Dimitri Donskoii: Razzia bei Schiffswrack-Berge-Firma in Korea – Shinil Group

Die Nachricht von der bevorstehenden Bergung eines Schiffswracks (Dimitri Donskoi) mit tausenden Goldmünzen an Bord hatte Mitte Juli die ganze Welt in Erstaunen versetzt,- auch wir hatten darüber berichtet (5500 Kisten Goldmünzen in Schiffswrack gefunden?)

Razzia bei Bergefirma Shinil in Korea

Die Polizei in Seoul teilt nunmehr mit, man habe eine Razzia bei der Firma gemacht, die für die Bergung verantwortlich zeichnet und Informationen an die Presse gegeben hat, der Shinil Gruppe. Die Gruppe hatte behauptet, das 5.800 Tonnen schwere Schiff Dmitri Donskoii auf dem Meeresboden entdeckt zu haben, welches in der Schlacht von Tsushima 1905 in den Gewässern zwischen Japan und dem heutigen Südkorea gesunken war.

Nachdem man zunächst behauptete, das Gold im Wrack sei nach früheren Aufzeichnungen 125 Milliarden Dollar wert, stufte Shinil bei einer späteren Pressekonferenz am 26.7.2018 den Betrag bereits auf 8,9 Milliarden US-Dollar herab – allerdings ohne auch nur eine Goldmünze im Schiff gesehen zu haben.

Mittlerweile mehren sich die Berichte, dass gegen die Firma Betrugsermittlungen im Gange sind, möglicherweise steht die Meldung über den Fund auch in Zusammenhang mit anschliessenden Aktienkursveränderungen verschiedener Firmen, in den koreanischen Medien finden sich Berichte über auffallende Aktienkursveränderungen bei der Jeil Steel Manufacturing Co. , die allerdings vermeldeten, dass sie nichts mit dem Fund zu tun hätten. Manager der Shinil Group hatten nach Auskunft der Finanzaufsicht jedoch größere Mengen dieser Aktien in zeitlichem Zusammenhang mit der Pressemeldung über den Wrackfund gekauft, was die Ermittler auf den Plan rief.

Dimitri Donkoii – schwerfälliges Schiff für 14.000 Tonnen Gold?

Marine-Experten aus Russland bezweifelten nach der Meldung, dass Russland ausgerechnet auf das alte und schwerfällige Schiff Dimitri Donskoii bis zu 14.000 Tonnen Gold geladen hätten, um die russischen Kriegsausgaben zu finanzieren. Dies hätte man nicht auf so ein altes und langsames Schiff geladen, zumal für den vorgesehenen Transport von St.Petersburg nach Wladiwostock auch die Transsibirische Eisenbahn zur Verfügung gestanden hätte.

Keine Beweise für Gold an Bord

Auch der ehemalige Leiter der wissenschaftlichen Forschung im Marinemuseum in St.Petersburg, Sergei Klimovsky, äußerte sich dahingehend, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass soviel Gold an Bord gewesen sei. Die Bemühungen der Koreaner wären daher vergebens.

Richtig sei die Information, dass das Wrack im angegebenen Zeitraum gesunken sei, der angebliche Fundort können zutreffen. Völlig unbewiesen sei jedoch die Information über die an Bord vorhandenen riesigen Goldmünzenmengen.

 

Schiff Dmitrii Donskoii mit 5500 Kisten Goldmünzen auf Meeresboden gefunden?

Ein Bergungsteam will vor Südkoreas Küste das russische Schiff Dmitrii Donskoii auf dem Meeresgrund gefunden haben. Um das Schiff ranken sich Gerüchte, dass sich dort Gold im heutigen Wert von über 130 Milliarden Dollar befinden soll. Gelagert in 5.500 Kisten. Das Schiff sei vom russischen Kapitän 1905 versenkt worden, nachdem es von der japanischen Flotte angegriffen worden war.

Doch kann dies überhaupt sein?

Faktencheck zum angeblichen Gold-Schiffswrack:

Ist das Schiff Dmitri Donskoi überhaupt dort gesunken? 

Das darf als wahrscheinlich gelten, es ist auch seit Jahrzehnten in Schiffswrack-Karten eingezeichnet, so z.B. auch hier: Schiffswrackkarte Asien – der aktuelle angebliche Fundort ist in der Nähe des vermuteten Sinkorts, der auch in japanischen Archiven zum Krieg damals angegeben ist. Das Wrack liegt vor der Küste Südkoreas, ca. 1,3 Kilometer vor der Insel Jeodong-ri (Ulleung), östlich vom eigentlichen Südkorea.

