Brexit-Chaos löst weitere Goldkäufe aus – Goldpreis steigt

Kaum machte die Nachricht über das Scheitern der Brexit-Abstimmung im britischen Parlament die Runde, setzten in Deutschland vermehrt Edelmetallkäufe, vor allen Dingen im Bereich Gold ein. Um 20:39 Uhr europäischer Zeit war es klar: Mit 432 Nein-Stimmen gegen nur 202 Ja-Stimmen war Theresa May deutlich im Parlament gescheitert. Nach dem jetzigen Stand gibt es Ende März einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU, aber vertraglich geregelt ist er nicht, da der Vertrag zum Ausstieg abgelehnt wurde.

Eigene Partei verweigerte May die Zustimmung

Bemerkenswert: Rund 100 Abgeordnete aus der eigenen Partei verweigerten Theresa May die Zustimmung, damit droht nun Ende März ein ungeregelter Brexit.

Supermärkte und Apotheken horten

Da nicht geregelt ist, wie nach Ende März der Warenverkehr zwischen der EU und Großbritannien stattfinden soll, horten Lebensmittelketten und Pharmaunternehmen jetzt schon Lebensmittel und Medikamente, um soweit wie möglich auf Engpässe vorbereitet zu sein. Auch umgekehrt könnte es Probleme geben: Ohne Brexit-Vertrag dürften Medikamente in der ganzen EU nicht mehr vertrieben werden, die bislang z.B. auch in Deutschland verkauft wurden, weil sie in Großbritannien eine Zulassung hatten.

Graf Lambsdorff fordert EU-Sondergipfel

Alexander Graf Lambsdorff fordert einen EU-Sondergipfel, es seien nur noch 72 Tage bis zum harten Brexit und man müsse nun handeln, weil sonst bei einem ungeordneten Brexit dramatische Konsequenzen für alle möglichen Berufsgruppen und Branchen drohen.

Asiatische Börsen fielen, Gold stieg

Der Nikkei Index fiel um rund 100 Punkte nach der Brexit-Entscheidung in Großbritannien, der Goldpreis in Euro notiert am Morgen danach im deutschen Handel mit 1132 Euro pro Feinunze Gold fester als am Tag zuvor.

Misstrauensvotum heute Abend

Voraussichtlich heute Abend gegen 20 Uhr kommt es in Großbritannien zum Misstrauensvotum, welches die oppositionelle Labour-Partei beantragt hatte. Die Abgeordneten müssen dann entscheiden, ob sie der konservativen Regierung das Vertrauen entziehen, woraufhin innerhalb von 14 Tagen eine neue Regierung gebildet werden müsste. Kein ganz einfaches Unterfangen.