Gold behält seinen Wert über Jahrtausende. Dies stellt nunmehr ein Fund von alten römischen Münzen in Norditalien wieder unter Beweis.
Goldmünzen-Fund in Como
Die über 300 Goldmünzen wurden in einem Keller des Cressoni-Theaters in Como (nördlich von Mailand) gefunden und befanden sich einem Specksteinbehältnis.
Goldmünzen wohl für Notfall versteckt
Die Archäologen wissen natürlich noch nicht, wer die Goldmünzen dort versteckt hat, aber offensichtlich war es jemand, der die Münzen für den Notfall so versteckt hat, dass man sofort fliehen konnte. Die Münzen waren in dem Behältnis zu mehreren jeweils eingerollt, – so wie man heute Kleingeld von der Bank bekommt, teilte Maria Grazia Faccinetti, die Numismatikerin vor Ort mit.
Neueste Goldmünze von 474 nach Christus
In dem Behältnis waren Goldmünzen mit dem Konterfei verschiedener Herrscher, z.B. Kaiser Honorius, Valentinian III, Leon , Antonio und Libio Severo, aber kein Regent nach 474 n.Chr.
Die Archäologen gehen nach erster Annahme davon aus, dass kein Privatmann, sondern eine Institution wie eine Art Bank der Eigentümer dieser Goldmünzen war. In dem Gefäß war auch eine Art Goldstange. Münzen und das Gefäß wurden in das italienische Restaurierungslabor Mibac nach Mailand verbracht, wo sie weiter untersucht werden.
Wert der Goldmünzen
Der genaue Wert der Goldmünzen ist noch nicht bestimmt. Angesichts des Alters des Fundes und einiger bewerteter Einzelmünzen aus dem Fund gehen italienische Numismatiker von einem Millionenwert aus, der bei Ausgrabungen ans Licht kam. Womit wieder einmal bewiesen wäre: Gold behält seinen Wert. Nicht nur über Jahrzehnte oder Jahrhunderte, sondern sogar über Jahrtausende.
Archäologen versuchen nunmehr den Zeitpunkt der Deponierung der Goldmünzen an der Fundstelle näher zu bestimmen. Da Goldmünzen mit Herrschern aus 474 n.Chr. gefunden worden sind, kann das Datum naturgemäß nicht vor 474 n.Chr. gewesen sein.
Cressoni-Theater stand leer
Das Cressoni-Theater, in dessen Kellern bei Abbruch-Arbeiten der Krug gefunden wurde, stand zuletzt leer. 1870 wurde das Theater bereits eröffnet, Ende des 19.Jahrhunderts wurden dort etliche Opern aufgeführt, zuletzt aber mit immer weniger Besuchern. Nachdem Renovierungen auch keinen Erfolg brachten, funktionierte man das Theater in ein Kino um, welches aber 1997 dann auch seinen Betrieb einstellte. Seitdem stand das Gebäude leer und sollte in 2018 abgerissen werden.
Bauarbeiter fanden unter dem Fundament des Kellers dann den Krug mit den Goldmünzen. Bei den Bauarbeiten hat man nur die Außenmauern des Gebäudes stehen gelassen und innen alles abgerissen. Man begann gerade damit neue Fundamente aus Beton zu gießen, als ein Bauarbeiter den Krug fand.
An der Stelle des Theaters sollen Eigentumswohnungen entstehen. Der Theatergründer Cressoni verstarb übrigens völlig verarmt, – schon seine Eltern waren arm, sodass der Sohn noch nicht einmal die Grundschule besuchen konnte. Es darf daher als unwahrscheinlich gelten, dass er die Goldmünzen vergraben hat.
Bilder: Kulturministerium Italien