Die Finanzminister der EU-Staaten haben sich am Donnerstag darauf geeinigt, Griechenland noch einmal 8,5 Milliarden Euro zu leihen. Seit 7 Jahren wird Griechenland nunmehr von einem Jahr zum anderen „gerettet“. Griechenland müsste eigentlich im Juli Schulden von 7,5 Milliarden Euro zurückzahlen, kann dies aber nicht. Also leiht man Griechenland 7,5 Milliarden Euro, damit es die geliehenen 7,5 Milliarden zurückzahlen kann. Das wäre so, als wenn Sie bei der Bank einen Kredit über 10.000 Euro aufnehmen, den Sie nicht zurückzahlen können und verhandeln dann mit der Bank a la „Wenn Sie mir 10.000 weitere Euro leihen, dann zahle ich Ihnen die ersten 10.000 geliehenen Euros zurück“.
Damit Griechenland dann nicht einen Tag später wieder auf der Matte steht, legt man gleich noch eine Milliarde Euro drauf. Auf eine ursprünglich von Bundesfinanzminister Schäuble vorgesehene Einbindung des Internationalen Währungsfonds IWF hat man offensichtlich verzichtet. Dieser beteiligt sich bis dato nicht an der Finanzierung Griechenlands, äußert nur, dass man dies erwägen könne.
Griechenlands Rentner werden noch einmal zur Kasse gebeten
Man bürdet dem griechischen Volk noch einmal Lasten auf: Die griechischen Rentner, deren Renten im Verlauf der Krise ohnehin schon um rund 25% gekürzt worden sind, sollten ab 2019 poch einmal 9% weniger Rente erhalten, – allerdings erhält fast die Hälfte der griechischen Rentner ohnehin schon eine Rente von unter 700 Euro im Monat. Steuern sollen noch einmal in Griechenland erhöht werden.
Die Rückzahlung bestehender Schulden in Griechenland soll überdies um weitere 15 Jahre nach hinten verschoben werden, – es dürfte allerdings zweifelhaft sein, ob Griechenland sie dann zahlen kann. Der IWF fordert, dass die EU-Staaten Griechenland sogenannte „Schuldenerleichterungen“ gewähren soll, d.h. z.B. das Streichen von Schulden oder die Verschiebung von Rückzahlterminen. Dagegen wenden sich aber bislang die EU-Staaten. Der IWF will Griechenland aber erst dann Geld geben, wenn die EU-Staaten Schulden erlassen haben.
Goldpreis bei 1124 Euro/oz
Der Goldpreis hat auf die FED-Zinserhöhung nur leicht reagiert. Er ging von 1130 auf 1124 Euro/oz zurück. Der Goldpreis in Dollar notierte am Freitagmorgen bei 1256 $/oz. Die weltweiten Unsicherheiten, auch die Unklarheiten im Euroraum (von Griechenland über den Brexit bis hin zu schwächelnden Banken) dürften auch zukünftig für massive Goldkäufe sorgen. Die weltweit stärksten Goldkauf-Nationen China und Indien haben zuletzt ohnehin vermehrt Gold gekauft, sodass Analysten von guten Chancen auf einen weiter steigenden Goldpreis ausgehen. In Euro und in US-Dollar. Deutsche Anleger nutzen dies und kaufen vor allen Dingen die klassichen Gold-Anlagemünzen wie Krügerrand und Maple Leaf. Die South African Mint hat diese Woche noch einmal bestätigt, dass die deutschen Goldkäufer weltweit den größten Anteil an den 1,1 Millionen jährlich verkauften Krügerrand Goldmünzen aufnehmen.
Indien verdreifacht Goldimporte
In Indien scheint der Goldhunger unstillbar zu sein. Im Mai wurden alleine 115 Tonnen Gold importiert, eine Verdreifachung gegenüber den 37 Tonnen im Vorjahr. Indien kämpft seit Jahren gegen die Gold-Kauflust seiner Bevölkerung, weil durch die hohen Goldimporte in Indien ein Außenhandelsbilanzdefizit entsteht. Im Mai betrug dieses 13,84 Milliarden Dollar und ist damit auf dem höchsten Stand seit 2,5 Jahren.
Auch der Vergleich der Periode Januar bis Mai gegenüber Vorjahr zeigt einen deutlichen Anstieg: In den ersten fünf Monaten diesen Jahres importierte Indien 438 Tonnen Gold, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum (208 Tonnen) mehr als eine Verdoppelung darstellt.
FED erhöht Zinsen um 0,25%
Die US-Notenbank FED hat – wie erwartet – die Zinsen diese Woche um 0,25% erhöht. Die FED-Funds-Rate liegt nunmehr im Bereich 1 bis 1,25% und damit immer noch sehr niedrig. Zuletzt wurde im März eine kleine Erhöhung vorgenommen, der jetzige Zinsschritt ist der vierte in Folge. Ausgeblieben ist jedoch bei der Verkündung ein Hinweis auf den Zeitpunkt der nächsten Erhöhung. Ein Risiko „allzu rascher Maßnahmen sei zu vermeiden“ sagte FED-Chefin Yellen. Die US-Notenbank kündigte an, noch im Jahr 2017 voraussichtlich mit dem Abbau ihrer gigantischen 4,5 Billionen-Bilanz zu beginnen. In der Vergangenheit hat die US Notenbank in gigantischem Ausmaß Staatsanleihen und anderen Anleihen gekauft und so auch den US-Haushalt finanziert, sowie Banken und Industrie mit Liquidität versorgt.
Eine Rücknahme dieser Aktionen werde Jahre dauern, verkündete die FED, man werden Monat für Monat weniger Milliarden für Staatsanleihen und Wirtschafts-Anleihen ausgeben und so den Bestand langsam abbauen.