Die Schlacht von Tsushima, die zum Sinken des Schiffes geführt hat, ist an mehreren Stellen dokumentiert, auch in Japan. Im Internet findet sich eine Zusammenfassung z.B. auch hier: Schlacht von Tsushima

Der Panzerkreuzer Dimitri Donskoi wurde nach einheitlichen Schilderungen in der Schlacht am 27.5. und 28.5.1905 so schwer getroffen, dass er nach weiteren Treffern am 29.5.1905 zu der Insel fuhr und Besatzung und Verwundete an Land setzte (ausschiffte) und anschliessend die Selbstversenkung einleitete.

dimitri-donskoi-schiff-1897
Hier ein Bild der Dimitri Donskoi aus dem Jahr 1897 – bevor sie mit der baltischen Flotte 1904 dem bedrängten Port Arthur Hilfe bringen wollte, 1905 trifft sie auf dem Weg nach Wladiwostock in der Region von Korea/Japan auf die japanische Flotte unter Admiral Togo

Sind die Taucher sicher, dass es das richtige Schiff ist?

Ja, man habe auch die Beschriftung des Schiffes entziffern können, die auf Videoaufnahmen erstaunlich gut erhalten ist, – dafür, dass das Schiff schon hundert Jahre unter Wasser liegt. Dies erstaunt allerdings, hier das Video der Bergungscrew:

https://youtu.be/QEFId25LMk0

Wer hat das Wrack mit den Goldmünzen entdeckt?

Den Rumpf des Schiffswracks haben Taucher der südkoreanischen Firma Shinil Group entdeckt, die seit Jahren nach dem Wrack suchen. Bisher wurde das Schiff nur mit bemannten Mini-U-Booten inspiziert und scheint von der Form her mit dem vermissten und vermeintlich gesunkenen Schiff übereinzustimmen. Das Schiff liegt in ca. 400m Tiefe.

Ist der Wert der Goldmünzen plausibel?

Angegeben wird eine Ladung, die allerdings noch niemand gesehen hat, von 5.500 Kisten mit Gold, die 133,4 Milliarden Dollar wert wären. Per 18.7.2018 kostete eine Feinunze Gold 1224 US$, was einem Kilo-Goldpreis von 39.351 US-Dollar entspricht. Wenn das Gold im Schiff 133,4 Milliarden Dollar wert sein soll, müssten im Schiff 3,39 Millionen Kilo oder 3.390 Tonnen Gold gewesen sein. Bei 5500 Kisten im Schiff, wiegt jede Kiste dann mehr als 600 Kilogramm – nur der Inhalt wohlgemerkt. Man darf sich fragen, wer vor mehr als 100 Jahren 5.500 Kisten mit je über 600 Kilogramm Inhalt in den Schiffsrumpf verbracht hat? Und wofür das Gold gewesen sein soll. Angeblich zur Kriegsfinanzierung.

Obige Berechnung basiert darauf, dass das Gold zum Materialwert/Schmelzwert angesetzt wird. Sind im Schiff seltene Goldmünzen enthalten, für die ein deutliches Aufgeld auf den reinen Materialwert erzielt werden kann, reicht natürlich ein geringeres Goldgewicht, um den Gegenwert zu erzielen.

Die Tonnage des Schiffes wird mit 5.976 t in russischen Geschichtsbüchern angegeben, die Motoren hatten wohl um die 7000 PS, 5200 kW, was eine Goldbeförderung im genannten Volumen möglich macht. Allerdings dürfte das Schiff dann sehr tief gelegen haben.

Berichten auch lokale Medien von dem Fund?

Ja, auch mehrere koreanische Zeitungen berichten über den Fund, greifen dabei aber natürlich auf die von dem Bergungsunternehmen zur Verfügung gestellten Bilder und Informationen zurück, Berichte finden sich z.B. auch in der Koreatimes.

Wann wird das Schiff geborgen?

Die Shinil Group beabsichtigt, das Schiff im Zeitraum von Oktober bis November diesen Jahres zu bergen.

Wer bekommt das Gold aus dem Schiff?

Sofern im Schiff überhaupt Gold gefunden wird, so sei mit der russischen Regierung ein Übereinkommen getroffen worden, dass Russland die Hälfte des Goldes erhält, bzw. dessen Gegenwert. 10% des Goldes sei für Tourismusprojekte auf der Insel Ulleungdo vorgesehen, wo das Wrack gefunden worden ist. Unter anderem ist ein Museum geplant, welches dem Wrack und seiner Besatzung gewidmet wird. Einen Teil des Goldes wolle man auch in Projekte zur Förderung Nordostasiens stecken, wie eine Eisenbahnlinie, die Russland mit Südkorea verbindet. Den Rest des Geldes erhält das Explorationsunternehmen – so der Plan.

