Der Goldpreis erreicht im europäischen Handel am Abend mit über 1182 Euro/Unze wieder einen neuen Höchststand. Der Goldpreis in Dollar ging bis auf 1251,80 $/oz hoch. Der Markt ist zum einen irritiert über die eher irritierenden Handlungen aus USA, zum anderen wurde bekannt, dass die Zentralbank Russlands im Januar wohl ihren Goldbestand um 1 Million Goldunzen erhöht hat.
Goldpreis auch von Anlegern getragen
Der Goldpreis wird auch stark von Anlegern getragen. Im Moment kaufen auch die deutschen Anleger wie verrückt Goldmünzen und Goldbarren. Nunmehr scheinen immer mehr Anleger zu begreifen, dass sie bei Null- oder Niedrigzinsen auf der Bank per Saldo Vermögen verlieren, wenn man die Inflation von vermutlich 2% oder höher abzieht.
Gold kaufen physisch und nicht physisch beliebt
Interessant ist, dass sowohl die physischen Käufe den Goldpreis treiben, also die Investments von den Anlegern, die sich Goldmünzen und Goldbarren tatsächlich ausliefern lassen. Aber auch die institutionellen Anleger kaufen Gold und zwar in ETF-Form, hier fanden teilweise Zugänge im Bereich von 30-40 Tonnen im Januar statt.
Goldpreis auf 3,5-Monats-Höchststand
Der Goldpreis befindet sich damit so hoch wie seit 3,5 Monaten nicht mehr und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Safe-Haven-Käufe von Anlegern, die einen sicheren Hafen für Ihr Geld suchen, schwellen nicht ab. Der US-Dollar wird schwächer, was US-Präsident Trump ja auch möchte und Anleger fliehen aus dem Dollar in das Edelmetall Gold.
US-Notenbank FED hat den Markt enttäuscht – der nunmehr Gold kauft
Anleger hatten sich von der US-Notenbank FED wohl mehr erhofft und kaufen nun aus Enttäuschung Gold. Und, weil man damit wohl mehr verdient als mit verzinslichen Anlagen. Während man im letzten Jahr mit verzinslichen Anlagen kaum 1% im Jahr verdient hat, konnte Gold mit der zehnfachen Goldpreisentwicklung punkten. Auch dieses Jahr hat Gold schon mehr als 5% zugelegt und der Goldpreis scheint weiter zu steigen.
Die US-Notenbank FED hatte in den veröffentlichten Protokollen die Möglichkeit einer Zinserhöhung vielleicht im März offen gelassen, – Experten rechnen aber erst mit einer Zinserhöhung im Mai oder Juni, – wenn überhaupt. Bis dahin kann die FED auch die Politik des neuen Präsidenten besser einschätzen. Aktuell ist das FED-Zinsniveau in USA seit Dezember auf einem Niveau zwischen 0,5% und 0,75%. Höhere Zinsen würden auch eine höhere Last für den amerikanischen Staat bedeuten, der dann mehr Zinsen für seine Staatsschulden bezahlen müsste. Das wird US-Präsident Trump kaum wollen.
Höhere Zinsen machen überdies den US-Dollar interessanter, was Trump auch nicht möchte. Trump strebt einen schwachen US-Dollar an, damit die US-Industrie besser exportieren kann.
US-Finanzminister glaubt nicht an schnellen Erfolg Trumps – Goldkurs geht hoch
Auch der Finanzminister der Vereinigten Staten glaubt wohl nicht an einen schnellen Erfolg Trumps und führte mit seinen Äusserungen zu einem starken Anstieg des Goldpreises. Der Minister bestätigte die Sorgen des US-Präsidenten über die hohen Staatsschulden der USA und machte darauf aufmerksam, dass sich politische Kursänderungen – seien sie auch noch so deutlich – in 2017 voraussichtlich nicht mehr so auswirken würden, dass eine merkliche Besserung eintritt. Nach dieser Äußerung brach der US-Dollar ein und der Goldpreis ging nach oben. Finanzminister Steve Mnuchin sagte, dass eine Ankurbelung der US-Konjunktur möglicherweise nicht vor 2018 erfolgen würde.
Goldpreis profitiert
Der Goldpreis profitiert vom niedrigen Zinsniveau und vom schwachen US-Dollar. Anleger, die in Gold investiert sind, freuen sich über steigende Kurse. Und täglich kommen neue Goldanleger hinzu, da die Anlagealternativen rar sind: Der Aktienmarkt gilt als überhitzt, das Zinsniveau ist niedrig, der Dollar soll abgewertet werden, – wohin gehen dann die Anleger mit ihrem Geld? In Gold.