Alles fällt – Gold steigt

Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber schaut man sich die Börsen die letzten Tage an, könnte man fast den Eindruck bekommen: Alles fällt, nur der Goldpreis steigt.

Dax runter – Goldpreis rauf

Der deutsche Aktienindex DAX notierte gegen Mittag mit 11.123 Zählern rund 120 Punkte unter dem Vortagesniveau, während der Goldpreis in Euro um den Preis von 1074 Euro/oz oszilliert und damit knapp 5 Euro höher als am Vortag.

Die europäischen Börsen sind es aber nicht alleine: Auch der Dow Jones 30 Industrial Index notiert mit 24.758 aktuell rund 1% schwächer als noch 24h zuvor.

Bitcoins fallen weiter

Die Bitcoin-Kurse fallen nach dem gestrigen Preisrutsch auch heute noch weiter, sind mittlerweile deutlich unter 5000 Dollar pro Bitcoin, aktuell werden Werte um 4.451 Dollar pro Bitcoin aufgerufen, – für eine Kunstwährung, die zu Hypezeiten in 2017 noch mit Spitzenpreisen von 10.000 bis 20.000 Dollar gehandelt worden ist. Wer ein Musterbeispiel an Vermögensvernichtung sucht, ist aktuell bei Bitcoins genau richtig.

Bundesanleihen keine Alternative

10-jährige Bundesanleihen in Deutschland sind aktuell immer noch keine Geldanlage-Alternativ: Die Verzinsung liegt bei rund 0,372 % p.a. und damit deutlich unter der zu erwartenden Inflation, die eher bei 2% und mehr pro Jahr liegen dürfte. Wer in solchen niedrig verzinslichen Anleihen sein Geld anlegt, vernichtet aktiv jedes Jahr Vermögen, weil die Geldentwertung die ‚Geldanlage‘ jedes Jahr wertloser macht.

Große Fonds stecken Geld in Gold

Kein Wunder, dass auch institutionelle Anleger ihr Geld zunehmend in Gold stecken. Schaut man sich einmal die jüngsten Käufe von Anteilen an SPDR Gold Shares an, stellt man fest, dass ein großer Fonds (Graham Capital Management) z.B. 10 Millionen Anteile im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar in Gold investiert hat. Die weltgrößte Vermögensverwaltung Blackrock hat Goldanteile in kleinerer Größenordnung wieder verkauft, – nachdem man mit einem Goldpreis-Anstieg daran ordentlich Geld verdient hat.

Deutsche Privatanleger bevorzugen anfassbares Gold

Die meisten deutschen, privaten Anleger bevorzugen jedoch keine Gold-ETFs oder andere Papier-Konstruktionen, die im Zweifel nur ein Lieferversprechen beinhalten, sondern direkt anfassbares Gold, welches physisch geliefert wird. Klassischerweise Goldbarren oder Anlage-Goldmünzen. 

Bei letzteren ist nach wie vor der Krügerrand, gefolgt von Maple Leaf, Känguru und Wiener Philharmoniker Unzenmünzen, am beliebtesten.

Perth Mint verkauft über 1 Million Silberunzen

Die Australische Perth Mint bestätigt den Trend: Im Oktober hat alleine die Perth Mint in Australien 36.840 Unzen Gold und 1,079 Millionen Silberunzen verkauft, dies ist 8% mehr als im Oktober des Vorjahres. Besonders das Silber Känguru 2019 der Perth Mint wird aktuell stark von deutschen Anlegern nachgefragt.

Känguru 2019 Silber 1oz
Känguru 2019 in Silber: Wird massenhaft von deutschen Anlegern gekauft.

Dramatischer Verlust am Aktienmarkt und bei Bitcoins – Goldpreis steigt

Dow Jones Index crasht: Minus 1600 Punkte

Der amerikanische Börsenindex Dow Jones verlor im Laufe des Montags rund 1600 Punkte. Man muss in der Geschichte des Dow Jones Index mehr als 6 Jahre zurückgehen, um einen größeren Tagesverlust zu finden. Hintergrund der Verluste an den Aktienbörsen sind die Befürchtungen der Marktteilnehmer, dass die US Notenbank FED die Zinsen schneller anheben könnte, als es die Wirtschaft verträgt, was zum Abwürgen der Konjunktur führt. Einen Teil des Tagesverlustes konnte der DJ am Schluss wieder gutmachen, verlor aber auch zum Schluss noch 4,6% und notierte nur noch bei 24.345, was einem Minus von 1175 Punkten entsprach.

Auch Bitcoins fallen: Unter 7000 Dollar

Erst im Dezember hatte die Bitcoin-Notierung ein Rekordhoch von fast 20.000 Dollar, aber aktuell setzt so etwas wie ein freier Fall ein: Im Nachmittagshandel fiel der Bitcoin-Kurs auf unter 7000 US-Dollar, was ca. 15% MINUS zur Vortagesnotierung bedeutet. EZB-Präsident Draghi hatte am Montag die Kryptowährungen noch als hochriskant und gefährlich eingestuft. Mehrere Edelmetallhändler berichtet von Millionenumschichtungen aus Bitcoins in Gold.

Goldpreis in Euro steigt

Am Montagmorgen hatten wir noch dazu eingeladen, den im Verhältnis zum Goldkurs in Dollar noch zurückgebliebenen Goldpreis in Euro für Käufe zu nutzen, weil dort Aufholpotential lauere. Und schon am Nachmittag begannen am Montag die Märkte genau das zu tun: Der Goldpreis in Euro stieg auf über 1081 Euro/oz, der Preis in Dollar notierte zuletzt bei 1339$/oz.

Für 1 Euro erhält man aktuell 1,2382 US-Dollar, am Vortag war dies noch über 1,24$

Starke Goldmünzen-Nachfrage

Ab Montagmittag setzte eine verstärkte Goldnachfrage im Edelmetallhandel ein, besonders gefragt die Maple Leaf Goldmünzen aus Kanada und größere Goldbarren.