Rückgang der Renditen bei Festverzinslichen treibt Anleger ins Gold und den Goldpreis nach oben

In der Schweiz sind mittlerweile alle staatlichen Anleihen mit negativer Rendite versehen. Egal, ob man der Schweiz für 2, 5, 10 oder 20 Jahre Geld leiht: Man erhält weniger zurück, als man ‚angelegt‘ hat. Für das Vorrecht, dem Staat Geld zu leihen, muss man also zahlen. Unter das Kopfkissen legen, wäre schonender für das Vermögen. Oder in Gold zu investieren.

Festverzinsliche in Yen und Euro im Minusbereich

Immer mehr Anleihen in Yen und Euro weisen auch Negativ-Renditen auf. Institutionelle Anleger wie z.B. Fonds oder Versicherungen tun sich schwer, solche Papiere zu kaufen, bei denen beim Kauf schon vorprogrammiert ist, dass man hinterher weniger zurückbekommt. Erste Versicherungen bauen schon Tresoranlagen, um Bargeld zu bunkern, weil dies billiger ist, als bei der Bank Negativzinsen auf Kontoguthaben zu zahlen.

Goldpreis in Euro bei 1370 €/oz

Der Goldpreis in Euro erreichte am Donnerstag Nachmittag (15.8.2019) bereits die 1370-Euro-Marke und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Auch in US-Dollar kletterten die Notierungen weiter. Mit 1521 $/oz wurden im europäischen Nachmittagshandel die Unzen Gold gehandelt.

Merrill Lynch sieht schon 2.300 Dollar/Unze

Das Bankhaus Merrill Lynch/Bank of America hält schon 2.300 Dollar pro Feinunze als Kursziel bei Gold für möglich. Nachdem Gold alleine vom 1. August bis 7. August um mehr als 100 Dollar pro Unze gestiegen ist, hält es das Bankhaus Wells Fargo auch für möglich, dass Gold die 1600$-Linie durchbricht. Zu der hohen Staatsverschuldung und den Negativzinsen sind ja weltweite Wachstumssorgen und Spannungsherde gekommen. Sobald noch ein neues Problemfeld hinzukommt, könne Gold weitere Sprünge machen.

Maple Leaf Goldmünze Umsatzspitzenreiter

Bei den Goldorders dominierte heute der Maple Leaf in Gold, der in zahlreichen Orders in zweistelligen Mengen enthalten war. Gleich danach folgten Krügerrand Gold und Goldbarren.

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Maple Leaf Goldmünze: Bei Anlegern eine der beliebtesten Goldunzen

Jetzt ist es amtlich: EZB lässt Zinsen bis 2020 auf Null

Sparer, die gehofft hatten, die Europäische Zentralbank würde dieses Jahr die Zinsen anheben, haben es jetzt amtlich: EZB-Präsident Draghi hat es gestern öffentlich gemacht, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen mindestens bis Ende 2019 niedrig halten werde und zwar auf Null %, bzw. sogar minus 0,4%. Das ist der Strafzins, den Geschäftsbanken zahlen müssen, wenn sie Geld auf EZB-Konten unterhalten. In früheren Zeiten gab es dafür Geld. Aktuell werden dort sogenannte Negativzinsen berechnet.

Banken und Sparkassen werden weiter Null- oder Minizinsen zahlen

Die EZB-Entscheidung führt dazu, dass Banken und Sparkassen auch weiterhin ihren Kunden für Festgelder und Sparbücher keine oder Niedrigstzinsen, die häufig mit ‚0,0‘ beginnen zahlen können. Festgelder, Sparbriefe und Sparbücher lohnen sich also nicht. Zumindest wird auch zukünftig deren Verzinsung unter der jährlichen Geldentwertung liegen, sodass Sparer real Werte verlieren, auch wenn der Kontostand gleich bleibt.

Banken in Italien sollen neue Kredite erhalten

Die EZB führt neue Langfristkredite für Banken ein, – diese sollen vor allem den schwächelnden italienischen Banken unter die Arme greifen. Damit beginnt man im September 2019. Zuletzt schuldeten italienische Banken bereits 240 Milliarden Euro in Langfristkrediten.

2,6 Billionen Euro Anleihen im Bestand

Die EZB hatte bis zum letzten Jahr jeden Monat neue Anleihen am Markt aufgekauft und so auch Staaten finanziert. Die EZB kauft auch weiterhin für auslaufende Anleihen wieder neue, pumpt nur kein zusätzliches Geld in diese Anleihen.

