Der türkische Präsident Erdogan hat im US-Präsidenten Trump offensichtlich nicht seinen besten Freund gefunden: Präsident Trump verdoppelt ab dem heutigen Montag die Einfuhrzölle für Stahl aus der Türkei von 25 auf 50%, was zu einem weiteren Absturz der türkischen Währung Lira führte und auch türkische Banken, wenn nicht sogar den Staat Türkei in arge Bedrängnis bringen könnte. Die Türkei ist international stark in US-Dollar und Euro verschuldet. Mit der Abwertung fällt es den Türken immer schwerer, die Kredite auch zu bedienen. Darunter könnten türkische Banken und in der Folge auch deutsche Kreditinstitute leiden.
13 Milliarden Schulden in Deutschland
Deutsche Banken haben aktuell rund 13 Milliarden Euro in Richtung Türkei verliehen, die mit zunehmender Inflation in der Türkei (aktuell 15%) ausfallgefährdet sind.
Erdogan spricht von Krieg mit Dollar und Gold
Präsident Erdogan sprach am Wochenende von einem Krieg, bei dem mit den Waffen Dollar und Gold agiert wird und forderte seine Landsleute auf, keine US-Dollar zu kaufen. Überdies sollten Sie Gold verkaufen. In der Türkei setzt allerdings eine umgekehrte Bewegung ein, viele Landsleute kaufen US-Dollar und Gold, um sich gegen die Inflation zu schützen. In der Türkei werden mittlerweile die Dollar knapp bei den Banken.
Goldpreis in Euro steigt
Der Goldpreis in Euro, der am 8.August noch bei 1045 Euro/Unze lag, stieg am Montagmorgen auf ein Niveau von ca. 1060 €/oz. In US-Dollar notierte Gold mit 1203 $/oz etwas schwächer als am Vortag.
Deutsche Anleger kaufen Gold
In Deutschland scheinen die Anleger von der aktuellen Entwicklung, unter der auch deutsche Banken leiden könnten, eher beunruhigt zu sein und kauften vermehrt Gold. Vor allen Dingen Maple Leaf Goldmünzen und Krügerrands landeten in den Einkaufskörben deutscher Onlinekäufer.
Eugen Weinberg (Commerzbank) sieht steigenden Goldpreis
Eugen Weinberg, der Rohstoffexperte der Commerzbank sieht für die nächsten Monate einen eher steigenden Goldpreis. Er sieht den Goldpreis bis Ende 2019 auf ein Niveau von eher 1400 bis 1500 US$/oz steigen, von seiner jetzigen Basis von rund 1200$/oz. Die zuletzt schwächeren Goldpreise seien im Wesentlichen durch Goldabgaben institutioneller Anleger in den USA (z.B. Hedgefonds) bewirkt worden, die die US-Konjunktur offensichtlich überschätzen. Weinberg sieht die aktuellen Krisen an den Finanzmärkten aktuell noch als unterbewertet an. Wenn die Krisen den Anlegern bewusster werden,wird dies zu vermehrten Goldkäufen führen, die den Preis ansteigen lassen. Bei globalen Handelskriegen gibt es nur Verlierer.
Niedrige Goldpreis bieten gute Einstiegsgelegenheit
Die niedrigen Goldpreise bieten für langfristig orientierte Anleger im derzeitgen Niedrigzinsumfeld eine gute Einstiegsgelegenheit. Analysten vergleichen die aktuelle Situation mit Ende 2015, wo auf niedrige Goldpreise auch innerhalb von 6 Monaten ein Anstieg von 30% beim Goldkurs erfolgte. Diese Chance bietet sich auch heutigen Käufern von Goldbarren und Goldmünzen. Chartisten meinen im aktuellen Goldchart einen Momentum-Indikator entdeckt zu haben, der für einen baldigen Goldpreis-Anstieg spricht. Anleger dürften sich freuen, wenn dies zuträfe.