Das World Gold Council (WGC) hat sich mit der Islam-Vereinigung für den Finanzmarkt auf neue Standards für den Gold-Finanzmarkt geeinigt.
Das World Gold Council möchte damit den Goldhandel in islamischen Staaten ankurbeln und Ängste nehmen. Der Goldhandel zwischen islamischen Einrichtungen soll damit erleichtert und vereinheitlicht werden. Gemäß der Accounting and Auditing Organization for Islamic Financial Institutions (AAOIFI) sind sämtliche Transaktionen und Investments über die Islamic Finance zukünftig auf der Scharia aufgebaut. D.h. sämtliche Investments stehen nicht in Zusammenhang oder auch nur Kontakt mit Glücksspiel, Alkohol, Tabak, Waffen, Prostitution oder Schweinefleisch. Das Gold hat dabei eine besondere Rolle im Islam, die je nach Koran-Übersetzung unterschiedlich ausfällt. Gemäß den neu ausgehandelten Richtlinien müssen alle Gold-Transaktionen innerhalb eines Tages abgewickelt werden, um Spekulation zu verhindern. Gehandeltes Gold muss voll hinterlegt werden, Handel mit nicht vorhandenem Papiergold ist nicht erlaubt. Erste islamische Banken haben bereits entsprechende Gold-Anlageprodukte geschaffen.
Auch erste börsengehandelte Gold-Fonds haben bereits Produkte auf den Markt gebracht, die das Prädikat „Scharia-konform“ tragen.
Für das erste Quartal 2017 wird gemäß dem in Bahrain sitzenden AAOIFI der Start einer Goldhandelsplattform für islamische Partner vorgesehen.
Sollten durch die Standards von islamischen Partnern mehr Goldkäufe zustande kommen, könnte dies den Goldpreis mittelfristig beflügeln.
Gold in Deutschland kaufen ist konform
Nach Einschätzung deutscher Islam-Experten sind in Deutschland getätigte Tafelgeschäfte in Goldmünzen oder Goldbarren auch Scharia-konform. Bei der Einschätzung von Goldschmuck gehen die Meinungen jedoch auseinander. In einigen Koran-Übersetzungen ist das Tragen von Goldschmuck nur den Frauen vorbehalten. Goldbarren oder Goldmünzen dürften aber beide Geschlechter kaufen.