süden des Landes ab – angeblich aus technischen Gründen. Sollte der Iran tatsächlich wieder einen Tanker beschlagnahmt haben, wäre es der dritte innerhalb eines Monats. Trump hatte den iranischen Außenminister ins Weisse Haus eingeladen, dieser hatte jedoch abgelehnt.

Perth Mint verzeichnet 10% Zuwachs bei der Goldnachfrage

Die australische Perth Mint, die neben Goldbarren auch die stark bei Anlegern gefragte Goldmünze ‚Känguru‘ herstellt, verzeichnete bereits im Juli einen Anstieg von 10,6% bei der Goldnachfrage. 21.518 Goldunzen konnte die Perth Mint im Juli absetzen, im Monat zuvor waren es auch schon 19.449 Unzen Gold. Bei den Silberunzen verdreifachte sich der Absatz sogar: Im Juli verkaufte die Perth Mint 987.040 Unzen Feinsilber, nachdem im Juni nur 344.474 Unzen Silber bewegt worden waren.

Känguru Masterbox
Bei Anlegern beliebt: Masterbox mit 250x Känguru Silbermünzen mit je 31,1 Gramm Feinsilber

US Notenbank FED lässt Zinsen unverändert niedrig

US-Präsident Trump hatte sich noch am 30.4. per Twitter eine Zinssenkung um 1% gewünscht, doch US-Notenbank-Chef Jerome Powell ließ die Zinsen am gestrigen 1.Mai 2019 unverändert. Der geldpolitische Schlüsselzinssatz bleibt damit unverändert in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,5 Prozent.

Wohl doch keine Zinserhöhung wie letztes Jahr avisiert

Noch im letzten Jahr wurde avisiert, dass man in 2019 wohl noch 2-3x die Zinsen erhöhen werde, – das scheint nicht mehr aktuell zu sein. Jerome Powell erhöhte die Zinsen nicht und erniedrigte sie – trotz US-Präsidenten-Wunsch – auch nicht. Im Gegenteil: Er avisierte, dass die US-Notenbank auch zukünftig ‚geduldig‘ agieren werde, womit Beobachter verstanden haben wollen, dass man sich nicht von der Regierung beeinflussen lasse. Das Brutto-Inlandsprodukt hatte zuletzt mit einer Rate von +3,2% zugelegt.

Sogar kleine Zinssenkung beschlossen

Die FED beschloss gestern sogar eine kleine Zinssenkung bei einem Nebenzinssatz: Der Zins auf sogenannte Überschussreserven der Geschäftsbanken wurde um 0,05% auf 2,35% gesenkt, was aber eher als technische Maßnahme gesehen wurde.

Goldpreis zunächst unverändert

Der Goldpreis blieb nach dem Zinsentscheid zunächst nahezu unverändert, – am Donnerstagmorgen notiert der Goldpreis in Euro allerdings etwas niedriger – auf einem Niveau von 1136 Euro/Unze. Der Goldkurs in US-Dollar bewegt sich am Morgen um 1272 $/oz.