Der Januar scheint – wie so viele Jahresbeginne in den letzten Jahren – gut für den Goldpreis zu sein, aktuell notiert die Feinunze Gold am Freitagmittag bei 1327 $/oz und war im Laufe des Vormittags schon über 1330 $/oz. Mitte Dezember letzten Jahres lag Gold noch bei 1245 $/oz und viele wollten wissen, dass es danach mit Gold nur noch abwärts gehen kann.
Das Gegenteil ist eingetreten.
Gewinne aus Kryptowährungen fließen in das Gold.
Marktteilnehmer berichten, dass einige Anleger, die auf Bitcoins spekuliert haben, einen kräftigen Bitcoin-Anstieg dazu genutzt haben, mit den Gewinnen physisches Gold zu kaufen.
Charttechnik sieht gut aus für den Goldpreis
Nachdem die 200-Tage-Linie des Goldpreises bei 1272 $/oz überwunden wurde, war der Weg nach oben frei. Die psychologisch wichtige Marke von 1300$ wurde problemlos überwunden. Noch wichtiger ist aber, dass die Marke von 1315$/oz, die einen langfristigen Abwärtstrend (seit 2011) markiert hatte, nachhaltig überwunden wurde. Hält das noch ein paar Tage, könnte durchaus auch kurzfristig Luft bis 1400 $/oz sein. Nach starken Anstiegen sind natürlich auch immer kurze Korrekturphasen möglich. Nach einer Mitteilung der Commerzbank haben Marktteilnehmer ihre Netto-Long-Positionen auf Gold in den letzten Wochen fast verdoppelt, daraus könnte man Optimismus ableiten, aber auch ein Kursrücksetzer-Potential.
LBBW sieht Aufwärtstrend bei Gold
Die deutsche LBBW (Landesbank Baden Württemberg) sieht eher einen sich fortsetzenden Aufwärtstrend bei Gold. Die geopolitischen Risiken stehen immer noch auf der Agenda ganz oben. Von Trump über Iran bis hin zu Nordkorea gibt es immer noch eine Reihe schwelender Krisen- und Unsicherheitsherde. Schon im Jahr 2017 hätten Anleger vermehrt Gold gekauft, so seien die Bestände der Gold-ETFs um 10% gestiegen.
Realzinsen sind niedrig oder gar negativ – das spricht für Gold
In den meisten Ländern der Welt sind die Realzinsen (vereinahmte Zinsen minus Inflation) sehr niedrig oder gar negativ. Das spricht für ein Investment in Gold und damit für steigende Goldpreise.
HELABA sieht Gold bei 1420$/oz
Auch die Hessische Landesbank sieht den Goldpreis weiter steigen, Ende 2018 wird er bei 1420$/oz stehen, so deren Analysten-Einschätzung
Niedriges Zinsniveau erspart dem Staat 290 Milliarden Euro
Dadurch, dass die EZB eine Niedrigzinspolitik fährt und Banken sich Geld zu 0% Zinsen bei der EZB leihen können, spart der Staat in Deutschland enormes Geld, welches er sonst für Zinsen auf Staatsanleihen bezahlen müsste. Die Bundesbank hat ausgerechnet, dass die Bundesrepublik Deutschland so seit 2008 ca. 290 Milliarden Euro gespart habe, die sonst an Zinsen fällig geworden wären. Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings auch, dass sich der Staat mittlerweile eine Zinserhöhung kaum noch leisten kann. Alleine im Jahr 2017 hat der Staat im Vergleich zu normalen Jahren ca. 50 Milliarden Zinsen gespart. Wenn das Zinsniveau wieder steigt, wird das zum Problem für Deutschland. Bereits 1% mehr Zins würde pro Jahr eine Erhöhung des Aufwands um 20 Milliarden Euro bedeuten. Die Wahrscheinlichkeit auch weiterhin niedriger Zinsen dürfte damit groß sein und damit auch ein positives Umfeld für einen sich nach oben entwickelnden Goldpreis.