Die Bank of Russia hat auch im September wieder kräftig Gold für den Staatsbestand eingekauft, konstatiert auch die Commerzbank in ihrem jüngsten Bericht zum Edelmetallmarkt. Im September wurden 1,1 Millionen Goldunzen gekauft, was einem Gewicht von über 34 Tonnen Gold entspricht.
Russland hat nun 57,2 Millionen Goldunzen
Die russische Zentralbank sitzt nun auf einem Goldschatz von 57,2 Millionen Goldunzen und will damit die eigene Währung Rubel festigen. Glaubt man der Auswertung des World Gold Councils, die für gewöhnlich verlässliche Zahlen liefern, hat Russland alleine in den ersten 8 Monaten dieses Jahre 129 Tonnen Gold dazu gekauft. Die Zukäufe im September kommen noch dazu und sind die höchsten monatlichen Zukäufe seit Oktober 2016.
Rubel gewinnt ggü. Euro
Musste man in 2015/2016 noch über 90 Rubel aufwenden, um einen Euro zu kaufen, braucht man aktuell nur noch 67 Rubel, um einen Euro zu erhalten. Der Rubel hat also ggü. dem Euro an Wert gewonnen. Putins Politik, den Rubel durch massive Goldkäufe aufzuwerten, scheint also aufgegangen zu sein.
Commerzbank bleibt bullish für den Goldpreis
Die Commerzbank bleibt in ihrer heute veröffentlichten Einstellung langfristig bullish/positiv für den Goldpreis. Die Commerzbank geht davon aus, dass wenn erst einmal die Grenze von 1381 US$/oz überschritten sei, werden dann auch die nächsten Ziele von 1434 und 1484$/oz angegangen, also eine deutliche Aufwärtsbewegung.
Wer wird nächster FED-Chef
Goldhändler an den internationalen Börsen spekulieren darüber, wer wohl der nächste Chef der US-Notenbank FED wird. Im Vorfeld einer möglichen Entscheidung darüber durch US-Präsident Trump sei so manch institutioneller Investor vorsichtig mit Goldkäufen. US-Präsident Trump hatte Montag dieser Woche geäußert, er sei ganz kurz vor einer endgültigen Entscheidung, wen er gerne auf dem FED-Chefsessel sehen würde.
Je nachdem, welcher FED-Vorstand bestimmt würde, werde sich der US-Dollar und das Zinsniveau bewegen. Höhere Zinsen könnten einen steigenden US-Dollar zur Folge haben, was die Feinunze Gold für internationale Investoren teurer machen würde.
3 FED-Kandidaten im Rennen
Aus dem Umfeld von US-Präsident Trump verlautete, dass noch drei FED-Kandidaten in der engeren Auswahl seien: der FED-Direktor Jerome Powell, der Wirtschaftsprofessor John Taylor und die bisherige Amtsinhaberin Janet Yellen. Bis Anfang Februar 2018 ist sie nach bisheriger Planung noch im Amt. Anderen Angaben zufolge stehen auch der Wirtschaftsberater von Donald Trump, Gary Cohn(Ex-Goldman-Sachs-Manager) und ein früherer FED-Governeur, Kevin Warsh zur Auswahl. Trump kann den FED-Chef jedoch nicht alleine bestimmen, – dieser muss auch vom Senat bestätigt werden.
Favorit Powell will Banken das Spekulieren wieder erleichtern
Als Favorit Trumps gilt Jerome Powell. Dieser hat geäußert im Falle seiner Ernennung, die strengeren Regeln für Banken, die nach Ausbruch der Lehman Finanzkrise erlassen worden waren, wieder zu lockern. Der in den USA erlassene Dodd-Frank-Act, solle erheblich gelockert werden. Kritiker befürchten, dass dann eine erneute Bankenkrise wie 2008 mit dem Zusammenbruch der Lehman Brothers, noch wahrscheinlicher werde. Schon jetzt seien etliche Banken unterfinanziert und hätten sich verspekuliert. Bankenzusammenbrüche und Zwangsfusionen gäbe es nicht nur in den USA, sondern auch im Herzen Europas, z.B. in Italien und Spanien. Mit einer weiteren Lockerung der Vorschriften für Banken seien vermehrte Zusammenbrüche wahrscheinlicher.
Kein Wunder, dass deutsche Anleger nach wie vor auf Gold zur Absicherung vor Finanzkrisen setzen. Eine Unze Gold bleibt eine eine Unze Gold, egal, welcher Zentralbankpräsident in den USA auf dem Chefsessel sitzt und egal, ob Banken kollabieren oder nicht.