Maria-Theresien-Taler – seit mehr als 250 Jahren beliebte Silbermünze

Moderne Silbermünzen wie Maple Leaf, Wiener Philharmoniker oder American Eagle werden häufig für die einzig millionenhaft geprägten Silbermünzen gehalten, doch der Maria Theresien Taler, den einst die Habsburger 1741 einführten, ist seit mehr als 250 Jahren eine millionenfach geprägte und nachgefragte Silbermünze.

390 Millionen mal hergestellt

Der seit 1741 geprägte Maria-Theresien-Taler (kurz: MTT) wurde alleine von 1751 bis heute mehr als 390 Millionen mal hergestellt, die Münze Österreich in Wien, die auch die Wiener Philharmoniker Münzen in Silber und Gold herstellt, prägt ihn noch heute. Dabei wird die sogenannte Günzburger Prägung, die sich u.a. durch die kleinen Buchstaben SF auf der Münze auszeichnet, zum Vorbild genommen. In Günzburg bei Ulm, was früher zu Vorderösterreich gehörte, stand früher auch eine Münzprägestätte, in der der Maria-Theresien-Taler hergestellt wurde. Die Nachprägungen mit der Jahreszahl 1780 sind heute noch beliebte Handelsmünzen.

Wo bekomme ich heute einen Maria-Theresien-Taler?

Die von der Wiener Münzprägestätte hergestellten Maria Theresien Taler erhält man z.B. hier: Maria Theresien Taler kaufen

Bei den auf Handelsplattformen wie z.B. Ebay gehandelten Exemplaren handelt es sich zumeist um Nachprägungen mit dem Jahrgang 1780 und dem Münzzeichen SF, die aus der Münze Österreich stammen.

Technische Daten des Maria-Theresien-Talers

  • Durchmesser: 42 mm
  • Dicke: 2,5 mm
  • Material: Silber
  • Feinheit: 833,33/1000
  • Feinsilbergehalt: 23,389 g
  • entspricht: 1/12 Wiener Mark
  • Raugewicht (Bruttogewicht): 28,0668 g

Verbreitung des Talers bis Afrika

Erste Taler mit dem Brustbild Maria Theresias wurden in 1741 geprägt, allerdings bürgerte sich die Bezeichnung Maria-Theresia-Taler erst nach der Münzkonvention von 1753 ein, die mit dem Kurfürsten von Bayern abgeschlossen wurde. Nachdem die Kaiserin Maria Theresia in 1780 gestorben war, hat man den Taler mit der Jahreszahl 1780 auch in Folgejahren weitergeprägt, sodass die Jahreszahl 1780 auf diesen Talern zu den häufigen Jahreszahlen gehört.

Die Herstellung des Maria Theresien-Talers fand in zahlreichen Münzprägestätten statt, z.B. in Brüssel, Hall, Günzburg, Kremnitz, Karlsburg, Mailand, Prag, Utrecht und Wien, – aber auch in Birmingham, Bombay, London, Paris, Rom und Venedig.

Bis 1858 war der Taler auch gesetzliches Zahlungsmittel im Kaisertum Österreich, aber der Taler war auch bis weit in das 20.Jahrhundert noch Zahlungsmittel in Teilen Afrikas und Asiens, z.B. auch im indischen Raum. Im arabischen Raum wurde er Abu Kush oder Abu Noukte genannt. Auch Großbritannien prägte ab 1935 den Taler für die britischen Kolonien und setzte ihn in Äthiopien, Sudan und in Ostafrika ein (z.B. Somalia). Großbritannien ließ beispielsweise noch Anfang der 1940er-Jahre 19 Millionen Maria Theresia Taler in Bombay (Mumbay) herstellen.

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Historischer Maria Theresia Taler von 1753, hergestellt in Wien

Große Nachfrage nach Maria Theresien Taler in Wien

Auch in Wien wurde durch das ehemalige Hauptmünzamt, heute Münze Österreich alleine seit 1946 eine Menge von über 49 Millionen Münzen hergestellt, alle mit dem sogenannten Günzburger Stempel und der Jahreszahl 1780. Das verwendete Münzmeisterzeichen SF verweist auf die ehemaligen Münzmeister der Günzburger Prägestätte: Schöbl und Faby.

