Goldpreis konstant über 1200 Euro/oz – immer mehr Anleger steuern in den sicheren Hafen Gold

Der Goldpreis ist auch nach den Osterfeiertagen konstant über der wichtigen Marke von 1200 Euro/oz geblieben, zahlreiche Anleger kauften auch am Wochenende in Onlineshops Gold – die weltweite unsichere Lage und die schwache US-Konjunktur waren sicher mit ein Grund.

US-Konjunkturdaten enttäuschend – Gold stark

Die  US-Konjunkturdaten für März und April sind schlichtweg enttäuschend, Einzelhandelsumsätze enttäuschten, der Empire Manufacturing-Index enttäuschte ebenso wie die schwache Entwicklung der Anzahl der Baugenehmigungen in den USA, was als Ausblick für zukünftige Bautätigkeiten gesehen wird. Gold wurde massiv nach dem verbalen Schlagabtausch zwischen USA und Nordkorea gekauft sowie nach Bekanntwerden des Wahlausgangs in der Türkei, welches ein Verbleiben der Türkei in der Nato ebenso infrage stellt wie einen zukünftigen EU-Beitritt. Gold kletterte im Zuge dessen über 1300 US$/oz und konnte damit kurzfristig ein neues 5-Monatshoch setzen. Einsetzende Gewinnmitnahmen führten zu Goldpreisen von 1286$/oz (Dienstag nachmittag).

Goldpreis in Euro auf 8-Monatshoch

In Euro konnte zwischenzeitlich sogar ein 8-Monatshoch bei 1220 Euro/oz erreicht werden. Gewinnmitnahmen, bei denen Investoren Gewinne nach gestiegenem Goldpreis mitgenommen haben, reduzierten die Höchstkurse wieder auf ein Niveau von knapp über 1200 Euro pro Feinunze, was allerdings dann sofort wieder zu Käufen bei Anlegern führte.  Anleger kauften massiv Goldunzen wie den Krügerrand, Maple Leaf und das australische Känguru, – Goldbarren bis zu 250 Gramm die Umsatzrenner.

 

Silberpreis legte nur unterproportional zu

Der Silberpreis konnte im Vergleich zum Goldpreis nur unterproportional zulegen und gab nach einem Anstieg ähnlich wie Gold wieder Gewinne ab. Auch Terminspekulanten scheinen im Moment sehr positiv für Gold und Silber gestimmt zu sein, denn die CFTC-Statistik zeigt mit 133.000 Kontrakten bei den Netto-Long-Positionen ein neues 5-Monatshoch, – auch bei Silber konnten 98,6 Tsd. Kontrakte erreicht werden. Ein Überhang von Long-Positionen an den Terminbörsen zeigt regelmäßig vorherrschenden Optimismus für zukünftige Goldpreisentwicklungen. Unter einer Longposition versteht man an den Terminbörsen z.B. wenn ein Anleger, sich jetzt schon verpflichtet oder das Recht erworben hat,  in der Zukunft zu einem bestimmten Kurs Gold kaufen zu dürfen oder zu müssen. Solche Long-Positionen werden üblicherweise dann aufgebaut, wenn man davon ausgeht, dass bis zu dem Termin der tatsächliche Spot-Goldpreis stark gestiegen ist, sodass man die Long-Position mit Gewinn veräußern kann.

Inder kaufen wieder Gold wie verrückt

Gegenmaßnahmen der indischen Regierung hatten nur kurzfristigen Erfolg. Eine Einführung einer zusätzlichen Steuer wie auch die Außerkurssetzung großer Banknoten konnten zwar kurzfristig die Goldkäufe der indischen Bevölkerung eindämmen, – mittlerweile kaufen die Inder aber wieder so viel Gold wie schon seit 3 Jahren nicht mehr. Da Indien zusammen mit China weltweit zu den größten Goldabnehmern gehört, dürfte das den Goldpreis zukünftig wesentlich beeinflussen. Analysten gehen daher weiterhin von steigenden Goldpreisen aus.

Während Indien von April bis Oktober 264 Tonnen Gold importiert hat, wurden im halb so langen Zeitraum von Januar bis März 2017 bereits mehr als 230 Tonnen Gold importiert. Ein Wert, wie er seit 2013 nicht mehr erreicht worden ist.

Asiens reichster Milliardär kauft Gold

Auch Asiens reichster Milliardär setzt auf Gold. Wie in einem Interview mit dem SGT Report geäußert wurde, ist auch Li Ka-shing, der wohl größte Investor aus China, der auf 35 Milliarden Anlagevermögen geschätzt wird, ein Freund von Gold und setzt aktuell sowohl auf physisches Gold wie auch auf Goldminen-Beteiligungen. Li Ka-Shing gilt als Hong Kongs reichster Einwohner, seine Firmen beschäftigen mehr als 310.000 Menschen in 50 Ländern. Nachdem er mit 14 Jahren in einer Plastik-Handelsfirma gearbeitet hat, gründete er eine eigene Firma für Plastik-Spielzeug und Plastik-Blumen, was den Grundstein für seinen Reichtum legte. Mittlerweile besitzt er von Immobilien über Häfen und Telefongesellschaften ein weitgestreutes Imperium und gilt als der Tycoon Asiens. Li-Shing ist 88 Jahre alt.