Eurokurs fällt nach EZB-Entscheid

Mit Bekanntgabe der weiteren lockeren Geldpolitik und Flutung der Märkte mit billigem Geld fiel der Eurokurs gestern auf den tiefsten Stand seit November des Vorjahres, gegenüber Dollar notierte er am gestrigen Nachmittag bei 1,123 $

Konjunktur wackelt

Draghi hat die Niedrigzinsen auch begründet: Ein Europa wackelt die Konjunktur, es gäbe auch deutlich gesenkte Konjunkturprognosen und eine tiefgreifende Unsicherheit. Handelsprotektionismus und die Abschwächung der Wirtschaft in China seien weitere Gründe.

Goldpreis zieht an

Der Goldpreis, der teilweise unter 1140 Euro/Unze gerutscht war, zog nach dem EZB-Entscheid deutlich an, eine Feinunze Gold kostet am Morgen danach 1154 Euro und damit fast 20 Euro mehr als am Vortag. Die physische Nachfrage deutscher Anleger ist nach wie vor sehr stark, sowohl bei Goldmünzen (hier vor allen Dingen Krügerrand und Maple Leaf), aber auch bei Goldbarren.

Silberpreis geht auch nach oben

Auch der Silberpreis hat im Zuge des Goldpreisanstiegs angezogen, ging ein halbes Prozent nach oben und notiert aktuell bei rund 15,12 $/oz. Das Gros der Nachfrage im physischen Silberhandel konzentrierte sich dabei im Endkundenbereich auf die Silberbullionmünzen Känguru aus Australien, die Anleger häufig in 250er-Mengen (Masterpack) orderten.

EZB lässt Zinsen auf NULL – inflationsbedingt verlieren Sparer Geld

Die Europäische Zentralbank EZB hat heute bekannt gegeben, dass der Leitzins weiter auf NULL Prozent bleibt und Banken auch weiterhin Zinsen ZAHLEN müssen, wenn sie bei der EZB Geld auf dem Konto haben, sogenannte Negativzinsen. Diese bleiben bei 0,4%

EZB finanziert Wirtschaft, Staaten und Banken mit 60 Milliarden im Monat

Weil selbst diese Hilfe dem Finanzmarkt und den Banken offensichtlich noch nicht genug hilft, kauft die EZB auch weiterhin (zusammen mit nationalen Notenbanken) monatlich (!) für rund 60 Milliarden Euro (!) Wertpapiere am Markt auf, zum größten Teil Staatspapiere. Im letzten Dezember hatte man das Volumen von monatlich 80 Milliarden auf monatlich 60 Milliarden gesenkt.

Inflation soll weiter steigen

EZB-Präsident Draghi möchte, dass die Inflation und damit wohl auch die Geldentwertung noch weiter steigt. An einer steigenden Inflation könne man das Anziehen der Wirtschaft ablesen. Die Wirtschaft in der Währungsunion erhole sich, aber es sei noch eine stärkere Inflationsdynamik erforderlich, so Draghi.

Niedrige Energiepreise würden aktuell die Inflation noch niedrig halten, deswegen werde die EZB weiter massiv monetär die Wirtschaft unterstützen müssen, d.h. die Märkte mit billigem Geld fluten.

Kritik an der EZB-Politik

Kritiker bemängeln, dass der von der EZB angedachte Effekt „Die EZB leiht den Banken billig Geld, damit diese es billig der Wirtschaft leihen, damit es denen gut geht und die Konsumenten viel Geld ausgeben können“ nicht funktioniert. Die Banken wären sehr restriktiv mit der Kreditvergabe an Private und Unternehmen und geben auch die niedrigen Zinsen nicht 1:1 weiter. Überdies gibt der deutsche Sparer sein Geld in Nullzinsphasen nicht vermehrt aus, sondern spart noch mehr oder kauft Sachwerte wie Gold, aber fährt deswegen nicht 4 x im Jahr in Urlaub und kauft auch nicht jedes Jahr 2 neue Autos.

Auch Japan lässt die Zinsen niedrig

Zuvor hatte bereits die japanische Zentralbank die Niedrigzinspolitik fortgesetzt. Auch dort gibt es Negativzinsen (Strafzinsen) auf Einlagen. Die Höhe wurde bei 0,1% belassen, teilte die Notenbank von Japan nach Ihrer Sitzung mit. Bei zehnjährigen Staatsanleihen will man in Japan an einer Rendite von 0% festhalten. Das Inflationsziel von 2% will man in Japan im Jahr 2019 erreichen.

