Goldpreis übersteigt 1170€-Linie – US-Daten schwach – Anschlag in Russland

Der Goldpreis hat am Nachmittag das Level von 1170 Euro und auch in US$ die 1250-Dollar überschritten.  Die Ausgaben für den Hausbau sind in den USA im Februar nur um 0,8% gestiegen, – erwartet hatten die Analysten eine Steigerung um 1,2%. Auch der sogenannte ISM Manufacturing report in den USA war im März gegenüber Februar rückläufig (57.2 statt 57.7). Zahlen, die als Indikator für die US-Industrie gelten. US-Präsident Trump redet bisher nur von wesentlichen ökonomischen Erfolgen, aber diese lassen sich noch nicht an harten Zahlen ablesen.

Goldpreis + 8,4% im ersten Quartal

Im ersten Quartal waren Goldpreis-Zuwächse von 8,4% möglich, – Goldanleger haben also mit Käufen zu Jahresbeginn ein gutes Geschäft gemacht. Aktuell kaufen viele institutionelle Anleger Gold, private Anleger kaufen nach wie vor auf hohem Niveau, aber es gab in den letzten Tagen keine grösseren Ausschläge. Mit dem Bekanntwerden der heutigen Explosionen in der Metro in St.Petersburg, denen ein terroristischer Hintergrund unterstellt wird, setzen wieder massive Goldkäufe der Privatkunden ein („sicherer Hafen“). Analysten von Thomson Reuters GFMS hatten für 2017 einen durchschnittlichen Goldpreis von 1259 US$ vorhergesagt, ein Niveau, welches praktisch jetzt schon erreicht ist. Die Analysten werden sich fragen lassen müssen, ob sie mit den Vorhersagen die Realität abbilden.

Indische Goldnachfrage dürfte wieder ansteigen

Wesentlich ist aber die Aussage im „Gold Survey 2017“, wo Analysten aufgrund der politischen Unsicherheiten in den USA und der EU massive Goldkäufe sehen und auch in Indien die Goldnachfrage wieder anziehen dürfte, die zuletzt um 38% zurückgegangen ist (2016 vs. 2015). Der Gesetzgeber hatte in Indien große Geldscheine verboten/abgeschafft und den Goldhandel durch weitere Restriktionen versucht zu bremsen. Doch bald werden die indischen Großhändler für die Schmuck- und Hochzeitssaison wieder Gold einkaufen müssen, was dann für steigende Goldpreise sorgen könnte.

Goldpreis auf 1175 Euro/oz

Am späten europäischen Nachmittag notierte der Goldpreis bei über 1175 Euro/oz, respektive 1253 US$/oz. Massive Käufer der Anleger nach den US-Daten und den Explosionen in Russland haben den Goldpreis steigen lassen.

Silberpreis in der Vorwoche + 2,6%

Silber konnte alleine in der Vorwoche schon wieder 2,6% zulegen, – es erholte sich von einem Rücksetzer. Da die 200-Tage-Linie bei 18,05$/oz durchbrochen wurde, könnte sich Silber nun weiter nach oben entwickeln.  Der nächste Silber-Widerstand wird erst wieder bei 18,50 $/oz gesehen.  Im späten Nachmittagshandel wurde Silber in Europa bereits mit 18,29$/oz gesehen. Die europäischen schlechten Inflationswerte sprechen eher für weitere Silberkäufe und damit steigende Silberpreise.

Silbermünzen-Nachfrage physisch

Physisch wurde der Markt heute dadurch bewegt, dass zum einen weiterhin die Silber Krügerrand Münzen aus neuer Auslieferung der südafrikanischen Münzprägestätte bewegt wurden wie auch zahlreiche Orders für die neuen Koala Privymark Silbermünzen eingingen, die die Perth Mint zum Vertrieb ab 3.4.2017 freigegeben hat. Das Kontingent für Europa ist leider mit nur 5000 Stück überschaubar klein, aber Anlagegold24 als Distributor der Perth Mint kann die Münzen aktuell anbieten. Über das Wochenende wurden sehr stark die Krügerrand-Silberbarren-Sets zum 50-jährigen Jubiläum des Krügerrands gekauft, wobei hier wohl die geringe Auflage der Sets ausschlaggebend war.

Goldbarren von Heraeus und Maple Leaf

Physisch schlugen Anleger heute vor allen Dingen bei Goldbarren zu, wo häufig Barren von Heraeus nachgefragt wurden. Heraeus hatte heute den Aufkauf der Schweizer Argor-Heraeus bekannt gegeben. Bei den Goldmünzen war neben dem Krügerrand aus Südafrika der Maple Leaf aus Kanada das gefragteste Motiv.

 

Platin leidet unter schwachem Rand

Da in Südafrika der Wert der heimischen Währung RAND schwächelt, musste auch Platin unter dem schwachen südafrikanischen Rand leiden. Der Rand fiel, nachdem der Finanzminister Südafrikas om Präsidenten entlassen wurde. Durch den schwachen Rand können Südafrikas Minen das Platin besser verkaufen, worin internationale Beobachter die Möglichkeit der Produktionsausweitung sehen, was den Preis nach unten drücken könnte. Platin notiert aktuell bei 959$/oz, wobei letzte Woche noch ein Hoch von 982$ erreicht wurde. Vom Tief bei 946$ hat sich Platin jedoch schon wieder erholt, sodass auch erste Käufe deutscher Investoren in Platinbarren und Platinmünzen wieder einsetzten.

Bei den Platinmünzen war die Nachfrage nach der einzigen europäischen Platinmünze mit Euro-Nennwert führend, dem Platin-Philharmoniker.