Als hätte die EU und die Welt nicht genug Herausforderungen mit dem US-Handelskrieg, den schwachen Euro-Südstaaten und anderen Krisenherden, tritt nach dem Brexit-Minister David Davis nun auch der britische Außenminister Boris Johnson zurück. Er legte gestern sein Amt nieder.
Pfund geht auf Talfahrt
Das Pfund ging nach den Nachrichten sofort auf Talfahrt, bereits am Montag fiel die Währung auf ein Tagestief von 1,1269 Euro, nachdem es zuvor noch bei 1,1340 notiert hatte. Johnson und Davis gelten als Verfechter eines harten Bruchs mit der EU,andere Politiker wollen in Großbritannien lieber einen weichen Austritt: am liebsten alle Vorteile behalten, aber nichts oder möglichst wenig dafür zahlen.
Gold in Pfund fällt, Goldpreis in Euro stabil
Während der Goldkurs in britischen Pfund nach der Nachricht um rund 3 Pfund auf 946 GBP/oz fiel, bliebt der Goldpreis in Euro mit rund 1069/1070 €/oz weitgehend unverändert. Die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen zog jedoch in Deutschland nach der Nachricht leicht an und befindet sich nach wie vor auf hohem Niveau.
Premierministerin May auf dem Prüfstand
Ob sich die britische Premierministerin May, die kurz nacheinander zwei Rücktritte ihrer Minister verkraften musste, dauerhaft halten kann, wird am Börsenplatz London in Frage gestellt. Die harten Brexit-Befürworter rebellieren gegen ihre Premierministerin im Königreich. Spannende Zeiten in einem Europa, in dem es immer schwieriger wird, Konsenslösungen herzustellen.
Premierministerin May drohte zuletzt der EU ohne jegliches Abkommen aus der EU auszusteigen, wenn man dem Königreich nicht mehr entgegen komme, was eine zusätzliche Belastung der in der EU verbleibenden Mitglieder und damit hauptsächlich Deutschlands und Frankreichs zur Folge hätte. Der Euro dürfte mittelfristig unter den innereuropäischen Zwistigkeiten leiden, was Anleger zu einem Investment in Gold treibt.