Trump will FED-Chefin Janes Yellen ablösen

Aus den USA gibt es Berichte, dass US-Präsident Trump mit der Geld-Politik der FED-Chefin Janet Yellen unzufrieden ist und diese durch seinen Berater Gary Cohn ablösen wolle. Cohn war früher Banker bei Goldman. Cohn und Yellen lehnten Kommentare dazu ab. Im Juni hatte Cohn noch geäußert, er sei glücklich in seinem Job als Wirtschaftsberater für Trump. Yellens reguläre Amtszeit endet im Februar 2018, Trump hatte sie mehrfach kräftig kritisiert und scheint ihre Niedrigzinspolitik nicht für richtig zu halten.

Gary Cohn hatte bei Goldman Sachs als Goldhändler begonnen und ist dann dort in das Management aufgestiegen.

 

Was bedeutet die Nullzins-Politik der EZB für Anleger?

Zunächst einmal ist davon auszugehen, dass die Niedrigzinspolitik noch eine ganze Weile anhält, die EZB und die FED wollen dies offensichtlich in die Länge ziehen. Möglicherweise wird man das Anleihen-Kaufprogramm betraglich reduzieren, aber auch wenn man statt 60 Milliarden Euro nur noch 40 Milliarden Euro im Monat (!) für Anleihen von Staaten und Unternehmen ausgibt, ist das dramatisch zu viel und eine Geldschwemme, die den Euro und den Dollar entwertet. Damit werden auch Sparer und Sparguthaben entwertet.

Aktuell ist die Inflationsrate deutlich höher als die Rate der vereinnahmten Zinsen, was in der Praxis dazu führt, dass klassische Sparer (Festgeld, Sparbuch, Sparbrief etc.) jedes Jahr Geld verlieren. Sie bekommen nicht nur keine oder so gut wie keine Zinsen, sondern das Geld, was da ist, verliert noch an Wert.

Gold kaufen bleibt sinnvolle Alternative

Bei allen Kursschwankungen bleibt das Kaufen von Gold eine sinnvolle Alternative für Sparer. Gold kann durch Regierungen oder die EZB /FED nur schwerlich entwertet werden. Regierungen und Zentralbanken können Gold (im Gegensatz zu Euroscheinen und Dollarscheinen) nicht beliebig drucken, deswegen ist Gold wertstabiler als Papiergeld.

Die Zentralbanken dieser Welt drucken ja mittlerweile noch nicht einmal die Papiergeldscheine, sondern sie schöpfen Geld aus dem Nichts, indem sie es über Nacht auf Konten entstehen lassen und Banken gegen NULL Zinsen zur Verfügung stellen

Goldpreis aktuell günstig

Der Goldpreis in Euro ist mit Goldkursen unter 1100 Euro/Unze aktuell so günstig, dass einige Goldminen wegen Unwirtschaftlichkeit schon schließen mussten. Für den Anleger bieten sich also aktuell günstige Möglichkeiten, sein Vermögen mit Goldkäufen gegen Wertverluste zu versichern. Allem Anschein nach wird die EZB und auch die FED die Niedrigzinspolitik noch eine ganze Weile weiter betreiben müssen.

Es wird für die beiden großen Zentralbanken dieser Welt auch schwierig, das viele dem Markt zur Verfügung gestellte Geld wieder einzusammeln. Das dürfte ähnlich schwer werden wie Zahnpasta zurück in die Tube zu drücken oder einem Drogenabhängigen zu sagen, er möge die Dosis reduzieren. Ein Rezept, wie man dies macht, haben weder FED noch EZB.

Euro schwächer nach EZB-Statement

Der Euro fiel nach der EZB-Bekanntgabe gegenüber dem Dollar etwas ab, was das Gold kaufen in Euro für den Anleger ein paar Euro preiswerter machte. Die USD/EUR-Parität lag am Abend bei 1,1626, der Goldpreis in Euro lag bei 1069,60 €/o und der Goldpreis in Dollar bewegte sich um 1244 $/oz.

Käufer klassischer Goldmünzen der 1-Unzen-Klasse  kauften heute vor allen Dingen Maple Leaf Goldmünzen und Krügerrand Gold, sowie Goldbarren von 100 Gramm bis 1kg

Foto: © European Central Bank 2017

 

Bei 15 Volksbanken zahlen Sparer schon Negativzinsen – Gelder fließen ins Gold

Schon bisher haben Banken und Sparkassen für Sparguthaben wenig Zinsen gezahlt, – häufig begann der Zinssatz, der vergütet wurde, mit „Null Komma“, – so berichtete ein Goldkäufer heute Vormittag über einen Zinssatz von 0,05% für eine Einlage im fünfstelligen Bereich.

