Neben den Anlegern, die auf den direkten physischen Besitz von Gold setzen, indem sie z.B. Goldbarren oder Goldmünzen kaufen, gibt es weltweit eine ganze Reihe von Spekulanten, die auf „Papiergold“ setzen. Sie kaufen Optionen, die sie berechtigen, später Gold von jemandem zu kaufen, der gar nicht nachweisen muss, dass er es hat oder kaufen Zertifikate oder sonstige Papiere, die einen Lieferanspruch auf Gold darstellen sollen und hoffen, bei einem späteren Wunsch auf Lieferung, auch Gold zu bekommen.
Solche „Papiergold“-Besitzer haben in der letzten Woche massiv Gold-Positionen verkauft und damit den Goldpreis nach unten gedrückt.
ETF Gold: Massive Abflüsse
Der weltgrösste Gold-ETF, der SPDR Gold Shares, der mit einem Börsenwert von über 34 Milliarden Dollar die Spitzenposition einnimmt, hat alleine in der letzten Woche Anteilseigner für 217 Millionen US-Dollar verloren.
Auch der auf Goldminen spezialisierte ETF vanEck Vectors Gold Miners musste einen Abzug von über 700 Millionen US-Dollar(!) hinnehmen
Goldpreis auf 6-Wochen-Tief
Der Goldpreis ist unter die wichtige 200-Tage Linie gerutscht, notiert im frühen Freitagshandel in Deutschland bei 1123 Euro/oz, respektive 1234 US$/oz. Damit notiert er bereits wieder 6 Euro höher als am gestrigen Abend, als er auf 1117 Euro/oz gefallen ist. Anleger führten den Preisrutsch gestern auf die US-Notenbank FED zurück, die zwar keine Zinsen erhöht hat, dies aber für die Juni-Sitzung für möglich gehalten hat. Die FED konstatierte zwar ein schwaches Wachstum der US-Wirtschaft, deutete aber an, dass dies auch nur temporär sein könnte und blieb damit bei einer positiven Einschätzung der US-Konjunktur, die damit auch durchaus kleinere Zinsanhebungen möglich machen würde – wenn sie denn tatsächlich anzieht – die US-Konjunktur.
9% mehr Goldbarren und Goldmünzen verkauft, aber weniger ETFs
Das World Gold Council, eine Gold-Produzentenvereinigung, hatte zudem gestern die Statistiken für das erste Quartal 2017 veröffentlicht. Dort ist zu entnehmen, dass die globale Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren um 9% zugenommen hat. Starke Nachfrage vor allen Dingen in Deutschland, Europa und China. Aber dadurch, dass Gold-ETFs 68% verloren hätten, relativiert sich die weltweite Gesamtgoldnachfrage (incl. ETFs) auf minus 18%.
Physisches Gold in Form von Goldmünzen und Goldbarren wird also deutlich stärker nachgefragt. Die institutionellen Anleger, die Konstruktionen wie Gold-ETFs bevorzugen, haben sich im ersten Quartal aber zurück gehalten.
Goldpreis kann trotz Zinserhöhungen der FED steigen
Betrachtet man die letzten vier Zinserhöhungszyklen der FED, so ist rein statistisch zu konstatieren, dass in drei von vier Fällen der Goldpreis gestiegen ist und zwar um 10 bis 20%. Insoweit lehrt die Geschichte, dass steigende Zinsen der FED nicht zwangsläufig sinkende Goldpreise zur Folge haben müssen. Letztendlich ist Gold eine Absicherung gegen Inflation und der REALZINS, d.h. Verzinsung abzüglich Inflation ist ein entscheidender Faktor.
Das Umfeld für Goldanlagen ist immer noch positiv. Anleger, die auf niedrige Kaufkurse gewartet haben, finden jetzt zahlreiche günstige Angebote vor.
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