Der Preis für Goldmünzen wie den Krügerrand geht seit Jahresbeginn kontinuierlich nach oben, weil der Goldpreis steigt und steigt. Auch gelegentliche Rücksetzer ändern daran nichts.
Goldpreis im Schatten der US-Konjunktur
Investoren weltweit schauen auf die US-Wirtschaftsmeldungen und darauf, ob Trump es schafft, die US-Konjunktur anzukurbeln. Um dies einschätzen zu können, ist es aber noch zu früh. Es gab in den USA zwar Meldungen über bessere Einzelhandelsumsätze, was wiederum den einen oder anderen Anleger hoffen lässt, dass dann die US-Notenbank FED die Zinsen erhöhen wird, -andere US-Wirtschaftsdaten wie z.B. die Industrieproduktion enttäuschten aber eher. Der Goldpreis hat sich in der vergangenen Woche auf ein Wochentief von 1217,50$/oz bewegt, um die Woche bei rund 1233$/oz abzuschließen. Die aktuelle Woche beginnt der Goldpreis bereits wieder mit rund 5 US-Dollar-Aufschlag mit einem Goldpreis von 1238 $/oz. Am Montagmittag notierte die Feinunze Gold im europäischen Handel bei 1164,67 Euro/oz deutlich fester. Über dem Goldpreis schwebt – wie seit Jahren – das Schwert einer möglichen Zinserhöhung durch US-Notenbank-Chefin Janet Yellen.
Goldmünzen kaufen bei Preisrücksetzern
Auch in der vergangenen Woche nutzen deutsche Anleger wieder kleinere Goldpreis-Rücksetzer zum Kauf von Goldmünzen: Sobald der Preis für eine Krügerrand Goldmünze ein paar Euro pro Unze schwächer wurde, setzten wieder massive Goldkäufe durch Privatanleger ein. Während früher ein „Gold kaufen“ erst einsetzte, wenn die Goldpreise gestiegen waren und Anleger dies in den Medien gelesen hatten, kaufen deutsche Anleger nunmehr eher klug bei kleineren Rücksetzern und bauen Positionen auf. Die Krügerrand-Münze hatte in der vergangenen Woche neben Maple Leaf und Känguru Goldmünzen mit den grössten Anteil. Insoweit Anleger beim Kauf von Gold den Grund angaben, war die nicht kalkulierbare Politik des US-Präsidenten, die anstehenden Wahlen im Euroraum, die wirtschaftliche Instabilität Griechenlands und die marode Situation einiger italienischer Banken immer wieder kaufauslösendes Thema für die Investition in Gold.
Goldpreis und Charttechnik
Charttechnisch dürfte der Goldpreis erst bei 1248$ den nächsten Widerstand verspüren, was von dem jetzigen Niveau von 1238$/oz nicht mehr allzu weit entfernt ist. Danach dürfte der Weg für den Goldpreis frei sein – bis zunächst 1270 US$/oz.
Stimmung am Goldmarkt gut
Angesichts von Niedrigzinsen und realen Minus- bis Nullzinsen (nach Inflationsabzug) ist die Stimmung am Goldmarkt positiv, – die meisten Goldhändler in Deutschland sind positiv gestimmt und sehen wie die befragten LBMA-Goldhändler auch weiterhin steigende Preise für die Unze Gold, damit dürfte auch der Weg für die Goldmünzen Preise nach oben frei sein. Noch können Privatanleger Goldmünzen kaufen ohne viel mehr als 1200 Euro pro Unze auszugeben. Je nach Typ kosten Goldunzen kurz darunter oder kurz darüber. Obwohl der Krügerrand Preis für die 2017er-Goldmünzen etwas angezogen hat, ist diese Goldmünze aktuell mit am beliebtesten.
Silberpreis geht wegen Streiks nach oben
Der Preis für Silbermünzen ging in der abgelaufenen Woche leicht nach oben, weil der Silberpreis anzog. Dies wird u.a. darauf zurückgeführt, dass in großen Minen in Chile aktuell gestreikt wird. Da Silber häufig als Nebenprodukt in Kupferminen gewonnen wird, zogen beide Metalle in der vergangenen Woche an: Kupfer und Silber. Charttechnisch befindet sich Silber im Aufwärtstrend, – die Bodenbildung erfolgte bei 15,70$/oz im Dezember, aktuell notiert Silber bereits bei über 18 US$/oz. Die 200-Tage-Linie verläuft bei 17,90$, darunter gibt es auch eine massive Unterstützung bei 17,70$.
Silber ist wegen seiner starken Verwendung in der Elektroindustrie natürlich stark von Wirtschaftsdaten abhängig. Investoren in Deutschland kauften Silber jedoch überwiegend als Geldanlage zur Absicherung gegen schlechte Zeiten. Masterboxenweise werden Silbermünzen wie Känguru (Australien), Maple Leaf (Kanada) und Philharmoniker (Österreich) von Geldanlegern geordert.
Platin wieder bei 1000$/oz
Der Platinpreis ist weiter im Aufwärtstrend. Im Schatten des Goldpreises fiel in der vergangen Woche zwar auch kurzzeitig der Platinpreis unter die Marke von 1000$/oz, aber nur bis auf ein Niveau von 990$/oz, um zum Wochenstart diese Woche wieder über 1000$/oz zu notieren (aktuell bei 1007 US$/oz). Charttechnisch wird dies unterlegt durch eine Unterstützungslinie bei 987$. Einzelne Trades in der letzten Woche jagten die Platinpreis teilweise bis 1020$/oz hoch. Die ansteigenden Longpositionen an den Terminbörsen sorgten für steigende Platinpreise. Das Platin-Gold-Verhältnis konnte sich von 0,70 auf 0,80 erhöhen. Platin als Industriemetall, welches vor allen Dingen in der Automobilindustrie Verwendung findet, ist stark auch vom Konsumverhalten in großen Volkswirtschaften abhängig. Die Entwicklung in den USA dürfte daher für die zukünftige Platinpreis-Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein. Ein starker südafrikanischer Rand hatte in den letzten Wochen ebenfalls Auswirkungen auf den Platinpreis, – hier muss man beobachten, ob das Platinangebot aus den Minen Südafrikas in der Zukunft geringer wird. Europäische Anleger setzten in der vergangenen Woche vermehrt auf Platin-Investments in Europas einziger Platinmünze in Euro, dem Platin-Philharmoniker, der mit Jahreszahl 2017 vor kurzem ausgegeben wurde.