Da haben sich die Ökonomen wohl alle verschätzt: Im September stieg die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand seit 7 Jahren, nämlich auf 2,3%
Vor allen Dingen die Preise für das, was alle Verbraucher brauchen, nämlich für Nahrungsmittel zogen an. Leicht verteuerte Energiepreise machen sich ebenso bemerkbar. Das Statistische Bundesamt selber hat die höhere Inflation im September eingeräumt, – in den Vormonaten lag der ausgewiesene Wert noch bei nur 2%. Gefühlt ist die Inflation für die meisten Verbraucher ohnehin höher, da kaum ein Verbraucher genau so konsumiert, wie es der statistische Warenkorb vorsieht. Heizölpreise wurden im Vergleichszeitraum teilweise um 20-30% gegenüber Vorjahr angehoben.
Lohn-Preis-Spirale könnte in Gang kommen
Analysten befürchten bereits das Ingangsetzen einer Lohn-Preis-Spirale: Weil die Inflation steigt, fordern Gewerkschaften höhere Löhne, um das auszugleichen. Höhere Löhne können die Unternehmen häufig nur finanzieren, wenn sie die Preise anheben, was dann wieder zur Forderung höherer Löhne führt.
Hohe Inflation bei Nullzinsen = Vermögensverlust
Deutsche Sparer sind bei höherer Inflation im Moment die Leidenden: Das Geld wird immer weniger wert und dieser Wertverfall wird auch nicht durch Zinsen ausgeglichen, da diese bei Null oder kurz darüber sind. Die FAZ konstatiert deshalb, dass das Vermögen der deutschen Sparer in solchen Konstellationen schrumpft. Die Bundesbank hatte erstmals seit langem festgestellt, dass das Sparvermögen der Deutschen um 0,8% gesunken ist.
Noch ist eine Hyperinflation nicht in unmittelbarer Nähe, aber jede Inflation, die bei niedrigen Zinsen für negative Realzinsen sorgt, lässt den Wert des Vermögens schrumpfen. In der Vergangenheit konnte man sich dagegen i.d.R. mit dem Kauf von Sachwerten gut schützen. Als Sachwerte gelten z.B. Immobilien, Rohstoffe, Aktien oder Edelmetalle. Aktuell gelten die Edelmetallpreise als niedrig und Aktien und Immobilien als hoch bewertet, was dazu führt, dass viele Anleger Gold kaufen.