Russland schafft Steuer auf Gold ab

Russlands Präsident Vladimir Putin hat die Mehrwertsteuer auf Gold und andere Edelmetalle abgeschafft, ein entsprechendes Gesetz wurde unterzeichnet. (Bundesgesetz Nr. 212-03 vom 26.7.2019)

20% Mehrwertsteuer auf Gold fallen weg

Durch das Gesetz fällt der bisherige Mehrwertsteuersatz von 20% auf Gold weg. Das Gesetz gilt für Edelmetalle und Edelmetallkonten, Goldmünzen sind jedoch ausdrücklich von der Steuerbefreiung ausgenommen.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Goldnachfrage nach der Steueränderung in Russland deutlich steigt, – die Zeitung Izvestia schätzt in einem Artikel, dass sich die Nachfrage nach Gold in den nächsten Jahren verzehnfachen könnte.

Russische Zentralbank sitzt auf Goldschatz

Russland fördert nicht nur selber Gold, sondern die russische Zentralbank hortet in den Währungsreserven auch 2218 Tonnen Gold, hatte im Juli noch rund 300.000 Unzen Gold hinzugekauft. Der Anteil des Goldes an den russischen Währungsreserven beträgt fast ein Fünftel (19,6%)

Mit der Steuerbefreiung geht Russland einen ersten Schritt, um der Bevölkerung Gold-Investments schmackhaft zu machen. Krügerrand und Co. werden aber wohl auch zukünftig zunächst steuerpflichtig bleiben.

Russland prüft Streichung von MwSt auf Gold

Das russische Finanzministerium prüft aktuell die Streichung von Mehrwertsteuer auf Anlagegold wie z.B. Goldbarren oder Anlagegoldmünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker und Co.

Aktuell 20% Steuer auf Gold in Russland

Russland erhebt aktuell z.B. beim Kauf von Goldbarren 20% Steuer auf das Gold, die der Käufer auch nicht zurückbekommt. Die russische Zeitung Izvestia hatte zuerst von den Überlegungen im Finanzministerium Russlands berichtet. Wegen der hohen Steuer auf Gold kommt es in Russland nur zu übersichtlichen offiziellen Goldkäufen durch die Bevölkerung. Im Anlagebereich geht man aktuell von unter 3 Tonnen pro Jahr aus – was zumindest die offiziell erfassten Kanäle betrifft. Finanzminister Aleksey Moiseev glaubt mit der Idee, den Goldabsatz an die eigene Bevölkerung deutlich anheben zu können, – die Rede ist von dann 50 bis 100 Tonnen pro Jahr.

Mit Gold gegen die Inflation

Der russische Finanminister selbst spricht davon, dass die Bevölkerung dann die Gelegenheit hätte, sich selber mit Gold vor Inflation zu schützen.

Statt US-Dollar lieber in Gold

Offen sprach das Finanzministerium auch aus, dass man davon ausgehe, dass eine Reihe von russischen Anlegern ihr Geld in US-Dollar angelegt habe, zum Teil auch in ‚Banknoten unter dem Kopfkissen‘. Dies Geld könnte dann in Gold fließen, weil es der sicherere Weg sei. Das Geld könne vor allen Dingen zum Kauf russischen Goldes genutzt werden, welches aus russischen Goldminen gefördert werde.

Russische Zentralbank großer Goldkäufer

Die russische Zentralbank (Bank of Russia) ist seit dem Jahr 2015 der größte Goldkäufer unter den Notenbanken dieser Welt und hat alleine in den letzten vier Jahren über 800 Tonnen Gold gekauft. Aktuell besitzt die Notenbank Russlands damit über 2.000 Tonnen Gold.

Gold-Raffinerie im letzten Jahr Good-Delivery-Status verloren

Im letzten Jahr hatte eine große russische Goldraffinerie den good-delivery-Status (LBMA) verloren, was aufgrund von Sanktionen die internationale Vermarktung des Goldes aus russischen Minen auch schwieriger macht.

Positiv für den Goldpreis

Sollte Russland tatsächlich die Mehrwertsteuer auf Gold streichen, würde nicht nur ein Teil des bisherigen Schwarzmarkts auf offizielle Kanäle gelenkt werden, sondern auch die weltweite Gesamtnachfrage nach Gold voraussichtlich steigen, was sich positiv auf die weitere Goldpreisentwicklung auswirken dürfte.

Goldpreis in Euro startet über 1150 Euro in die Woche

Der Goldpreis in Euro startet am Montag Morgen auf einem Niveau von 1157 Euro pro Unze Feingold in die neue Woche. Ein paar Euro unter den Höchstständen von letzter Woche, wo der Goldpreis kurzfristig sogar die 1160 Euro/Unze überschritt. Bei stabiler Nachfrage ist auch der Goldpreis in Dollar stabil über der wichtigen Linie von 1300 $/oz und notiert am Montagvormittag um 1308 Dollar pro Unze. Besonders gefragt waren bei Anlegern – neben Goldbarren – die Krügerrand Goldmünzen.

206 Kilogramm Gold von Goldschmugglern konfisziert + 30 Monate Haft

In Japan gilt eine 8%ige Steuer auf Gold, was immer wieder zu Umgehungsversuchen durch Goldschmuggel führt: Jüngst wurde ein 43-jähriger Chinese, Lin Yashan zu 30 Monaten Haft verurteilt, weil er versucht hat, über ein Boot 206 Kilogramm Gold nach Japan zu verbringen – ohne die Einfuhrabgaben zu bezahlen. Das Gericht ordnete gleichfalls den Einzug der Goldbarren an, die u.a.  in Whisky-Kartons versteckt worden waren und in der Stadt Karatsu an Land gebracht werden sollten.

