Nächste Goldminen-Fusion erforderlich

Das Geschäft mit den Goldminen wird immer härter und erfordert neue Firmenzusammenschlüsse, um noch wirtschaftlich Gold fördern zu können: Nun will der US-Goldkonzern Newmont Mining den kanadischen Wettbewerber Goldcorp übernehmen.

12,5 Milliarden Dollar – Deal im Goldbereich

Goldcorp wird aktuell (mit Schulden) mit rund 12,5 Milliarden Dollar bewertet. Die beiden Unternehmen haben sich schon auf den Deal geeinigt, – allerdings müssen naturgemäß noch die Wettbewerbsbehörden zustimmen. Bezahlt werden soll übrigens im Wesentlichen mit eigenen Aktien und nicht mit Geld.

0,328 Newmont Mining Aktien für jede Goldcorp-Aktie

Dabei sollen 0,328 Newmont Mining Aktien als Bezahlung für je eine Goldcorp-Aktie dienen, – zusätzlich noch 0,02 Dollar in cash. Für die Goldcorp-Aktionäre wäre dies (zumindestens kurzfristig gedacht) ein Geschäft, liegt doch das Gebot damit über 17% über dem Durchschnitt der letzten 20 Tage. Wie üblich bei solchen Übernahmen fielen nach Bekanntgabe die Aktien der übernehmenden Newmont Mining, während die Aktien der übernommenen Goldcorp stiegen.

Nicht die erste Goldminen-Übernahme

Dies ist nicht die erste Goldminen-Übernahme der jüngsten Zeit. Bereits im September hat der kanadische Konzern Barrick Gold die Übernahme von Randgold bekannt gegeben. Die Übernahmen verwundern nicht, da der aktuelle Goldpreis eigentlich noch zu niedrig für einen sinnvollen Abbau von Gold ist und daher Kooperationen der Minengesellschaften wirtschaftlich notwendig sind. Es gibt schlichtweg immer weniger Goldminengebiete, die wirtschaftlich sinnvoll beackert werden können, – daher kommt es in der Branche zu einem Konzentrationsprozess. Der Goldkurs, der aktuell kurz unter der Marke von 1300 $/oz liegt, ist noch weit von früheren Höchstständen von über 1800$/oz (2011) entfernt, wo sich Goldminen rentabel betreiben ließen. Auch wenn der Goldpreis seit dem Jahr 2015 wieder im Steigflug ist, so ist er noch weit von Zonen entfernt, in denen es Goldminen richtig Spaß machen würde, die Produktion auszuweiten.

NewMont förderte nur noch 5,6 Millionen Goldunzen

Zuletzt förderte NewMont Mining nur noch rund 5,6 Millionen Goldunzen pro Jahr (2017), was eine Million weniger ist als 10 Jahre zuvor. Dies ist symptomatisch für die Goldindustrie. Auch bei Barrick Gold ging die Produktion die letzten 10 Jahre um mehr als 1,5 Millionen Unzen auf 5,3 Mio Unzen Gold pro Jahr zurück.

Goldbesitzer dürfen sich freuen

Besitzer von Goldbarren und Goldmünzen dürfen sich freuen: Durch zurückgehende Produktion in den Goldminen steigt mittelfristig der Goldpreis, wenn die verlorenen Mengen nicht anderweitig durch Abgaben ausgeglichen werden. Nach solchen Deals und Firmenzusammenschlüssen werden überdies üblicherweise einige kleinere, eher unrentable Goldminen geschlossen, was zu einer weiteren Verknappung des Angebots führt.

Vorstand der Goldmine dürfte sich freuen

Der Goldminen-Deal zwischen Newmont und Goldcorp formt nicht nur den größten Goldminenkonzern der Welt, sondern macht auch den Vorstand der übernommenen Goldfirma reich: CEO David Garofalo bekommt u.a. Abfindungen in Höhe von 4,6 Millionen Dollar, dazu 464.000 Dollar für Renten etc. Dazu gibt es nochmal Nachschlag für den Fall der Absetzung. All dies bezahlen letztendlich die Aktionäre, weswegen so mancher Goldfreund lieber Goldbarren und Goldmünzen statt Goldaktien hält.

