Ein weiter schwacher US-Dollar unterstützt den Goldpreisanstieg. Am Freitagmorgen stieg der Goldpreis im europäischen Handel nunmehr am fünften Tag in Folge. Am Vormittag notierte er bei 1360,30$/oz, respektive bei 1086 €/oz. Für einen Euro erhielt man am Vormittag 1,2532 US$, damit ist der Dollar weiter abgesackt.
Dollar auf 3-Jahrestief – Gold auf 3-Wochen-Hoch
Der US-Dollar bewegt sich damit auf einem 3-Jahres-Tiefstand, der häufig in US-Dollar gehandelte Rohstoff Gold profitierte davon und erfreute sich großer Nachfrage, was den Goldpreis nach oben beförderte. Gold wird zunehmend als Schutz für die zu erwartende Inflation in USA gekauft, der Inflationsdruck nimmt zu. Gold bewegt sich mit der Notierung über 1360$/oz nunmehr auf einem 3-Wochen-Hoch. Am Nachmittag werden noch einige US-Wirtschaftsdaten veröffentlicht wie z.B. Immobilienmarktdaten und Angaben zum Verbrauchervertrauen, was noch einmal einen Einfluss auf den Goldpreis haben könnte.
Goldpreis charttechnisch nach oben offen
Sieht man sich den jüngsten Goldpreis-Chart an, ist ein Widerstand bei 1366$ zu erwarten, was der Höchststand aus Januar war, danach ist aber eine Aufwärtsbewegung mindestens bis in die Zone von 1374-1375$/oz wahrscheinlich. Eine Unterstützung dürfte der Goldchart bei Bewegungen nach unten bei 1350/1352$/oz erfahren.
Golden Week in China
Vom 15.2. bis 22.2. ist in China die goldene Woche, in der zwar die Börsen für Finanzmarktinstrumente in China geschlossen haben, – die Verkaufsläden für physisches Gold in Form von Goldbarren, Goldmünzen oder Goldschmuck machen in dieser Woche, in der fast ganz China Urlaub hat, regelmässig Rekordumsätze, da man sich zu Beginn der Golden Week regelmässig Geldgeschenke macht, die dann in Gold umgesetzt werden. Eigentlich wird die Woche in China „Frühlingsfest“ (Spring Festival) genannt, wegen der zahlreichen Goldkäufe in dieser Zeit nennen Goldhändler sie jedoch GOLDEN WEEK, parallel zu der eigentlich im Herbst gelegenen goldenen Woche.
Gold-ETFs haben im Januar kräftig Gold gekauft
Wie eine Statistik des World Gold Councils verrät, haben auch im Januar sogenannte Gold-Fonds, die Gold-ETFs kräftig Gold gekauft, nämlich 27,6 Tonnen, was den Gesamtbestand des von ETFs gehaltenen Goldes auf 2396 Tonnen anwachsen lässt. Das meiste Gold in Form von ETFs haben im Januar übrigens amerikanische Fonds gekauft: 21,5 Tonnen gehen auf ETFs aus USA zurück. Europäische ETFs haben Gold im Volumen von 7,6 Tonnen im Januar dazu gekauft.
Indien plant Goldhandelsausbau
In Indien bahnen sich neue Schritte an, die zukünftig den Goldhandel in Indien weiter beleben könnten. Indien gehört bereits jetzt zu den weltweit größten Goldnachfragernationen.
Liest man sich die Verlautbarungen des indischen Finanzministeriums zum Haushalt des Jahres 2018 durch, sind zwei Punkte für den Goldmarkt interessant:
- Indien plant einen eigene Goldbörse mit Spot-Preisen. Trotz der Größe des Landes und des gewaltigen Schmucksektors, der auch die Edelsteinverarbeitung umfasst, ist die Goldpreis-Findung in Indien noch nicht nicht nachvollziehbaren Bahnen. Selbst in großen Städten und Metropolregionen beziehen sich Goldhändler häufig auf abweichende angebliche Referenzkurse für Gold. Dies will man durch eine einheitlich Gold-Spot-Börse nachvollziehbarer gestalten.
- Gold und vor allen Dingen Goldbarren sollen als Anlageklasse zur Geldanlage entwickelt werden. Indien ist zwar eine der größten Goldhandelsnationen, aber der Goldbarrenmarkt ist bislang sehr intransparent und vielfach von Schmuggel geprägt. Hier will man klarere Strukturen schaffen.
Insgesamt dürfte beides zu einer ansteigenden Goldnachfrage in Indien führen.
Goldbarren-Nachfrage zieht an
Im heutigen Vormittagshandel kam es zu vermehrten Käufen von Goldbarren, die neben den starken Krügerrand-Absätzen einen wesentlichen Teil der Goldkäufe ausmachten. Die Rückgaben von Gold haben – wie in den letzten Wochen auch – deutlich weniger als 1% der Verkäufe ausgemacht. Im Sammlerbereich gingen zahlreiche Einzelbestellungen für die 20-Euro-Silbermünze Froschkönig aus Deutschland ein, die aktuell ohne Aufgeld auf den reinen Nennwert abgegeben wird.