Die Türkei möchte weiterhin das Gold ihrer Bürger einsammeln und startet am heutigen Montag über fünf Banken neue Goldanleihe-Programme, gab der Finanzminister der Türkei (Berat Albayrak) bekannt. Dazu werden auch Fremdwährungsanleihen ausgegeben.
Bürger sollen Gold abgeben
Mit den Gold-Anleihen und Goldleihe-Zertifikaten sollen die Bürger einen Beitrag zur Volkswirtschaft leisten, betonte der Finanzminister. Die Bürger der Türkei sollen dabei bei Goldsammelstellen ihr eigenes Gold abgeben und erhalten dafür eine Goldanleihe ins Depot eingebucht. Papier statt physisches Gold. In der Vergangenheit hat nur eine geringe Anzahl an türkischen Bürgern von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Euro- und US-Dollar-Anleihen
Das Finanzministerium leiht sich überdies auch Geld in US-Dollar und Euro, weil es Devisen braucht, Die Bürger könnten entsprechende Anleihen zeichnen, die bis 2023 laufen und über die Deutsche Bank, Goldman Sachs und Sociéte Générale ausgegeben werden. Das Gesamtvolumen wurde mit 2 Milliarden US-Dollar beziffert. Bemerkenswerterweise zeichneten Anleger aus Großbritannien einen Großteil der Euro-Anleihen aus der Türkei, nämlich 35% des Volumens. Die Türkei lockt die Anleger mit Renditen von 7,5% – der Anleger trägt allerdings das volle Ausfallrisiko.
Physisches Gold in der Türkei nach wie vor beliebt
Physisches Gold in Form von Goldmünzen, Goldbarren oder auch Goldschmuck ist bei türkischen Bürgern nach wie vor beliebt, – ist es doch in den vergangenen Jahren mit einem Investment in Gold vielen Türken gelungen, die negativen Auswirkungen der Geldentwertung in türkischer Lira zu entgegen. Kaum anzunehmen, dass die türkische Bevölkerung in der Zukunft auf diese Absicherung verzichtet.