Doch nun nehmen immer mehr Banken und Sparkassen Negativzinsen vom Sparer: Kunden, die Geld auf dem Konto haben, müssen dafür eine Vergütung an die Bank zahlen, statt Zinsen zu erhalten.

Mittlerweile nehmen z.B. mindestens 15 Volksbanken in Deutschland Negativzinsen:

Negativzinsen bei Volksbanken:

  1. Volksbank Reutlingen mit -0,5%
  2. Raiffeisenbank Gmund mit -0,4%
  3. VR-Bank Donau-Mindel mit -0.4%
  4. Volksbank Ermstal-Alb mit -0,4%
  5. Volksbank Baden-Baden mit -0,4%
  6. Volksbank Pinneberg-Elmshorn mit -0,4%
  7. Dresdner Volksbank mit -0,4%
  8. Volksbank Stendal mit -0,4%
  9. Raiba Südstormarn Mölln mit -0,4%
  10. Skatbank mit -0,4%
  11. Spardabank Berlin mit -0,4%
  12. VR-Bank Mittelsachsen mit -0,3%
  13. VR-Bank Niederschlesien mit -0,3%
  14. Ethikbank individuell
  15. Volksbank Eisenberg individuell

Teilweise ist die Negativzinsfestsetzung von der Höhe des Guthabens abhängig, so werden  z.B. bei der Volksbank Stendal Negativzinsen erst bei Guthaben ab 100.000 Euro fällig, aber bei der Volksbank Reutlingen fallen Negativzinsen bereits ab 10.000 Euro Tagesgeldguthaben und ab dem ersten Euro auf dem Girokonto an.

Großanleger bluten fast immer

Großanleger, die 100.000, 500.000 oder 1 Mio auf Festgeld- oder Tagesgeldkonten parken, bluten fast immer und bekommen eine Strafe (Negativzinsen) für die Geldanlage auf der Bank berechnet.

Kunden kaufen Gold statt Negativzinsen zu zahlen

Immer mehr Kunden der Banken kaufen daher Gold beim Edelmetallhändler statt für die Einlage Strafzinsen an die Bank zu zahlen, was zu realen Vermögensverlusten führen würde. Der Goldpreis in Euro ist seit Jahresbeginn auch schon um mehr als 3% gestiegen, was ein Investment in Gold im Vergleich zum Negativzins erst Recht interessant macht.

EZB lässt Zinsen bei Null Prozent

Die Europäische Zentralbank hat am Donnerstag den Leitzins im Euroraum bei NULL Prozent belassen. Banken erhalten also für auf den Konten bei der EZB gehaltene Beträge keinerlei Zinsen, auch wenn EZB-Präsident Draghi in Aussicht gestellt hat, dass dies zukünftig anders sein könnte.

 

Große Bank in Spanien pleite – Bankrun begann

Einige Goldkäufer nennen auch einen anderen Grund für Goldkäufe: Das mangelnde Vertrauen in das Bankensystem: So wurde in den letzten Tagen bekannt, dass eine der grössten Banken Spaniens kurz vor dem Aus stand: Die Banco Popular mit 1800 Filialen und 12.000 Mitarbeitern wurde von der EZB als gefährdet eingestuft: Liquiditätsprobleme führten dazu, dass die EZB das drohende Aus festgestellt hatte. Die spanische Regierung hatte angekündigt, die Bank NICHT durch staatliche Maßnahmen retten zu wollen… die Anleger hatten schon zu Tausenden begonnen, ihre Guthaben abzuheben, was zu Liquiditätsproblemen der Bank führte. In letzter Sekunde rettete die spanische Großbank Santander die Banco Popular, indem sie die Gesamtbank für einen symbolischen Euro kaufte.

Alle Aktionäre verlieren den gesamten Einsatz und Inhaber nachrangiger Banken-Anleihen verlieren zwei Milliarden Euro. Die Anleihen waren von einigen Banken als „sicher“ verkauft worden. Der EZB-Vizepräsident bestätigte am Donnerstag den Bankrun.

 

Deutsche Edelmetallhändler erhalten Orders von spanischen Kunden

Mehrere deutsche Edelmetallhändler verzeichneten vermehrte Orders aus Spanien, – besonders gefragt waren von spanischen Anlegern: