Der Goldpreis hat mit einem Rücksetzer von ca. 2% auf die Ereignisse rund um den G20-Gipfel in Osaka reagiert. Dabei fiel der Goldpreis in US-Dollar wieder unter die 1400$-Linie. Als Auslöser werden die Gespräche zwischen den USA und China während des G20-Gipfels gesehen, wo man sich darauf einigte, den Handelskrieg zunächst nicht weiter zu verschärfen und vorerst keine neuen Zölle einzuführen. Die Verhandlungen zwischen beiden Staaten sollen wieder aufgenommen werden. Wenn es auch nur ein symbolischer Schritt war, dürfte auch Trumps Überschreiten der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea ebenfalls beruhigend gewirkt haben.
Goldpreis am Montag Morgen
Im europäischen Vormittagshandel notierte der Goldpreis am Montag Morgen um die 1227 Euro/Unze, respektive um 1390 Dollar/oz. Allerdings war auf diesem Niveau eine starke Nachfrage zu verzeichnen. Auch deutsche Edelmetallkäufer nutzen den Preisrücksetzer massiv für Käufe. Vor allen Dingen die klassischen Goldmünzen wie Maple Leaf und Krügerrand waren bei deutschen Anlegern stark nachgefragt.
Arbeitsmarktdaten USA kommen am Freitag
Am Freitag werden neue Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet, internationale Edelmetallhändler werden mit Argusaugen auf die Bekanntgabe schauen, um dann besser einschätzen zu können, wie die US-Notenbank FED sich wohl hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklung positioniert. Zuletzt hatte die Notenbank einen sehr zurückhaltenden Kurs erwarten lassen, der zukünftig eher Zinssenkungen statt Zinserhöhungen in Betracht kommen ließ. Die Spekulationen über eine Senkung der US-Zinssätze hatte zuletzt auch viele Anleger in den USA in Gold-ETFs getrieben. Nach dem starken Goldpreisanstieg im Juni wird ein Rücksetzer als Konsolidierung als normal angesehen. Für Anleger bieten Preisrücksetzer in einem starken Markt immer wieder günstige Kaufgelegenheiten.
Credit Suisse sieht Goldpreis steigen
Die Schweizer Großbank Credit Suisse sieht gute Chancen, dass der Goldpreis über 1900 US-Dollar pro Unze steigt, ließ der Analyst David Sneddon verlauten. Gold habe mittlerweile eine mehrjährige Basis geschaffen, die als in sechs Jahren geschaffene Plattform für eine bedeutende und lang anhaltende Rallye sorgen könnte.
World Gold Council geht von steigender Goldnachfrage aus
Das World Gold Council WGC geht in einem jüngsten Bericht von einer in 2019 und 2020 steigenden Goldnachfrage aus. Die Goldnachfrage werde in 2020 auf voraussichtlich 4728 Tonnen (p.a.) steigen. Erst in 2021 könne die Nachfrage dann leicht um 4,9% auf 4497 Tonnen fallen. Man rechne damit, dass Notenbanken alleine pro Jahr rund 700 Tonnen Gold kaufen, nachdem in 2018 bereits über 600 Tonnen durch Zentralbanken absorbiert worden waren.
Goldbarren und Goldmünzen: Nachfrage steigt
Das World Gold Council geht nach jüngsten Statistikerhebungen davon aus, dass in 2019 und 2020 die Investmentgoldnachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren um 12 bis 13% pro Jahr steigen wird. Allein diese Nachfrag wird sich zwischen 1244 und 1392 Tonnen Gold pro Jahr bewegen. In China wird die Nachfrage nach Goldschmuck weiter sehr stark bleiben, glaubt das WGC. Weltweit sieht das WGC eine Goldschmucknachfrage in Höhe von 2357 Tonnen im Jahr 2021, was durch Anstiege von 5,7% in 2020 und 4,6% in 2021 erreicht wird. China als weltweit größter Goldschmucknachfrage werde die Nachfrage wesentlich antreiben.