Die US-Notenbank FED hat gestern die Zinsen – wie erwartet – niedrig gelassen und nicht verändert. Die sogenannte Fed Funds Rate liegt damit auch weiterhin in einer Range von 1 bis 1,25%, ließen die Zentralbanker gestern in Washington verkünden.
Zins geht evtl. im Dezember nochmal hoch
Die FED hat sich vorbehalten, dieses Jahr die Zinsen ggf. noch einmal anzuheben, dies wird voraussichtlich im Dezember erfolgen. Große Schritte erwartet der Markt jedoch nicht. Damit bleibt die FED bei der zuletzt im Juni geäußerten Einschätzung.
FED will hohe Bilanz reduzieren
Die FED will überdies mit dem Abbau ihrer viel zu großen Bilanz beginnen. Die Bilanz der FED war auf 4,5 Billionen (!) Dollar angewachsen, weil die US-Zentralbank Milliarden an Anleihen vom Markt gekauft habe, vor allen Dingen auch Staatsanleihen der USA und damit indirekt den Staat USA finanziert habe, der aktuell an der Schuldenobergrenze agiert, die – weil sie nicht eingehalten werden konnte – temporär zunächst ausgesetzt wurde. Angesichts der Gesamt-Bilanz der FED mit 4,5 Billionen ist der Abbau allerdings relativ niedrig angesetzt: Man wolle mit einer Reduzierung von 10 Milliarden pro Monat beginnen und und diese pro Quartal um 10 Milliarden erhöhen. Nach einem Jahr wolle man dann regelmässig die Bilanz um 50 Milliarden Euro pro Monat reduzieren. Seit 2008 hatte die US Notenbank FED wie wild Anleihen aufgekauft und so Liquidität in die Märkte gepumpt, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die FED glaubt, dass die US Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sich in 2018 und 2019 besser entwickele als bisher angenommen.
Der letzte FED-Zinserhöhungsschritt war im Juni vorgenommen worden, als die FED die Zinsen um 0,25% erhöht hat.
Goldpreis macht Schlenker nach unten
Der Goldpreis machte nach der FED-Veröffentlichung einen kleinen Schlenker nach unten und lädt damit in Euro investierende Anleger wieder zum Kaufen von Gold ein. Der Goldpreis in Euro notierte im frühen europäischen Handel heute bei 1088 Euro/oz. Der Goldkurs in US-Dollar notierte bei 1295$/oz und tauchte damit unter die 1300$-Linie. Zum Kaufen von Goldbarren oder dem Erwerb von Goldmünzen stellt dies im Vergleich zur letzten Woche eine günstige Gelegenheit dar.
Krügerrand und Lunar Hund Goldmünzen der Renner
Diese Woche sind die Spitzenreiter bei der Goldmünzen-Nachfrage – wie gewohnt – der Krügerrand 1 Unze Gold und (neu:) die Lunarmünze Hund aus Australien.
Die Nachfrage nach Gold ist auf unverändert hohem Niveau, zu Rückgaben kam es kaum (unter 1% der Geschäfte).
Nach Indien will auch die Türkei Gold einsammeln
Am Markt für Aufsehen sorgen Äußerungen aus den Regierungskreisen in der Türkei, dass man nun – nach dem Vorbild Indiens – das Gold der Bevölkerung einsammeln wolle. Die Anleger werden eingeladen, Gold abzugeben und erhalten dafür ein Zertifikat. Es bleibt abzuwarten, ob dies die türkische Bevölkerung in dem Maße mitmacht, wie sich die Regierung das erhofft.