Goldmine im Video

Im folgenden Video wird eine Goldmine der Goldcorp in Mexico gezeigt, bei der im Tagebau Gold abgebaut wird. Durch Sprengung werden mehrere Tonnen Gestein abgebaut, die dann zerkleinert und auf Gold untersucht werden müssen. Ein mühsames Unterfungen, bei dem man Tonnen von Gestein bewegen muss, um ein paar Gramm Gold zu finden.

Goldmine der Goldcorp in Mexico

Goldman Sachs: Gold aus Goldminen reicht noch maximal 20 Jahre

Goldman Sachs hat jüngst noch einmal darauf aufmerksam gemacht, dass das Gold, was jährlich neu aus Goldminen gefördert wird, allenfalls noch 20 Jahre reicht. Gold wurde 4000 Jahre lang von den Menschen gefördert und als Maßstab für Wohlstand verwendet, – bereits die alten Ägypter hätten aber erkannt, dass Gold nicht nur schön glänzt, sondern auch selten ist. Durch die Knappheit der Ware entsteht der Preis. Der Höhepunkt der Goldförderung dürfte hinter uns liegen, die nächsten Jahre wird mit abnehmenden jährlichen Goldfördermengen gerechnet, – so die Analysten von Goldman Sachs.

U.S. Geological Survey sieht das ähnlich: Gold reicht 19,5 Jahre

Wenn eine Bank oder ein Goldhandelsunternehmen davon spricht, dass Gold knapp ist, muss man natürlich immer auch hinterfragen, ob die Äußerung vielleicht andere Interessen verfolgt, aber im vorliegenden Fall deckt sich die Meinung des Bankhauses Goldman Sachs mit den Erkenntnissen des U.S. Geological Survey, einem unabhängigen Geo-Institut aus den USA: Bereits in 2014 hatte man dort die weltweit noch vorhandenen Goldbestände in der Erde auf ca. 54.000 Tonnen geschätzt. Bei einer jährlichen Abbaumenge von 2.770 bis max. 3.100  Tonnen entspricht dies einer Restabbaudauer von max. 19,5 Jahren – beginnend in 2015.

Zusammenhang Goldfördermenge – Goldpreis

Je weniger Gold jährlich neu gefördert werden kann, desto höher dürfte der Goldpreis klettern. Der Chef der kanadischen  Goldcorp sieht auch den Gold Peak in der Vergangenheit, also den Zeitpunkt, ab dem die jährlichen Fördermengen sinken werden. Seit Jahren schon ist die jährliche Goldnachfrage am Weltmarkt größer als die Neuförderung aus Goldminen und wird nur durch Gold vom Zweitmarkt (z.B. Recycling) gedeckt. Sich also rechtzeitig vor dem Schließen von Goldminen mit Gold einzudecken, könnte sinnvoll sein. Dabei ist es sekundär, ob man Goldbarren oder Goldmünzen kauft, – Hauptsache Gold.

Goldcorp Chef sieht den Goldminen-Output die nächsten 10 Jahre dramatisch fallen

Der Chef eines der größten Goldminen-Unternehmen der Welt, der Goldcorps sieht den Goldminenausstoß die nächsten 10 Jahre dramatisch fallen, – alle Goldminengesellschaften seien bereits jetzt in einem Schrumpfungsprozess oder kurz davor. Er sieht einen großen Einfluss der sinkenden Goldfördermenge auf den Goldpreis. Goldcorps-Chairman Ian Telfer hat dies bereits in einem Interview Ende letzten Jahres geäußert, hier ein kurzes Video (Englisch):