8 weitere Männer wegen Goldschmuggel verhaftet

8 weitere, am Schmuggel beteiligte Männer wurden ebenfalls verurteilt. Den Männern wurde vorgeworfen, Verbrauchs- und sonstige Steuern im Volumen von 74,4 Millionen Yen hinterzogen zu haben (ca. 571.000 Euro). Das Gold wurde aus China importiert und einmal auf dem ostchinesischen Meer zwischen Booten umgeladen.

8% Steuern auf Gold verführen

Die achtprozentige Steuer auf Gold verführt immer wieder Schmuggler dazu, Gold aus einem Drittland nach Japan zu schmuggeln, weil es dort um 8% teurer verkauft werden kann, als in Ländern, in den Gold steuerfrei ist. Die Zahl der Goldschmuggeleien ist in Japan stark angestiegen, seit im Jahr 2014 die Steuer auf Gold von 5 auf 8% erhöht worden ist. Die japanische Regierung plant nunmehr, die Steuer im Oktober 2019 sogar auf 10% zu erhöhen.

Goldschmuggel nimmt zu

Während die Zahl der jährlich erfassten Goldschmuggler Anfang der 2000er-Jahre noch bei rund 10 pro Jahr lag, wurden alleine in 2017 über 500 Goldschmuggler gefasst. Japan hat Ende des Jahres 2017 daraufhin beschlossen, den Einsatz von Metalldetektoren an allen Grenzen deutlich zu verstärken.

Steuersituation in Deutschland

Auch in Deutschland gab es einmal eine Steuer auf Gold. Die Mehrwertsteuer auf Gold hat aber im Wesentlichen dazu geführt, dass Banken Konstrukte mehrwertsteuerfreien Golderwerbs über Schweizer und Luxemburger Tochterunternehmen ermöglichten und deutsche Anleger physisches Gold steuerfrei in Nachbarländern einkaufen, – wohingegen der steuerpflichtige Goldhandel in Deutschland nahezu zum Erliegen kam. Daraufhin wurde die Besteuerung von Gold, welches Anlagezwecken dient, wieder abgeschafft. Aktuell sind Goldbarren und Anlage-Goldmünzen wie z.B. Krügerrand, Maple Leaf & Co. in Deutschland steuerfrei erwerbbar. Geregelt ist die Steuerfreiheit von Anlagegold in § 25c Umsatzsteuergesetz.

 

Frankreich plant Steuer auf Gold – Schäuble sieht neue Finanzkrise kommen

Der neue französische Präsident lässt seine Mitarbeiter offenbar eine neue Steuergesetzgebung ausarbeiten, die eine Besteuerung von Gold vorsieht. Verpackt wird dies unter dem Deckmäntelchen der Luxus-Vermögensbesteuerung, mit der auch Luxusyachten, teure Autos und eben Edelmetallbesitz besteuert werden sollen.

Geht es nach Macrons Regierungsteam wäre dies nur sozial gerecht, da Gold und Yachten nicht für die Produktivität eines Landes zur Verfügung stehen – wie z.B. Geld auf Konten bei Banken.

In Frankreich wird Druck von Arbeitern auf Macron ausgeübt, die Reichen stärker zu besteuern, – ab Dienstag sind wieder landesweite Streiks angesetzt.

Bereits früher wurde in Frankreich eine Vermögenssteuer eingeführt: Die in den 80er-Jahren eingeführte Vermögenssteuer traf aber erst Vermögen jenseits der Millionen-Euro-Grenze. Man darf gespannt sein, was die Haushaltsplanung für 2018, die die nächsten Tage durch das Parlament muss, im Detail enthält.

Eine Vermögenssteuer in Deutschland wurde vom Bundesverfassungsgericht gekippt. In Deutschland ist Gold kaufen aktuell weder mehrwertsteuerpflichtig noch vermögenssteuerpflichtig (Betrifft: Anlagegold, Stand 9.10.2017). In Deutschland kann man auch noch Gold anonym kaufen, wenn man die Bargeldgrenze von 10.000 Euro nicht überschreitet. In Frankreich hat man dies bereits aktuell auf einen Bruchteil dieses Betrags beschränkt.

Finanzminister Schäuble sieht neue Finanzkrise kommen

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen warnt vor Blasen durch zu viel Geld

Der noch amtierende Finanzminister Schäuble sieht eine neue Finanzkrise kommen, weil die weltweite Verschuldung sich in einer spiralförmigen Bewegung immer weiter verschlimmert. Schäuble, der in Kürze voraussichtlich das Amt des Finanzministers an einen Nachfolger übergibt und dann Bundestagspräsident werden dürfte, nutzte die Gelegenheit, zum Ende seines Amtes auf die Risiken der weltweiten Verschuldung hinzuweisen:

Schäuble sieht durch die Billionen von Euros und Dollars, die Zentralbanken in die Märkte gepumpt haben, zahlreiche neue Blasen an den Märkten, die platzen könnten. Er warnte auch vor Risiken in der europäischen Bankenlandschaft. Überschuldete Banken könnten in Europa zum Problem werden, – auch politische Risiken drohten, – wie man an der Brexit-Entscheidung in Großbritannien gesehen hat.

Wenn selbst der Finanzminister Deutschlands vor solchen Finanzblasen und der globalen Verschuldungsspirale warnt, dürfte verständlich sein, warum auch deutsche Anleger verstärkt Geld in Gold anlegen und Goldbarren und Goldmünzen kaufen, statt Geld zu Null Prozent Zinsen bei der Bank anzulegen.

Bild: Bundesministerium der Finanzen, Foto: Ilja C. Hendel