Die Türkei möchte, geht es nach dem stellvertretenden Ministerpräsident Mehmet Simsek, das Gold der Türken in der Türkei einsammeln und Ihnen dafür Papiere zurück geben, eine sogenannte Gold-Anleihe. Nach Schätzungen der türkischen Regierung liegt Gold im Wert von mehr als 300 Milliarden Türkischen Lire unter den Kopfkissen der Türken, bzw. in deren Wohnungen und Häusern.
Türken sitzen angeblich auf 2.200 Tonnen Gold
Nach Schätzungen der türkischen Regierung haben die Türken rund 2.200 Tonnen Gold im Privatbesitz. Die türkische Regierung hätte dieses Gold gerne. Sie gibt an, ab Anfang Oktober Anleihen auszugeben, die im Gegenzug zur Abgabe des Goldes ausgehändigt werden. Eine erste Ausgabe solcher sogenannten Leasingzertifikate soll bereits in der ersten Oktoberwoche 2017 ausgegeben werden. Die türkische Regierung gibt an, dass die türkischen Bürger Gold abgeben können und im Gegenzug Geld bekommen, welches sie in die Wirtschaft investieren können. So würde die Wirtschaft in der Türkei angekurbelt. So könnte man die in Gold angelegten Ersparnisse der Bürger der Wirtschaft zuführen, – so die Argumentation.
Staatseigene Ziraat Bank bewertet Gold und gibt Anleihen aus
Experten der staatseigenen Ziraat Bank würden das Gold bewerten und dann Anleihen im entsprechenden Wert aushändigen. Man fängt in Istanbul an, will die Aktion aber über das ganze Land ausdehnen.
Rückzahlung in 1kg-Goldbarren oder Goldmünzen
Allerdings hat der türkische Bürger keinen Anspruch auf Rückgabe des Goldes, welches er abgegeben hat, sondern ggf. solle Gold in Form von 1kg Goldbarren oder aber Goldmünzen (voraussichtlich: Viertelunzen) der türkischen Münzprägeanstalt zurück gegeben werden.
Ministerpräsident Simsek habe die technischen Voraussetzungen für die Ausgabe solcher Finanzinstrumente bereits geschaffen und sei in der Lage viele Tonnen Gold der Bevölkerung einzusammeln. Die letzten gesetzgeberischen Maßnahmen dazu würden in Kürze beschlossen.
Goldanleihen nach dem Vorbild Indiens
Die Türkei bezieht sich bei dem Einsammelversuch von Goldbarren und Goldmünzen auf das Vorbild Indien. Dort würden solche Anleihen und Zertifikate auch ausgegeben. Was der türkische stellvertretende Ministerpräsident jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass diese Anleihen in Indien außerordentlich unbeliebt sind und von der Bevölkerung kaum angenommen werden.