Wer sich die letzten Wochen mit dem Gedanken getragen hat, Gold zu kaufen, aber noch gezögert hat, hat nunmehr die Gelegenheit: Der Goldpreis hat einen kleinen Rücksetzer auf ein Dreimonatstief gemacht: Am Dienstag Abend ging der Goldpreis in Euro mit 1131 €/oz aus dem europäischen Handel. Dies entspricht einem Goldkurs von 1277 $/oz.
Leichte Zinssteigerungen und Aktieninteresse
Händler an den Börsen führten dies darauf zurück, dass einige institutionelle Anleger aktuell mehr auf risikoreichere Aktienanlagen setzen und überdies das Zinsniveau in den letzten Wochen in den USA leicht gestiegen ist. Einige Anleger setzen offensichtlich leichte Kursgewinne an den Aktienbörsen mit guten Zukunftsaussichten für die Aktienanlage gleich. Eine Gleichung, die nicht immer aufgeht.
Unterstützungslinie bei 1275$/oz
Charttechnisch hat der Goldpreis eine Unterstützungslinie bei 1275$/oz, – nach oben ist zunächst charttechnisch Platz bis 1345$/oz, – in Phasen der kurzfristigen Übertreibung auch bis 1370. Schwierig wird es erst wieder zwischen 1370 und 1400$/oz, wo der Goldpreis die letzten Jahre immer schwer zu kämpfen hatte, weil auch Verkaufsprogramme einsetzten. Haben die Charttechniker recht, könnte man auf dem jetzigen Niveau mit einer gewissen Beruhigung kaufen.
Zimbabwe vermeldet niedrigere Goldförderung
Aus Afrika kommen Meldungen über weniger Goldförderungen aus der Erde, so vermeldete Zimbabwe, dass die staatlicherseits nur Goldkäufe im Volumen von 6,5 Tonnen im ersten Quartal 2019 verzeichnet wurden. Im Jahr zuvor waren es noch 7,3 Tonnen Gold.
Im Gesamtjahr 2018 hatte der Staat in Zimbabwe 33,2 Tonnen Gold vermarkten können, für dieses Jahr hatte man sich zwar 40 Tonnen vorgenommen, aber die Minen geben nicht so viel her, sodass es schwierig werden könnte, auch nur die Vorjahreswerte zu erreichen.
Der Staat wollte eigentlich seinen Minenoutput bis 2023 auf 100 Tonnen pro Jahr steigern, aber die Minen werden immer kleiner und und unergiebiger. Häufig wird auch nur mit Zuhilfenahme einfachster Fördermechanismen Gold aus der Erde geholt, weil sich die Installation von Technik schon gar nicht mehr lohnt.
Massive Nachfrage nach Gold in Deutschland
Heute gingen massive Goldorders, vor allen Dingen für die Standard-Goldunzen Maple Leaf ein, – offensichtlich nutzten Anleger das tiefere Preisniveau zum Eindecken. Mehr als die Hälfte aller Aufträge betrafen entweder Goldunzen Maple Leaf oder Goldunzen des Typs Krügerrand.
Deutsche besitzen 4925 Tonnen Gold
Geht es nach den Forschern der Steinbeis-Hochschule, die eine Studie mit 2000 Teilnehmern in Deutschland zum Thema Goldbesitz im Auftrag einer Bank anfertigten, besitzen die Deutschen mittlerweile ca. 4925 Tonnen Gold in Form von Goldbarren und Goldmünzen. Damit haben deutsche Anleger seit der letzten ähnlichen Studie in 2016 rund 246 Gold zusätzlich gekauft. Gold wird also in Deutschland nicht nur gerne als Schmuck getragen, sondern auch als Investmentgold (Barren und Münzen) gekauft.