Unterscheidungsmerkmal: Perlen in der Brosche

Wegen der Herstellung in unterschiedlichen Münzprägestätten gibt es heute zahlreiche leicht unterschiedliche Maria-Theresien-Taler, die sich z.B. durch die Jahreszahl und/oder auch durch die Anzahl/Anordnung der Perlen in der Brosche der Maria Theresia unterscheiden. Das X hinter der Jahreszahl 1780 weist auf Prägungen nach dem Todesjahr (1780) hin.

Die heute hauptsächlich von Edelmetallhändlern gehandelte Version der Münze Österreich aus Wien, der Heimatstadt der Kaiserin Maria Theresia, sehen so aus:

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( Maria Theresien Taler in Silber – Version der Münze Österreich )

 

Österreich schließt Gold-Rückholung ab – kein Gold in den USA

Österreich hat dieser Tage die Gold-Rückholung abgeschlossen und damit insgesamt 90 Tonnen Gold zurück nach Österreich geholt. Damit lagern nunmehr 140 Tonnen Gold in Österreich, wovon 90 Tonnen bei der Zentralbank Österreich selber und 50 Tonnen bei deren Tochtergesellschaft, der Münze Österreich AG, lagern. Der Lagerort wird jeweils mit Wien angegeben.

Im Ausland nur noch in der Schweiz und in Großbritannien

Von den insgesamt 280 Tonnen österreichischen Goldes in Notenbankbesitz lagern auch nach Ende der Rückholung noch 140 Tonnen im Ausland, weil dies für schnelle Aktionen am Goldmarkt zweckmäßig sei. 84 Tonnen davon in Großbritannien und 56 Tonnen in der Schweiz. In den USA lagert kein österreichisches Gold. Weder theoretisch noch tatsächlich.

Jeder einzelne Goldbarren auf Echtheit überprüft

Die Notenbank Österreichs, die Oesterreichische Nationalbank, habe selbstverständlich jeden einzelnen zurückgeholten Goldbarren auf Echtheit überprüft, betont OeNB-Direktor Kurt Pribil: Nicht nur mit einer Waage, sondern zusätzlich auch mit Ultraschall- und Röntgenfluoreszenz-Technik. Die Barren müssen eine Feinheit von mindestens 995/1000 aufweisen, was bei allen geprüften Goldbarren der Fall war. Das Gold der Nationalbank besteht zum größten Teil nicht etwa aus 1 kg Goldbarren oder 100 Gramm Goldbarren, sondern aus Barren der 400-Unzen-Klasse nach dem London Good Delivery Standard. Diese, ca. 12,5kg schweren Goldbarren sind im Interbankenhandel international üblich.

Goldbarren-Rückholung nach Österreich

Die Oesterreichische Nationalbank hat die Rückholung in einem kurzem Video dokumentiert:

 

Zentralbank setzen selber tonnenweise auf Gold

Während sich Regierungen in der ganzen Welt bemühen, der Bevölkerung klar zu machen, dass Gold kaufen keine gute Idee ist und man sein Geld lieber auf ein Sparbuch einzahlen möge, kaufen und halten die Zentralbanken dieser Welt selber tonnenweise Gold. Per Stand Juni 2018 halten alleine die Zentralbanken dieser Welt Gold im Gewicht von 33.813 Tonnen, wobei die USA mit 8.133 Tonnen, Deutschland mit 3.371 Tonnen und Italien mit 2.452 Tonnen die größten Bestände halten. Alleine im Euroraum werden von Notenbanken 10.780 Tonnen Gold gehalten.

Gold in Österreich vor und nach Abschluss Rückholung

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So haben sich die Goldbarren Österreichs Lagerstätten bezogen von 2015 zu 2018 verändert