Gold in Form von Goldbarren und Goldmünzen bleibt über Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende wertvoll. Im Gegensatz zu Papiergeld oder Bankversprechen. Dies könnte jetzt einer britische Schatztauchermission zu einem gigantischen Erfolg verhelfen:
Gold im Postraum der SS Minden vor Island
Der vermeintliche Schatz soll von der britischen Firma Advanced Marine Services im Postraum des Schiffes SS Minden gefunden worden sein, die vor Island im Atlantik versunken sei. Das Gold stamme aus einem Transport südamerikanischer Banken nach Deutschland, als das Schiff im September 1939 gesunken sei.
Der Geschichte zufolge sei das deutsche Schiff damals von der britischen Marine (in Form der HMS Calypso) entdeckt worden, woraufhin die deutsche Besatzung der SS Minden das eigene Schiff in der Nähe der Färöer-Inseln versenkt habe, um es nicht in die Hände der Briten gelangen zu lassen. Wenige Wochen zuvor hatte der Zweite Weltkrieg begonnen.
So ähnlich sah die SS Minden aus – Abbildung zeigt das baugleiche Schwesterschiff SS Porta. Im Postraum der SS Minden vermuten die Schatzsucher 4 Tonnen Gold aus Dresdner Bank Beständen[/caption]
Genehmigung zur Bergung des Goldes beantragt
Die britische Firma hat bei der isländischen Regierung beantragt, ein Loch in die Außenhaut des Schiffswracks schneiden zu dürfen, um den Container mit dem Gold leichter bergen zu können. 4 Tonnen Gold seien in dem Postraum der SS Minden. Die Küstenwache Islands hatte zuvor das Schiff Seabed Constructor der Advanced Marine Services im April schon einmal gestoppt, weil eine entsprechende Genehmigung der Regierung in Island fehlte. Die Schatzsucherfirma sei gewillt, das Gold nach Großbritannien zu bringen und erwarte in den nächsten Tagen, spätestens Wochen eine Genehmigung der isländischen Behörden – ggf. mit Angaben, wem das Gold und das Wrack gehöre, was 120 Meilen südöstliche Islands liege. Nach Auffassung der Schatzsucher gehöre es dem Finder.
Dresdner Bank hat beim Laden geholfen – auch Gold?
Fest steht, dass eine Tochtergesellschaft der damaligen Dresdner Bank (aufgegangen in der heutigen Commerzbank), die Banco Germanico , beim Laden des Schiffes geholfen hat. Die SS Minden hatte am 6.September 1939 Brasilien verlassen, wenige Tage nach Kriegsausbruch. Am 1.September 1939 hatte Hitler Polen überfallen lassen und damit den 2.Weltkrieg begonnen. Drei Wochen später, am 24.September ist das Schiff vor Island gesunken, die Besatzung wurde damals von dem britischen Schiff HMS Dunedin gerettet – soweit nicht ertrunken und zu einer britischen Basis gebracht. Kein Geringerer als Adolf Hitler habe die Versenkung des eigenen Schiffes angeordnet, damit das Gold nicht in die Hände der Briten fällt.
SS Minden 1921 gebaut
Die SS Minden wurde 1921 in der Vulcan-Werft gebaut (Hamburg/Stettin), war ein Stahlschiff mit einer Länge von 116,8 m, was 15,5 Knoten erreichen konnte. Eigentümer war damals der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Diese Firma ist in der späteren Hapag Lloyd aufgegangen. Dort existieren aber – aufgrund der Zerstörungen im zweiten Weltkrieg – keine oder kaum noch Unterlagen zur SS Minden.
Bereits zuvor für über 60 Millionen Goldbarren aus Schiff geholt
Es wäre nicht das erste Schiff, was im zweiten Weltkrieg gesunken war und aus dem man später Goldbarren geholt hat. Legendär ist z.B. der Fall der HMS Edinburgh, welche durch ein deutsche U-Boot 1942 versenkt worden ist. In den 80er-Jahren haben Taucher dort Goldbarren im Wert von über 60 Millionen Euro herausgeholt. Zuvor waren die Taucher und die Expedition als Spinner bezeichnet worden und zahlreiche Experten waren sich einig, dass kein Gold im Schiff sein könne. Die Realität hat sie eines Besseren belehrt.