Der Goldpreis in Euro notiert auch heute wieder über 1200 €/oz, – oszilliert im frühen europäischen Nachmittagshandel um die Marke von 1206 Euro/Unze. Auch der Goldkurs in Dollar bewegt sich mit 1350 $/oz nahe an den Höchstmarken der letzten drei Jahre.
Goldpreis +5% in einem Monat
Der Goldpreis hat sich in den letzten 30 Tagen um rund 5% nach oben bewegt, eine Verzinsung, von der so manch Sparbuchsparer träumt, während er eine Verzinsung von 0,xy% in der Realität auf seinem Sparbuch hinnimmt.
Seit 2016 bewegt sich der Goldpreis im Wesentlichen im Korridor zwischen 1150 und 1350$/oz. Doch damit könnte bald Schluss sein, glauben verschiedene Analysten, ein Goldpreis-Ausbruch könnte bevorstehen.
Gründe für einen möglichen Goldpreis-Ausbruch:
- Zinserhöhungen seitens der FED sind erstmal nicht zu erwarten. US-Staatsanleihen dürften auch weiter niedrig verzinslich bleiben, – das ist gut für den Goldpreis. Auch der Dollar hat angesichts der Handels- und Zollstreitigkeiten wohl nur noch sehr begrenztes Potential nach oben.
- Zentralbanken haben die Geldmengen in den letzten Jahren massiv ausgeweitet, nicht nur in Europa und USA. Damit wird Gold im Verhältnis zur Papiergeldmenge zum knappen Gut, was preissteigernd wirken könnte. Die Goldmenge ist begrenzt und kann von Regierungen nicht erhöht werden. Wenn eine erhöhte Menge Papiergeld auf eine gleichbleibende Menge Gold trifft, steigt die Notierung Papiergeld für Gold und damit der Goldpreis in Euro und der Goldpreis in Dollar.
- Der US-Vermögensverwalter Wisdom Tree hat jüngst deswegen seine Prognose für den Goldpreis nach oben genommen: Nunmehr sieht man eine Goldpreisentwicklung in den nächsten 12 Monaten hin zu 1450 $/oz (statt bisher 1385$/oz). Niedrige, wenn nicht gar sinkende Zinsen sollen gemäß Wisdom Tree für steigende Goldpreisnotierungen sorgen.
- Geopolitische Spannungen lassen Anleger weltweit in Gold fliehen, zuletzt ein vermuteter Beschuss oder Minenanschlag auf Tanker im Golf von Oman, aber auch Zollerhöhungen im Konflikt China/USA.
- Die Wirtschaftsdaten großer Volkswirtschaften lassen rezessive Tendenzen erkennen: In den USA enttäuschten die jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt und in China schwächt sich das Industriewachstum ab. Angst vor Rezession hat sich in der Vergangenheit häufig als Goldpreis-Treiber herausgestellt.
- FED bewertet inverse Zinskurve als wichtigen Indikator für eine Rezession, – damit könnten in den USA sogar Zinssenkungen drohen
- Der Goldpreis notiert in Euro aktuell bereits auf dem höchsten Stand seit 2 Jahren, was für einen Ausbruch nach oben spricht
Anhaltend hohe Nachfrage nach Gold in Deutschland
Auch in Deutschland ist aktuell eine anhaltend hohe Nachfrage nach steuerfreiem Anlagegold zu verzeichnen. Sowohl Goldbarren als auch klassische Goldanlagemünzen wie der Krügerrand werden von Geldanlegern in großen Mengen geordert. Betrachtet man den Krügerrand Preis vom Beginn der 2000er-Jahre bis heute, haben Anleger immerhin schon ihr Geld mit dieser Goldmünze vervierfachen können.