Gold auch nach 100 Jahren wertvoll

Unabhängig davon, ob und wieviel Gold man in dem Schiffswrack findet: Wenn Gold im Wrack ist, ist dies auch 113 Jahre nach dem Sinken des Schiffes noch wertvoll und werthaltig. Was man von allen Banknoten, die damals existierten ebenso wenig behaupten kann, wie von etwaigen Schuldverschreibungen oder Zertifikaten. Es bleibt abzuwarten, wieviel Goldmünzen und Goldbarren tatsächlich im Schiff gefunden werden.

Nazigold für über 100 Millionen Euro auf Schiffswrack vor Island gefunden ?

Gold in Form von Goldbarren und Goldmünzen bleibt über Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende wertvoll. Im Gegensatz zu Papiergeld oder Bankversprechen. Dies könnte jetzt einer britische Schatztauchermission zu einem gigantischen Erfolg verhelfen:

Gold im Postraum der SS Minden vor Island

Der vermeintliche Schatz soll von der britischen Firma Advanced Marine Services im Postraum des Schiffes SS Minden gefunden worden sein, die vor Island im Atlantik versunken sei. Das Gold stamme aus einem Transport südamerikanischer Banken nach Deutschland, als das Schiff im September 1939 gesunken sei.

Der Geschichte zufolge sei das deutsche Schiff damals von der britischen Marine (in Form der HMS Calypso) entdeckt worden, woraufhin die deutsche Besatzung der SS Minden das eigene Schiff in der Nähe der Färöer-Inseln versenkt habe, um es nicht in die Hände der Briten gelangen zu lassen. Wenige Wochen zuvor hatte der Zweite Weltkrieg begonnen.

So ähnlich sah die SS Minden aus – Abbildung zeigt das baugleiche Schwesterschiff SS Porta. Im Postraum der SS Minden vermuten die Schatzsucher 4 Tonnen Gold aus Dresdner Bank Beständen[/caption]

Genehmigung zur Bergung des Goldes beantragt

Die britische Firma hat bei der isländischen Regierung beantragt, ein Loch in die Außenhaut des Schiffswracks schneiden zu dürfen, um den Container mit dem Gold leichter bergen zu können. 4 Tonnen Gold seien in dem Postraum der SS Minden. Die Küstenwache Islands hatte zuvor das Schiff Seabed Constructor der Advanced Marine Services im April schon einmal gestoppt, weil eine entsprechende Genehmigung der Regierung in Island fehlte. Die Schatzsucherfirma sei gewillt, das Gold nach Großbritannien zu bringen und erwarte in den nächsten Tagen, spätestens Wochen eine Genehmigung der isländischen Behörden – ggf. mit Angaben, wem das Gold und das Wrack gehöre, was 120 Meilen südöstliche Islands  liege. Nach Auffassung der Schatzsucher gehöre es dem Finder.

Mit diesem Schiff will man das Nazi-Gold bergen, der aus Norwegen gemieteten Seabed Constructor

Dresdner Bank hat beim Laden geholfen – auch Gold?

Fest steht, dass eine Tochtergesellschaft der damaligen Dresdner Bank (aufgegangen in der heutigen Commerzbank), die Banco Germanico , beim Laden des Schiffes geholfen hat. Die SS Minden hatte am 6.September 1939 Brasilien verlassen, wenige Tage nach Kriegsausbruch. Am 1.September 1939 hatte Hitler Polen überfallen lassen und damit den 2.Weltkrieg begonnen.  Drei Wochen später, am 24.September ist das Schiff vor Island gesunken, die Besatzung wurde damals von dem britischen Schiff HMS Dunedin gerettet – soweit nicht ertrunken und zu einer britischen Basis gebracht. Kein Geringerer als Adolf Hitler habe die Versenkung des eigenen Schiffes angeordnet, damit das Gold nicht in die Hände der Briten fällt.

SS Minden 1921 gebaut

Die SS Minden wurde 1921 in der Vulcan-Werft gebaut (Hamburg/Stettin), war ein Stahlschiff mit einer Länge von 116,8 m, was 15,5 Knoten erreichen konnte. Eigentümer war damals der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Diese Firma ist in der späteren Hapag Lloyd aufgegangen. Dort existieren aber – aufgrund der Zerstörungen im zweiten Weltkrieg – keine oder kaum noch Unterlagen zur SS Minden.

Bereits zuvor für über 60 Millionen Goldbarren aus Schiff geholt

Es wäre nicht das erste Schiff, was im zweiten Weltkrieg gesunken war und aus dem man später Goldbarren geholt hat. Legendär ist z.B. der Fall der HMS Edinburgh, welche durch ein deutsche U-Boot 1942 versenkt worden ist. In den 80er-Jahren haben Taucher dort Goldbarren im Wert von über 60 Millionen Euro herausgeholt. Zuvor waren die Taucher und die Expedition als Spinner bezeichnet worden und zahlreiche Experten waren sich einig, dass kein Gold im Schiff sein könne. Die Realität hat sie eines Besseren belehrt.