Der Goldpreis in Euro und Dollar war lange nicht so günstig wie dieser Tage: Am Montag Vormittag notiert der Goldkurs in Euro um die 1089 €/oz, der Preis für die Feinunze Gold in Dollar betrug 1269 $/oz. Dies ist knapp über dem Wochentief von letzter Woche, als der Goldpreis bis 1263 $/oz nach unten ging.
Das Jahr begann knapp über 1300 $/oz. Der Preis für die Feinunze Gold begann am Jahresanfang bei kurz über 1300$/oz, – aktuell sind wir bei den niedrigsten Preisen für 2018, was viele auch zum Einstieg und Nachkaufen animiert.
Goldpreis war schon bei 1370 $/oz dieses Jahr
Man darf nicht vergessen, dass der Goldpreis (Gold-Futures) im April (9.4.) schon bei 1370 $/oz stand, also rund 100$ pro Unze über dem jetzigen Niveau. Das Wieder-Erreichen dieses Niveaus im Laufe des Jahres wird von einigen Analysten für wahrscheinlich gehalten.
Aktueller Rücksetzer wegen FED und Trump
Der aktuelle Rücksetzer beim Goldpreis wird auf den starken US-Dollar und die Zinserhöhung der FED zurückgeführt. Offensichtlich gibt es Marktteilnehmer, die die US-Politik des amerikanischen Präsidenten mit der Abschottung der Märkte und der Erhöhung von Handelszöllen für zielführend halten und glauben, so könnte die US-Wirtschaft belebt werden. Wenn die EZB die Zinsen niedrig lässt und die FED die Zinsen erhöht, wird vermutlich ein Teil des Kapitals in den Dollar abwandern und den Euro schwächen. Dies ist jedoch für europäische Anleger eher ein Grund, Euros (die schwächer zu werden drohen) in den Sachwert Gold zu tauschen.
Muss die FED die Zinsen schon bald wieder senken?
Analysten in den USA schätzen zwar das Wachstum (BSP) dieses Jahr in den USA auf 2,9%, aber für 2019 sieht man nur noch 2% und für 2020 deutlich reduzierte 1,3%. Aufgrund fiskalischer Einflüsse wird das Wachstum so stark zurückgehen.
Die FED werde daher die US-Zinsen wohl in 2019 noch auf knapp 3% erhöhen, dann aber wieder senken müssen, spätestens 2020, weil sonst eine Rezession droht, wird von Capital Economics in den USA ausgeführt. Eine weitere Einführung von Zöllen oder der Zusammenbruch des NAFTA-Systems würden diese Effekte noch verstärken. Als wahrscheinlicht gilt, dass die FED in den nächsten 12 Monaten zwar noch ca. 4x die Zinsen erhöht, damit aber die Konjunktur verlangsamt und die Wirtschaft belastet. Die Kreditkosten der privaten und offiziellen Haushalte in den USA würden steigen, was zu Problemen führt. Weitere sich gegenseitig hochschaukelnde Handelszölle könnten überdies zum deutlichen Rückgang der Exporte führen. Ein Supergau für die Amerikaner.
Europäische Anleger wappnen sich mit Gold
Trump hat vor dem Wochenende ja weitere Zölle auf europäische Güter angekündigt. Europäische Anleger wappnen sich vor den unsicheren Zeiten mit Gold. Selten wurde an einem Wochenende so massiv Gold und Silber geordert. Spitzenreiter bei den Anlagegoldmünzen waren der Gold-Maple und der 1-Unzen-Krügerrand, bei den Goldbarren gingen erstaunliche viele Orders für die neuen Heraeus-Sommer-Goldbarren ein, die pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang erschienen, gefolgt von den neutralen 100 Gramm Goldbarren.