Die Europäische Zentralbank hat diese Woche bekanntgegeben, dass sie beabsichtigt, die Zinsen noch länger als bisher veröffentlicht niedrig zu lassen. Bis dato hatte die EZB immer verkündet, bis Ende diesen Jahres die Zinsen niedrig zu lassen, – nunmehr hat man diesen Zeitraum auf Mitte nächstes Jahres noch weiter nach hinten gelegt.
Sparbuch-Sparer machen langes Gesicht
Wer also sein Geld auf Sparbuch oder Festgeld parkt, darf auch weiterhin davon ausgehen, dort entweder keine Zinsen oder einen Minizins zu erhalten, der das Wort ‚Zins‘ eigentlich gar nicht verdient hat. Die Wirtschaftswoche sprach gar von einem ‚rabenschwarzen Tag‘ für die Sparer.
Banken können sich weiterhin zu 0 % Geld leihen
Banken können sich weiterhin zu Null Prozent Geld von der EZB leihen und wenn Banken Gelder auf EZB-Konten haben, müssen sie dafür sogar 0,4% Minuszinsen zahlen. Für Einlagen erhalten die Geschäftsbanken also keinen Zins von der EZB, sondern müssen sogar noch 0,4% Strafzinsen zahlen. Überdies wurden weitere Geldleihgeschäfte für Banken aufgelegt – mit einer Laufzeit von 2 Jahren. Die EZB schenkt den Banken, die großzügig Kredite an Unternehmen und Privatleute vergeben, dabei sogar Geld, da die Banken diese Kredite mit aktuell minus 0,3% von der EZB leihen können. D.h. Banken leihen sich Geld und müssen weniger an die EZB zurückzahlen. Damit will die EZB die Märkte weiter mit Liquidität fluten. In früheren Zeiten hätte man vermutlich einfach Banknoten gedruckt und unter das Volk gebracht.
Konjunktur schwächelt
Die Konjunktur in Deutschland (und anderen EU-Ländern) schwächelt. Für das zweite Quartal rechnen Analysten in Deutschland sogar mit einem negativen Wert. Die Banker der EZB hatten deshalb auf Ihrer Seitzung, die diesmal nicht in der EZB in Frankfurt (siehe Bild) stattfand, sondern in der litauischen Hauptstadt Vilnius abgehalten wurde, beschlossen, die Konjunktur durch noch mehr Geld-in-den-Markt-Pumpen zu stützen. Tendenziell entwertet dies allerdings den Euro. Wer auf Papiergeld-Anlagen in Euro setzt, wird damit quasi nach und nach enteignet. Der Euro wird immer weniger wert. Im April war die ausgewiesene Inflation noch bei 1,7%, – für Mai will die europäische Statistikbehörde Eurostat einen Wert von 1,2% ermittelt haben.
Goldnachfrage zieht deutlich an
Die Aussicht auf noch lange Zeit niedrige, bzw. nicht vorhandene Zinsen für Spareinlagen hat die letzten Tage mehr Anleger in das Edelmetall Gold getrieben. Der Goldpreis zog aufgrund der steigenden Nachfrage auch deutlich an. Am heutigen Vormittag (7.6.2019) bewegt sich der Goldpreis in Euro um die 1185 Euro/oz, – der Goldkurs in Dollar notiert bei 1333 $/oz. Der Krügerrand Preis, den Anleger für eine Unze Gold in Form einer Krügerrand Goldmünze zu zahlen haben, notierte je nach Erhaltung zwischen 1194 und 1210 Euro pro Feinunze Gold. Krügerrands waren gestern und heute die am häufigsten georderten Goldunzen bei Anlagegold24.